Die Deka stellt ihr Neugeschäft mit fondsgebundenen Riester-Sparplänen zum 1. Juni vollständig ein. Das teilt das Wertpapierhaus der Sparkassen mit. "Grund für den Ausstieg ist die bestehende Beitragsgarantie, die es für Sparer im aktuellen Niedrigzinsumfeld immer schwerer macht, auf eingezahlte Beträge eine Rendite zu erzielen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Konkret betroffen ist der Fonds-Riester namens "Deka-Zukunftsplan" in den Varianten "Classic" und "Select". Schon im Herbst vergangenen Jahres hatte die Deka für diese Produkte die Vertriebsunterstützung auslaufen lassen. Das Neugeschäft mit der "Deka-Bonusrente" wurde bereits zum August 2017 eingestellt. Die Deka betont jedoch, bestehende Verträge würden unverändert weitergeführt.

Die Deka setzt auf Vorsorgelösungen ohne Garantie
"Gerade bei langfristigen Anlagezielen wie der Altersvorsorge ist es wichtig, Chancen am Kapitalmarkt zu nutzen, um später davon zu profitieren", sagt Frank Kalter, Leiter Vertriebsmanagement und Marketing bei der Deka. Künftig wird sich der Anbieter daher auf garantiefreie Lösungen wie Fondssparpläne konzentrieren. Eigenen Angaben zufolge betreut die Deka aktuell mehr als sechs Millionen Wertpapiersparpläne. "Ziel ist es, unseren Kunden in Zeiten niedriger Zinsen und anziehender Inflation transparente und flexible Vorsorgelösungen zu bieten", so Kalter.

Sein Arbeitgeber hofft darauf, dass die neue Ampel-Koalition künftig private Anlageprodukte ohne Beitragsgarantie fördert. "Gerade Sparer mit geringen Einkommen würden davon profitieren", sagt Kalter. So hätten sie die Chance, die Vorsorgelücke einfacher als heute zu schließen.

Die DWS zog schon vor einem halben Jahr die Reißleine
Der Fondsmanager des Sparkassenlagers folgt mit seinem Riester-Stopp anderen Anbietern: Die DWS hatte im Juli 2021 das Riester-Neugeschäft eingestellt, die Sutor Bank schon im Mai. Auch einige Versicherer wie die LVM und die Stuttgarter gaben das Geschäft auf. Union Investment hat das Angebot zwar nicht komplett aufgegeben, verlängerte aber die Mindestlaufzeit der Verträge, um so die Chancen auf eine halbwegs ordentliche Rendite zu wahren. (bm/jb)