FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2019
hen können. Rund 60 Prozent des Fonds sind in US-Aktien in- vestiert, nur jeweils zwölf Pro- zent in Europa und in Asien. Ich werde oft auf das Thema Home-Bias angesprochen. Ein Übergewicht in US-Aktien hat da- mit aber in diesem Fall überhaupt nichts zu tun. Ich bin wirklich Agnostiker in Bezug auf eine ir- gendwie geartete Benchmarkorien- tierung. Mir ist im Prinzip vollkom- men egal, ob der Fonds zu 60 oder zu 20 Prozent in US-Werten inves- tiert ist. Mir geht es um die besag- ten 40 besten Ideen, die ich in die- sem Fonds umsetze. Darüber versu- che ich die nach meiner Ansicht derzeit besten und renditeträchtigs- ten Investments weltweit abzubil- den. Und es ist nun einmal so, dass das, was sich im Moment im Be- reich der US-Technologiewerte ab- spielt, wirklich so etwas wie ein einmaliges Ereignis innerhalb einer Generation darstellt. Der Übergang zur Cloud-Technologie und der Aufstieg von hoch qualifizierten Rechenzentren innerhalb eines sich verändernden Wirtschaftsmodells wirkt tatsächlich transformativ. Das verändert die Geschäftswelt in einer Art und Weise, die nur vergleichbar ist mit der Entwicklung rund um ein Unternehmen wie SAP vor 30 Jahren hier in Kontinentaleuropa. Noch einmal kurz zurück zum angespro- chenen Thema „Etiketten“ oder „Scha- blonen“. Was genau meinen Sie damit? Das Denken in bestimmten Kategorien wie national versus international, Growth versus Value und so weiter ist der Feind erfolgreicher Investments. Denn mit der Orientierung an solchen Kategorien beginnt man sozusagen, nur noch monolithisch auf bestimmte Aus- schnitte der Aktienmärkte zu schauen statt auf die wirklichen Renditetreiber. Wer sein Geld in Aktien investiert, um am Ende über ein höheres Vermögen zu verfügen als am Anfang, muss sich bewusst von solchen Eti- ketten lösen. Nur dann gelingt es, die Wert- haltigkeit einer Anlage als das zu sehen, was sie sein sollte: Man zahlt etwas dafür, dass man eine bestimmte Entlohnung in Form einer entsprechenden Rendite erhält. Dabei gilt es, sich auf die wesentlichen Aspekte für ein er- folgreiches Investment zu konzentrieren. Welche sind das? Man kann nahezu unendlich viele Informatio- nen über ein Unternehmen zusammentragen, in das man investieren möchte. Aus meiner Sicht sind es in erster Linie drei Faktoren, die erfüllt sein sollten, damit ein Investment sich wirklich lohnt. Dazu müssen die folgenden drei Fragen positiv beantwortet werden. Erstens: Ist ein Unternehmen es tatsächlich wert, es langfristig in seinem Portfolio zu halten? Zweitens: Ist der Preis gerechtfertigt, zu dem ich die entsprechende Aktie kaufen kann? Und drittens: Arbeitet das Management im Sinne seiner Shareholder? Wenn ich als Investor auf dieser Basis das, wonach ich suche, zu einem angemessenen Preis bekom- me und dann auch noch die handelnden Personen die richtigen sind, dann profitieren auch meine Anleger davon. Dem würde wahrscheinlich jeder zu- stimmen. Die Frage ist, wie man erkennt, ob die jeweilige Frage mit Ja zu beant- worten ist. Klären Sie uns auf? Bei der ersten Frage nach dem wirklichen oder Etiketten denken“ » Ein Unternehmen wie Invesco bietet als global agierender Player eine wesentlich ausge- prägtere Breite und Tiefe im Hinblick auf die zur Verfügung stehenden Ressourcen, als das bei einer kleinen Einheit wie Oppenheimer Funds der Fall war. « Randall Dishmon, Manager des Invesco Global Focus Equity Fund www.fondsprofessionell.de | 4/2019 201
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