FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2019

POSTBANK Banker bekommen mehr Gehalt oder mehr Freizeit Im Tarifkonflikt mit der Postbank hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi deutliche Entgeltzuwächse er- stritten. „Nach vier komplizierten Verhandlungsrunden haben wir ein Ergebnis, das im Gesamtpaket zu spürbaren Verbesserungen der Ar- beits- und Einkommensbedingungen führt“, sagte Verdi-Verhandlungs- führer Jan Duscheck. „Möglich war das nur, weil sich Tausende Kollegin- nen und Kollegen an Streiks beteiligt hatten.“ Im Einzelnen sieht das Tarifergebnis, das bis Ende 2021 läuft, ein Gehaltsplus von drei Pro- zent ab November 2019 vor. Im Januar 2021 steigen die Gehälter um weitere 1,75 Prozent. Für Beschäftigte des Postbankfilialvertriebs und der Postbank Direkt erhöhen sich die Gehälter in der zweiten Stufe um mindestens 110 Euro, teilte die Gewerkschaft mit. Die Beschäftigten können wählen, ob sie statt einer Gehaltserhöhung lieber mehr Freizeit möchten. Zudem wurde der Ausschluss be- triebsbedingter Kündigungen um zwei Jahre verlängert, er gilt nun bis Ende Juni 2023. „Das ist ein sehr gutes Signal an die Kolle- ginnen und Kollegen in unsicheren Zeiten“, sagte Duscheck. Die Auszubildenden des Postbankfilialvertriebs bekommen künftig vier Tage mehr Urlaub. Insgesamt wurden die Ausbildungsvergütungen aller Postbank-Ge- sellschaften auf das Niveau der Bankenbran- che erhöht. Die Verdi-Mitglieder bestätigten in einer Urabstimmung mit 90,28 Prozent Zustimmung für das Verhandlungsergebnis. „Das ist eine überwältigende Zustimmung“, sagte Duscheck. Die Deutsche Bank hatte Anfang Oktober ein verbessertes Angebot für die Postbank-Beschäftigten vorgelegt. Verdi hatte ursprünglich eine Lohnerhöhung von sieben Prozent pro Jahr gefordert und zu Streiks aufgerufen, an denen sich zahlreiche Postbank-Mitarbeiter beteiligt hatten. DEUTSCHE BANK Samstagsberatung überrascht positiv Die Deutsche Bank will aufgrund der insgesamt guten Erfahrungen an der Samstagsarbeit festhalten. Mit Zuschlägen für die Wochen- endarbeit und Ausgleichstagen hat die Deutsche Bank ihre Angestell- ten und die Gewerkschaft Verdi vor zweieinhalb Jahren von dem Projekt überzeugen können. Ein erstes Fazit zeigt nun: Alles in allem sind die Mitarbeiter von der Samstagsarbeit offensichtlich angetan. Die Banker arbeiten am Wochenende in den Beratungscentern der Deutschen Bank. Die Abschlussquote sei im Schnitt höher als an herkömmlichen Tagen, weil Kunden in der Regel schon ein konkretes Anliegen hätten, berichtet Stephan Szukalski, Bundesvorsitzen- der der Gewerkschaft DBV. Allerdings kam es auch zu Pannen. Wartungsarbeiten an Soft- und Hardwarekomponenten seien hin und wieder hinderlich gewesen. Schließlich wer- den diese in der Regel am Wochenende aus- geführt. Den Bankern fehlte darum immer wieder der Zugriff auf unterstützende Pro- gramme. Auch mit der Videotelefonie soll es lange Zeit nicht störungsfrei geklappt haben. Postbank-Zentrale in Bonn: Die Beschäftigten erhalten drei Prozent mehr Lohn, eine weitere Erhöhung Anfang 2021 – oder alternativ mehr Freizeit. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Hartmut Herzog, Quirin Privatbank Die Quirin Privatbank will mit dem Drittvertrieb einen neuen Vertriebskanal erschließen und hat sich dazu Hartmut Herzog in ihr Team geholt. Herzog, der den Drittvertrieb leiten wird, verfügt über jahrelange Erfahrung in der Finanzbranche. Er arbeitete etwa zwischen 2000 und 2013 bei der DWS. Tobias Friedrich, Deutsche Bank Die Deutsche Bank hat Tobias Friedrich als Nachfolger von Axel Haus zum Leiter Investment Office ernannt. Er verantwortet damit die Kommunikation des Teams von Ulrich Stephan, dem Chefanlagestrategen für Privat- und Firmenkunden der Deut- schen Bank. Friedrich ist seit 2011 bei der Deutschen Bank. Jürg Zeltner, Deutsche Bank Der Deutsche-Bank-Aufsichtsrat Jürg Zeltner könnte sich nach nur wenigen Monaten im Amt aus dem Kontrollgremium zu- rückziehen. Medien berichten über Bedenken der Bafin. Die Behörde hatte mögliche Inter- essenkonflikte wegen Zeltners Position als Vorstandschef der Privatbankengruppe KBL erkannt. Stefan Bender, Deutsche Bank Die Deutsche Bank hat Stefan Bender die Leitung der Unter- nehmensbank in Deutschland übertragen. Bender arbeitet seit 1997 bei der Bank und verfügt über langjährige Erfahrungen im Firmenkundengeschäft. Zuletzt verantwortete er den Bereich Fir- menkunden Deutschland in der Privat- und Firmenkundenbank. Berenike Wiener, Evangelische Bank Berenike Wiener hat den neu geschaffenen Bereich Nachhal- tigkeit, Sozialverantwortung und ESG bei der Evangelischen Bank übernommen. Die Wirtschafts- wissenschaftlerin kommt vom Fonds zur Finanzierung der kern- technischen Entsorgung in Ber- lin, wo sie im Portfoliomanage- ment beschäftigt war. 68 www.fondsprofessionell.de | 4/2019 news & products I banken Foto: © Deutsche Postbank AG, Sven Serkis l Quirin Privatbank AG, Deutsche Bank, Gianluca Colla / Bomberg, Evangelische Bank

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