FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2014

236 www.fondsprofessionell.de | 3/2014 honorarberatung spezial I konditionenvergleich ? ! HN Foto: © Marcovarro_Dreamstime.com W er auf Provisionsbasis berät, genießt ein Privileg: Regelmäßig kommt Geld aufs Konto, ohne dass man da- für eine Rechnung schreiben müsste. So leicht hat es der Honorarberater nicht. Er muss sich nicht nur darum kümmern, dass er von seinen Kunden bezahlt wird, er muss auch dafür Sor- ge tragen, dass diese ihre Bestandsprovision erstattet bekommen. Außerdem werden plötz- lich Schlagworte wie Gläubiger-ID und Man- datsreferenz relevant – SEPA lässt grüßen. An dieser Stelle kommen die Maklerpools und Haftungsdächer ins Spiel: Mit ausgefeilter Software können sie den Honorarberatern das Leben deutlich erleichtern. FONDS profes- sionell hat sich bei den großen Anbietern um- gehört, was sie ihren Partnern offerieren – falls sie das überhaupt tun. Übrigens lassen sich Plattformen auch dann als Abwickler verwenden, wenn sie kein eigenes Angebot für Honorarberater haben. Für die Kick-back- Behandlung und die quartalsweisen Rech- nungen muss man dann allerdings einige Geduld aufbringen. Die erste – und lange Zeit einzige – Anlauf- stelle für Honorarberater war und ist der VDH, der schon seit dem Jahr 2000 entspre- chene Lösungen anbietet (siehe auch das aus- führliche Firmenporträt in FONDS professio- nell 2/2014). Das Team um VDH-Chef Dieter Rauch hat spezielle Tarife entwickelt, die un- geminderte Durchleitung aller Provisionen durchgesetzt und zahlreiche Tools program- mieren lassen, die es Honorarberatern ermög- lichen sollen, sich auf ihre Kernkompetenz zu konzentrieren: die Beratung. Ebenfalls auf diese Zielgruppe spezialisiert hat sich die 2005 gegründete Confee aus Bonn. Rechnungen auf Knopfdruck Doch auch bei einigen breiter aufgestellten Pools dürfen sich Honorarberater inzwischen gut aufgehoben fühlen. Netfonds zum Bei- spiel hat ein Tool entwickelt, das auf Knopf- druck Hunderte Abrechnungen samt tag- genauem Kick-back-Ausweis und korrekter Umsatzsteuer liefert. Verschiedene Stunden- sätze lassen sich genauso berücksichtigen wie jährliche Pauschalen für die Depotbetreuung, mit und ohne Performance Fee. „Die Ziel- gruppe für dieses Tool, in das wir viel Ent- wicklungsarbeit gesteckt haben, ist zwar noch überschaubar. Es ist allerdings nicht zu über- sehen, dass der Gesetzgeber – egal ob auf na- tionaler oder europäischer Ebene – die Hono- rarberatung fördert. Darum positionieren wir uns entsprechend“, sagt Christian Hammer, Abteilungsleiter Investment bei Netfonds und Geschäftsführer des Haftungsdachs NFS. Für die Nutzung der speziellen Soft- ware und weiterer Services zahlen Berater im Pool zehn Prozent und im Haftungsdach 17,5 Prozent der Honorarsumme. Ähnlich ausgefeilt ist das Tool von Fondskonzept. Eine taggenaue Servicegebühr ist genauso möglich wie Abrechnungen auf Stundenbasis oder bis zu fünf unterschiedliche Pauschalen. „Die Stundenbasis kann der Berater manuell ein- tragen oder auch automatisch führen lassen, wenn er zum Beispiel mit dem Kunden tele- foniert“, sagt Fondskonzept-Vorstand Hans- Jürgen Bretzke. Alles in allem zahlen Hono- rarberater bei Fondskonzept rund 0,1 Prozent des betreuten Vermögens. „Mit einem Stan- dardmodell können wir noch nicht dienen, jede Vereinbarung ist individuell. In der Honorarberatung wird noch vieles ausprobiert, manches ist noch unausgegoren. Der Markt muss sich erst entwickeln.“ Bislang hat erst ein halbes Dutzend der bei Fondskonzept an- gedockten Berater die neue Zulassung nach Paragraf 34h Gewerbeordnung – bei vielen anderen Pools sind es freilich noch null. Sepa-Daten zum Download Auf IT-Unterstützung hoffen dürfen Hono- rarberater auch bei Fondsnet. „Auf Wunsch erstellen wir zum Beispiel die Rückvergü- tungsabrechnung für jeden Endkunden. Der Berater kann sich diese Daten dann als SEPA- Datei herunterladen“, sagt Geschäftsführer Georg Kornmayer. Zusätzliche Kosten fallen dafür nicht an. Das häufigste Modell, das Ho- norarberater bei Fondsnet wählen, besteht aus einer Servicegebühr plus Kick-back-Rück- erstattung über die Depotbank. In solchen Fällen behält Fondsnet vier Prozent der Ser- vicegebühr ein. Andere Pools nehmen bis zu 15 Prozent. Das Geld ist meist gut investiert. „Wenn der Vermittler selbst Rechnungen für Ohne spezielle Software ist Honorarberatung sehr mühsam. Welche Tools und welche Konditionen bieten die Dienstleister der neuen Zielgruppe? Große Rechen hilfe Wer seinen Kunden taggenau eine prozentuale Gebühr auf das betreute Vermögen in Rechnung stellen will, kommt ohne Software schnell ins Schwitzen. Ebenfalls schwierig ist die korrekte Rückerstattung von Bestandsprovisionen. ? HONORAR- BERATUNG ! HN

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