FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2019

CREDIT SUISSE Bespitzelungsaffäre erschüttert Schweizer Großbank Nach einem massiven Schnüffelskandal hat der für das operative Geschäft zuständige Vor- stand Pierre-Olivier Bouée die Credit Suisse verlassen. Er hatte seinen Rücktritt angeboten und eingeräumt, auf eigene Faust Privatdetek- tive auf den Topmanager Iqbal Khan ange- setzt zu haben. Khan war im Oktober von der Credit Suisse zum direkten Konkurrenzen UBS gewechselt. Die Credit Suisse bestreitet, dass weitere Mitglieder aus dem Verwaltungs- rat oder der Chefetage über Bouées Vorgehen informiert waren. Die Beschattung war im September aufgeflo- gen. Khan bemerkte, dass er und seine Fami- lie in Zürich von drei Personen beobachtet wurden. Diese folgten ihnen imAuto. Berich- ten zufolge habe Khan den betreffenden Wagen mit seinem Handy fotografiert. Da- raufhin versuchten die drei Verfolger, ihm das Smartphone zu entreißen. Das sei misslungen, da Passanten auf den Tumult aufmerksam wurden. Züricher Behörden nahmen dann Ermittlungen auf und entdeckten, dass es sich bei den drei Verfolgern um Privatdetektive handelte. Die Staatsanwaltschaft eröffnete gegen sie ein Strafverfahren wegen Nötigung und Drohung. Die aufgeflogenen Privatermitt- ler saßen zeitweilig in Untersuchungshaft. Die Fährte führte zur Credit Suisse – und dort bis in die Chefetage. Bouée habe mit der Über- wachung verhindern wollen, dass Khan bei seinemWechsel Kunden oder Mitarbeiter der Credit Suisse zur UBS mitnimmt. Die Detek- tive sollen allerdings keine Hinweise dafür ge- funden haben, dass Khan gegen seine vertrag- lichen Verpflichtungen verstoßen hätte. Berich- ten zufolge gehen die Wurzeln der Affäre auf einen heftigen Streit zwischen Credit-Suisse- Chef Tidjane Thiam und Khan im Januar 2019 zurück. Daher wechselte Khan zur UBS. MCKINSEY Gewinne im Geschäft mit vermögenden Kunden schrumpfen Die fetten Jahre sind vorbei: Im Jahr 2018 sind die Gewinne im Private Banking euro- paweit auf 13,5 Milliarden Euro zurückgegan- gen. Im Vorjahr wurden sie noch auf 14,7 Milliarden Euro beziffert. Das zeigt eine Stu- die der Unternehmensberatung McKinsey. Für die erfolgsverwöhnte Branche ist es der erste Rückgang seit Langem: „In den fünf Jahren vor 2017 sind die Gewinne im europäischen Private Banking im jährlichen Durchschnitt um sechs Prozent gestiegen“, heißt es dort. Als einen Grund für den Rücksetzer identifi- zieren die Autoren die schlechte Entwicklung an den Kapitalmärkten vor allem im vierten Quartal 2018: Im Schnitt verloren Anleger an den Aktien- und Anleihenmärkten rund sechs Prozent. Die verwalteten Kundenvermögen sanken um vier Prozent und die Gebührenein- nahmen um acht Prozent. Zuvor waren sie vier Jahre hintereinander jeweils um vier bis fünf Prozent gestiegen. Hinzu kommen stei- gende Kosten und sinkende Margen. „Das Private Banking war lange das profitabelste Geschäft im gesamten Banking und hat mit sechs Prozent der Umsätze zwölf Prozent der Gewinne der Banken erreicht“, sagt Philipp Koch, Seniorpartner bei McKinsey. Iqbal Khan wechselte von der Credit Suisse zur UBS – und wurde deswegen beschattet. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Markus Klintworth, VR Smart Finanz Zum Jahreswechsel wird Markus Klintworth neuer Vorstandschef der VR Smart Finanz. Er folgt Theophil Graband nach, der in den Ruhestand tritt. Klintworth ist seit 2013 bei der VR Smart Finanz tätig. Seit Januar 2019 ist Klintworth im Vorstand für das Ressort Bankenbetreuung und Kundenlösung zuständig. Peter Weidmann, V-Bank Peter Weidmann wird zu Jahres- beginn als Betreuer die Key Account Manager der auf Ser- vices für Vermögensverwalter spezialisierten Münchner V-Bank unterstützen und soll das Team im Tagesgeschäft entlasten. Weidmann war zuletzt bei DAB BNP Paribas in der Kunden- betreuung beschäftigt. Philip Gisdakis, Hypovereinsbank Philip Gisdakis ist seit Oktober neuer Chefanlagestratege der Hypovereinsbank. Gisdakis ver- fügt über rund 20 Jahre Erfah- rung im Kapitalmarktgeschäft. Er steht seit 15 Jahren bei Unicredit unter Vertrag, zuletzt war er dort als Head of Strategy Research Unicredit Corporates & Invest- ment Banking tätig. Oliver Postler, Hypovereinsbank Oliver Postler hat die Leitung der Kapitalanlagen für den HVB- Pensionsfonds übernommen. Er ist seit 35 Jahren bei der Hypo- vereinsbank und hat die vergan- genen zehn Jahre als Chefan- lagestratege die Vermögensver- waltung der Hypovereinsbank im Wealth Management und Private Banking verantwortet. Alexander Appel, Hypovereinsbank Alexander Appel hat seit Anfang November die Leitung der Re- gion Nord für Privatkunden und das Private Banking in der Hypo- vereinsbank inne. Appel ist seit 27 Jahren bei der Bank ange- stellt. Bei seinen bisherigen Sta- tionen und Führungsaufgaben lernte er alle Facetten des Privat- kundengeschäfts kennen. Foto: © UBS, VR Smart Finanz, V-Bank, Hypovereinsbank 70 www.fondsprofessionell.de | 4/2019 news & products I banken

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=