FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2019

FONDSPLATTFORM I DAB BNP Paribas erhebt Strafzins der besonderen Art Die DAB BNP Paribas wird ab 2020 den Mi- nuszins der Europäischen Zentralbank (EZB) an Kontoinhaber weiterreichen und sowohl Firmen- als auch Privatkunden unter be- stimmten Voraussetzungen ein „Verwahrent- gelt“ von 0,5 Prozent berechnen – allerdings anders, als dies bisher eine Reihe von Ge- schäftsbanken und Sparkassen praktizieren. Bislang ist es üblich, ab einer gewissen Ein- lagenhöhe einen „Strafzins“ zu verlangen. Bei der DAB fällt die neue Gebühr an, sobald die Euro-Einlagen mehr als 15 Prozent des „Ge- samtvermögens“ ausmachen. Dieses setzt sich aus der Summe der Euro-Konten und des De- potwerts bei der DAB zusammen. Bei einem kleinem Depot kann der Strafzins auch für geringe Einlagen fällig werden. Damit dürfte die DAB eine der ersten Banken sein, die den Minuszins der EZB ohne eine definierte ab- solute Untergrenze an Privatkunden weiter- reicht. „Wir müssen reagieren, um der aktu- ellen Gemengelage aus hohem Kostendruck und weiter sinkenden Erträgen entgegenzu- wirken“, begründet Robert Fuchsgruber, „Chief Business Officer“ der DAB, den Schritt in einem Schreiben an Geschäftspart- ner, das FONDS professionell vorliegt. Die Bank habe ein Modell gewählt, das das nor- male Geschäft von Vermögensverwaltern oder Finanzdienstleistern so wenig wie möglich beeinträchtige. Zur Berechnung des Entgelts zieht die DAB einmal pro Quartal die durch- schnittlichen Kontensalden und den durch- schnittlichen Depotwert heran. Der Vorteil bei dieser Berechnungsweise sei, dass sich kurz- fristig höhere Kontosalden – zum Beispiel durch Verkäufe oder eingehende Zahlungen – über den Berichtszeitraum wieder ausglei- chen, erläutert das Institut. Die erste Belastung soll voraussichtlich im April 2020 für das erste Quartal 2020 erfolgen. FONDSPLATTFORM II Augsburger Aktienbank macht ihre Depots teurer Die Augsburger Aktienbank (AAB) wird ihre Depotführungsgebühren zum neuen Jahr er- höhen. Die Depotbank und Fondsplattform reagiert damit nach eigenen Angaben auf den „anhaltenden Niedrigzins, steigende Kosten und regulatorische Anforderungen“. Gemeint sind damit sicherlich der Minuszins in Höhe von 0,5 Prozent, den die Europäische Zentral- bank für Einlagen der Banken fordert, sowie die Aufwendungen für die Umsetzung der Fi- nanzmarktrichtlinie Mifid II. Nach Angaben der AAB müssen Kunden, die das „Augsbur- ger Service-Konto eingeschlossen Wertpapier- depot Variante Basis“ haben, künftig 44,90 Euro im Jahr zahlen. Das sind fünf Euro mehr als aktuell. Die Variante „Komfort“ verteuert sich um zehn Euro auf 59,90 Euro. Das „Wertpapier Service-Konto mit Wertpapier- depot“ wird ebenfalls 59,90 Euro pro Jahr kosten, dafür entfällt aber die Mindesttrans- aktionspauschale. Das „Sparplan-Depot Junior“ bleibt kostenfrei. Ebenso sind indivi- duell getroffene Entgeltvereinbarungen für be- stimmte Produkte von den Änderungen unbe- rührt. Eine Übersicht über die Preiskonditio- nen und Angebote mehrerer Fondsplattformen finden Sie in dieser Ausgabe ab Seite 286. Robert Fuchsgruber, DAB: „Wir müssen reagieren, um Kostendruck und sinkenden Erträgen entgegenzuwirken.“ Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Susanne Haury von Siebenthal, Pictet Asset Management Pictet Asset Management hat Susanne Haury von Siebenthal zum nichtexekutiven Mitglied des Verwaltungsrats der Pictet Asset Management Holding er- nannt. Das Unternehmen ist die Schweizer Holdinggesellschaft, die alle institutionellen Vermö- gensverwaltungsgesellschaften der Pictet-Gruppe kontrolliert. Lars Breustedt, BTS Finance Group Die BTS Finance Group, Mutter von Formaxx, Mayflower Capital und Definet, hat eine neue Füh- rungsstruktur. Thomas Scholl, der Vorstandschef der Töchter, soll dort jeweils den Aufsichts- ratsvorsitz übernehmen. Seine Aufgaben gehen auf die Ver- triebsvorstände Lars Breustedt und Christoph Fink über. Jens Kolmsee, BTS Finance Group Jens Kolmsee, bisheriger Finanz- und Personalleiter der BTS- Gruppe, rückt in dieser Funktion als weiteres Mitglied in die je- weiligen Vorstände nach. Außer- dem wird Kolmsee auch in den Vorstand der Mutter BTS beru- fen. Dort bleibt Thomas Scholl Vorstands- und Bernhard Ter- mühlen Aufsichtsratschef. Jörg Röckinghausen, Definet Bei Definet agierte Thomas Scholl bislang als Alleinvorstand. An seine Stelle tritt dort neben dem neuen Vorstand Jens Kolm- see der bisherige Bereichsleiter Jörg Röckinghausen. Er wird die Produktbereiche Finanzierung und Investment sowie Kommu- nikation und Aus- und Weiter- bildung verantworten. Mathias Horn, Definet Daneben steigt auch Mathias Horn in den Vorstand von Definet auf. Horn fungierte bislang als Bereichsleiter und wird nun im Vorstandsgremium den Vertrieb der Definet-Dienstleistungen als Backoffice-Anbieter sowie den Kundenservice und den Produkt- bereich Versicherungen über- nehmen. Foto: © Axel Gaube, Pictet AM, BTS Finance Group, Definet news & products I investmentfonds 60 www.fondsprofessionell.de | 4/2019

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