Die kostenlose Bargeldversorgung bröckelt: Mehrere Dutzend Sparkassen verlangen neuerdings von ihren Kunden Gebühren, selbst wenn sie an sparkasseneigenen Automaten Geld abheben. Das hat das Finanzprotal biallo.de aufgedeckt.

Demnach nehmen 20 von rund 400 Sparkassen in Deutschland schon beim ersten Geldabheben Gebühren. Weitere 23 Institute langen zu, nachdem sich ein Kunde zwei bis fünf Mal im selben Monat am Automaten bedient hat.

Die Sparkassen unterhalten republikweit rund 25.000 Geldautomaten, mehr als Volks- und Raiffeisenbanken oder andere Institute. Diese "Versorgungsdichte" war stets eines der schlagenden Marketingargumente wenn es darum ging, Neukunden von den Vorzügen des eigenen Angebots zu überzeugen. Nun verlangen bereits mehr als zehn Prozent von ihnen Gebühren für die Bargeldversorgung.

Und es könnten noch mehr werden. Verbraucherschützer befürchten, dass weitere Institute nachziehen. Sparkassen arbeiten bereits seit einiger Zeit daran, Kosten zu senken. Viele verlangen mittlerweile auch bei anderen Services höhere Gebühren von ihren Kunden. Eine Art "Strafzins für alle" dürfte für viele Sparkassen der nächste logische Schritt sein.

Wo sprudelt es noch?
Viele Geldhäuser suchen wegen des Niedrigzinsumfelds nach neuen Geldquellen. So haben nicht nur Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken, sondern auch die Postbank zuletzt die Gebühren für Girokonten angehoben. Sparkassenverbandspräsident Georg Fahrenschon drängt Rivalen wie die Commerzbank seit Monaten dazu, ebenfalls Geld für Girokonten zu verlangen. Darüber hinaus ermuntert er Sparkassen dazu, Leistungen rund um das Konto "richtig zu bepreisen". (fp)