FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2019

BVK Viele Versicherungsvermittler sind auf Boni angewiesen Ein großer Teil der Versicherungsvermittler erhält von der Assekuranz Bonifikationen oder Zuschüsse. Bei einigen machen diese Zahlungen, die bei Erreichen bestimmter Ver- triebsziele gewährt werden, 20 Prozent oder sogar mehr ihres jährlichen Einkommens aus. Das geht aus der sogenannten Strukturanalyse hervor – einer Umfrage, die der Bundesver- band Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) alle zwei Jahre durchführt. An der aktuellen Studie nahmen 2.500 Vermittler teil, die vor- nehmlich dem Lager der gebundenen Vertreter angehören. Im Detail gaben 80 Pro- zent der befragten Ver- mittler an, dass sie Boni- fikationen oder Zuschüs- se von den Versicherern erhalten. Von diesen Empfängern sagen wie- derum 37,5 Prozent, der Anteil der Boni an ihren Gesamteinnahmen liege bei zehn Prozent oder darüber (siehe Grafik). Der Verband kritisiert die variablen Vergü- tungsbestandteile in einem Artikel in seiner Mitgliederzeitung. Boni seien in aller Regel kurzfristig und unabhängig vom Grundvertrag kündbar. Dem BVK zufolge eignen sich diese Vergütungen daher nicht für eine betriebswirt- schaftlich langfristige und sinnvolle Unterneh- mensplanung. „Werden von dem Versiche- rungsunternehmen gesetzte Ziele nicht er- reicht, entfallen Zahlungen komplett und füh- ren zu einem nennenswerten Einnahmenrück- gang in Höhe von mehr als 20 oder 30 Pro- zent der Gesamteinnahmen“, heißt es dort. Hinzu komme, dass die Bonifikationen im Visier des Gesetzgebers stünden. Die EU-Ver- sicherungsvertriebsrichtlinie IDD schreibe bekanntlich vor, dass Vermittler im bestmög- lichen Kundeninteresse beraten müssen. Da- her dürfen keine Anreize durch den Versiche- rer geschaffen werden, die den Vermittler dazu animieren könnten, für den Kunden weniger geeignete Produkte anzubieten. Ziele erreicht Anteil der Bonifikation am Jahreseinkommen von Vermittlern Knapp die Hälfte der Vermittler erwirtschaftet bis zu zehn Prozent ihrer Erträge mit Bonifikationen und anderen Zuschüssen. Quelle: BVK-Strukturanalyse 2018/2019 über 30 % über 20 % bis 30 % über 10 % bis 20 % über 5 % bis 10 % bis 5 % Bonifikation nicht erreicht B 13,6 % 24,1 % 24,8 % 22,1 % 10,3 % 5,1 % Anteil der Teilnehmer Z Versicherungslexikon » Allgefahrendeckung « D ie Versicherungsbranche versteht unter einer „Allgefahrendeckung“ wortwört- lich einen Schutz, der sich auf alle Gefahren erstreckt. Das sind in der Regel Zerstörung, Beschädigung, Abhandenkommen aufgrund von Diebstahl, Einbruchdiebstahl und Raub von versicherten Sachen. Dazu zählen ferner Schäden durch unvorhersehbare und nicht abwendbare Ereignisse – es sei denn, dass diese durch die Versicherungsbedingungen ausgeschlossen sind oder der Ausschluss vom Kunden selbst gewünscht wurde. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Birte Sewing, Finleap Finleap verstärkte Anfang No- vember sein Management-Team. Der Fintech-Inkubator, der Start- up-Projekte anstößt und finanziell unterstützt, hat Birte Sewing ins Team geholt. Sie verantwortete bislang bei der Ergo Versiche- rung den beim Vorstand ange- siedelten Bereich Investment- produkte. Folko Tönsmann, Landeskrankenhilfe Folko Tönsmann ist neuer Ver- triebsdirektor der im Jahr 1926 gegründeten Landeskrankenhilfe (LKH) sowie der Landeslebens- hilfe (LLH). Der Volljurist und Versicherungsfachmann ist bereits seit dem April 2012 als Bezirksdirektor der Bezirksdirek- tion Hannover für die Unterneh- mensgruppe tätig. Stefan Hanekopf, Concordia Versicherung Zum Jahreswechsel wird Stefan Hanekopf neuer Vorstandsvor- sitzender der Concordia Versi- cherung. Er löst Heiner Feldhaus ab, der sich in den Ruhestand verabschieden wird. Hanekopf kommt von der Öffentlichen Ver- sicherung Braunschweig. Dort arbeitet er seit 17 Jahren in ver- schiedenen Führungspositionen. Jens Arndt, Mylife Die Mylife Lebensversicherung bekam Anfang November einen neuen Vorstandschef. Jens Arndt, derzeit Bereichsleiter bei der Zurich Gruppe Deutschland, wird die Führung des Göttinger Nettoversicherers übernehmen. Er ist seit dem Jahr 2015 bei der Zurich Gruppe Deutschland beschäftigt. Claus Mischler, Mylife Claus Mischler wird im Dezem- ber neuer Vorstand für die Berei- che Produkte, Aktuariat und IT des auf Nettotarife spezialisierten Lebensversicherers Mylife. Der promovierte Physiker und Aktuar wechselt von der Gothaer Le- bensversicherung, wo er seit Oktober 2016 als Generalbevoll- mächtigter tätig war. Foto: © Andreas Endermann, Landeskrankenhilfe, Concordia, Mylife 86 www.fondsprofessionell.de | 4/2019 news & products I versicherungen

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