FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2019
von uns verwalteten Vermögens in den ver- gangenen zwölf Monaten – wobei ich zuge- ben muss, dass auch das gegenwärtige Umfeld mit Null- und Strafzinsen wie die Faust aufs Auge zu unserer Strategie passt, da wir in einem Niedrigzinsumfeld passable Renditen bei relativ geringem Risiko erzielen können. In welchem Marktumfeld würden Sie sich schwerer tun? Schlecht ist immer, wenn alle Assetklassen in dieselbe Richtung gehen – nach unten. Also wie 2008? Nein, eigentlich nicht. Selbst 2008 kamen ja einige Assetklassen nicht unter die Räder. Welche waren das? Staatsanleihen. Staatsanleihen? Ja, aber nur die wirklich guten. Es ist wichtig, das zu unterscheiden. Ich weiß schon, dass zurzeit jeder über Staatsanleihen schimpft. Eine Bundesanleihe, die 80 Basispunkte Ne- gativverzinsung abwirft, möchte ich auch nicht im Portfolio haben. Aber ich habe mitt- lerweile eine ziemlich große Position in US- Treasuries. Da ist die einzige Motivation: Die- se Assetklasse entwickelt sich immer dann besonders gut, wenn es allen anderen schlecht geht. In der Zwischenzeit bieten mir diese Papiere immerhin noch eine positive Rendite, anders als Bundesanleihen. Da wir gerade von sicheren Häfen re- den: Sie halten ja auch eine relativ große Goldposition. Was ist das Kalkül hinter diesem Engagement? Neben US-Treasuries ist Gold eine wichtige Säule, um Stabilität ins Portfolio zu bekom- men. So versuche ich, das Risiko, das ich über den Aktienmarkt eingehe, einigermaßen zu diversifizieren. Gerade in Zeiten von niedri- gen Zinsen profitiert das Edelmetall und weist im Gegensatz zur Kasse keine Opportunitäts- kosten aus – Bargeld kostet mich mittlerweile etwa 50 Basispunkte im Jahr. Wobei man bei Gold natürlich das Kursrisiko hat. Das besteht bei der Kasse nicht. Prinzipiell sehe ich Gold auch nicht als Rohstoff, sondern vielmehr als Währung, also immer im Vergleich zu einer Hartwährung. Da unser Fonds in Euro deno- miniert ist, messen wir den Wert von Gold immer in Euro – und da schwankt der Kurs erstaunlicherweise deutlich weniger, als wenn man in US-Dollar misst. Klaus Kaldemorgen: „Das gegenwärtige Umfeld mit Null- und Strafzinsen passt wie die Faust aufs Auge zu unserer Strategie, da wir in einem Niedrigzinsumfeld passable Renditen bei relativ geringem Risiko erzielen können.“ » Ich weiß schon, dass zurzeit jeder über Staatsanleihen schimpft. Aber ich habe mittlerweile eine ziemlich große Position in US-Treasuries. « Klaus Kaldemorgen, DWS Foto: © Elke Mayr DWS Concept Kaldemorgen 120 130 140 150 DWS Concept Kaldemorgen LC Euro 2017 2018 2019 2016 2015 ’14 Future Short Future Long Bar und Sonstiges Investmentfonds Waren/Rohstoffe Anleihen Aktien 17,5 % 4,3 % -11,4 % 3,1 % 7,6 % 28,5 % 43,3 % Der Erfolgsfonds investiert über seinen Multi-Asset-Ansatz weltweit in Aktien, Anleihen, Rohstoffe und cashähnliche Positionen. Kaldemorgens Team setzt Derivate ein, um Positionen abzusichern oder taktische Gewichtungen des Portfolios auszubalancieren. Fondsdaten DWS Concept Kaldemorgen LC ISIN LU0599946893 Fondsvermögen 9,0 Mrd. Euro Auflage 2. 5. 2011 Laufende Kosten 1,56 % Agio (max.) 5,00 % Ertrag kumuliert* 49,44 % Ertrag p. a.* 4,84 % Beim verwalteten Vermögen hält Klaus Kaldemorgen ein Wachstum auf 20 Milliarden Euro für möglich. Die Volatilität war zuletzt niedrig. *seit Auflage | Quelle: DWS | Stand: 30.10.2019 markt & strategie I klaus kaldemorgen | dws 134 www.fondsprofessionell.de | 4/2019
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