Der Immobilienmarkt erlebte in den vergangenen Jahren einen Boom. Ein Grund waren die niedrigen Bauzinsen. Das ist nun vorbei, im Zuge der Ankündigungen möglicher Anhebungen der Leitzinsen im Euroraum stiegen auch die Bauzinsen, sie haben sich verglichen mit dem Niveau von Ende vergangenen Jahres verdreifacht. Darauf verweist  Michael Neumann, Vorstand des Finanzierungsvermittlers Dr. Klein, in einem Kommentar. Für das laufende Jahr rechnet er sogar damit, dass die Marke von drei Prozent bei den Zinsen übersprungen wird. Das wissen auch die Verbraucher. In einer Online-Umfrage der Wüstenrot Bausparkasse unter 1.250 Bürgern im Alter ab 16 Jahren haben 62 Prozent angegeben, dass sie mit Zinssteigerungen rechnen. 

Ideen, wie sie mit der geänderten Situation bei den Zinsen umgehen sollen, haben sie aber auch. Wüstenrot zufolge präferieren, bei möglicher Mehrfachnennung, 35 Prozent der Befragten, mehr Eigenkapital anzusparen. Rund 30 Prozent sprechen sich für den möglichst schnellen Abschluss eines Darlehensvertrages aus, um dem weiteren Zinsanstieg zu entgehen. Und immerhin ein Fünftel nenne den Abschluss eines Bausparvertrags, um sich die noch niedrigen Darlehenszinsen der Bausparkassen vorab für einen späteren Finanzierungsbedarf zu sichern. 

Staatliche Förderung beim Bausparen 
Die Bausparkasse weist zudem, nicht uneigennützig, darauf hin, dass Bausparen vielfach gefördert werde. Von Wohnungsbauprämie über Arbeitnehmersparzulage bis zu Wohn-Riester unterstütze der Staat die Verwirklichung des individuellen Immobilientraums. Auch für Modernisierungen, die in absehbarer Zeit auf Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer zukommen, lohnt sich das Bausparen, so Wüstenrot.

Einen anderen wichtigen Punkt nennt Dr. Klein-Chef Neumann: Kreditvergleiche. Er betont, dass zwar das Tempo der Erhöhungen zuletzt nachgelassen habe. Dafür seien aber erhebliche Schwankungen zu beobachten: Inflationserwartungen ziehen die Zinsen nach oben, Konjunkturrisiken dämpfen sie. "Die Banken passen ihre Preise in sehr unterschiedlichen Zyklen an – einige täglich oder wöchentlich, andere unregelmäßig. Neben Anhebungen gibt es dabei zuletzt auch Zinssenkungen, wie kürzlich beispielsweise bei der KfW. Wer jetzt eine Baufinanzierung benötigt, ist daher gut beraten, die Angebote tagesaktuell vergleichen zu lassen", so Neumann. (jb)