Deutschlands größtes Geldhaus schlägt sich bereits mit Schadenersatzforderungen und drohenden Geldbußen in Milliardenhöhe herum. Nun ist eine weitere Baustelle für die Juristen des Instituts hinzugekommen. Ein US-Gericht hat eine Klage des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock gegen die Deutsche Bank zugelassen, berichtet die Wirtschaftszeitung "Handelsblatt".

Das besonders Pikante an dem Prozess ist, dass Blackrock mit einem Anteilspaket von gut fünf Prozent zugleich der zweitgrößte Aktionär des Frankfurter Geldhauses ist. Neben dem Asset Manager haben sich die Allianz-Tochter Pimco sowie der Versicherer Prudential dem Prozess angeschlossen.

Faule Werte als Sicherheit gestellt
Bei dem Verfahren dreht es sich um den Vorwurf, dass die Deutsche Bank ihre Pflichten als Treuhänder von US-Hypotheken-Verbriefungen vernachlässigt habe. Den Klägern zufolge hätte das Institut prüfen müssen, ob die als Sicherheit in den Portfolios hinterlegten Papiere eine ausreichende Qualität aufweisen. Obwohl die Deutsche Bank gewusst habe, dass die Emittenten die Verbriefungen mit faulen Werten vollstopften, sei sie nicht eingeschritten. Denn die Bank emittierte selbst solche Vehikel und hätte damit Klagen gegen sich selbst ausgelöst.

Blackrock und Co. werfen der Bank vor, dass ihre Portfolios durch das Fehlverhalten über 75 Milliarden Dollar an Wert verloren haben. Weder Blackrock noch die Deutsche Bank wollten sich dem "Handelsblatt" zufolge zu dem Verfahren äußern. Finanzkreisen zufolge sei Blackrock und den anderen Fondsanbietern gar nichts anderes übrig geblieben, als Klage einzureichen. Denn sonst hätten ihnen selbst rechtliche Schritte durch ihre Anleger gedroht. (ert)