FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2014

242 www.fondsprofessionell.de | 3/2014 allenfalls die Reihenfolge ist leicht unter- schiedlich. Im Mozartland sind es DeAWM, Franklin Templeton, Fidelity, BlackRock und J.P. Morgan, die ganz oben stehen. Hier konn- te sich Franklin Templeton gleich um vier Plätze verbessern, während Fidelity und J.P. Morgan jeweils um zwei Plätze nach unten rutschten. Die Spitzenreiter, etwa DeAWM und Franklin Templeton, waren in einigen Bereichen sehr erfolgreich. Dazu zählen die Qualität ihrer Werbung, ihrer Websites, ihrer Marketingmaterialien für Berater sowie ihrer Events für Fondsselektoren. „Fidelity hat in letzter Zeit einige sehr erfolgreiche Events und Roadshows für Fondsselektoren durchgeführt. Zudem haben auch ihre sehr guten Marketingmaterialien für Endkunden und Berater zu einer Verbesserung ihrer Position beigetragen“, beobachtet Baratta und kommt dann auf die romanischen Länder zu sprechen: „DNCAwaren zuletzt in einigen Märkten äußerst erfolgreich, nicht nur in ihrer Heimat Frankreich, sondern auch zunehmend in Italien und Spanien. Besonders auffällig ist ihr Mixed-Asset-Fonds DNCA Invest Eurose, ein Mischfonds ähnlich dem Carmignac Pa- trimoine, der zwischen Januar 2013 und Juni 2014 Zuflüsse in Höhe von 4,8 Milliarden Euro verzeichnen konnte. An DNCA schätzen die Vertriebspartner die Aufmachung und Ver- marktung der Produkte. Auch das ‚unkonven- tionelle‘ Auftreten und der Versuch, immer wieder Neues anzubieten, üben offenbar eine hohe Anziehungskraft aus. All diese Aspekte tragen dazu bei, dass sich DNCA von anderen Fondshäusern differenzieren konnte.“ Kundenwünsche im Vordergrund Ein guter Teil des Marketings und der Kommunikation ist auch durch die jeweilige Fondspalette der Gesellschaft bestimmt. Hier- zu erklärte Diana Mackay von FBF auf dem Fund Forum in Monaco im Juni 2014: „Auf der einen Seite schätzen Fondsselektoren eine breite Produktauswahl; auf der anderen Seite beschweren sie sich jedoch darüber, dass die Anzahl der Fonds in Europa unübersichtlich groß ist und selten echte Produktinnovationen auf den Markt kommen. Die Selektoren müs- sen sich mit immer komplizierteren Invest- mentprozessen auseinandersetzen, und es kostet sie viel Zeit, diese zu verstehen und letztlich für ihre Portfolios zu nutzen.“ Für Marketing und Kommunikation stellen sowohl die komplexen Fondsstrukturen als auch die enorme Vielfalt an Fonds, die sich teilweise nur in Nuancen voneinander unter- scheiden, eine Herausforderung dar. Mackay verdeutlicht das anhand eines Zahlenbeispiels: „In den USA gab es Ende März 2014 insge- samt 9.121 Fonds, und die durchschnittliche Fondsgröße lag bei 1,2 Milliarden Euro. In Europa haben wir es hingegen mit 34.538 Fonds zu tun und kommen auf eine durch- schnittliche Fondsgröße von lediglich 192 Millionen Euro.“ Sie fordert die Fondsgesell- schaften auf, ihre Produkte einfacher und klar voneinander unterscheidbar zu gestalten und sich auch stärker an den Kundenwünschen zu orientieren. Insbesondere der älteren Kunden- generation gehe es häufig um gleichmäßige Entnahmen, die auf einem Absolute-Return- Ansatz mit striktem Risikomanagement basierten. Eine Benchmarkorientierung, wie sie häufig kommuniziert würde, sei hier fehl am Platz. Für alle Marketingverantwortlichen ist es nützlich, die Marketing- und Kommu- nikationspolitik der Top Five in ihrem Ziel- markt einmal genau unter die Lupe zu neh- men. Oft sind es schwer in Worte zu fassende Nuancen, die den Unterschied in der Wahr- nehmung ausmachen, und die fühlt man am besten beim Gesamtauftritt. FP Foto: © FBF Mauro Baratta, FBF: „Generell schätzen Fondsselektoren eine zielgerichtete Ansprache.“ Diana Mackay, FBF: „Fondsprodukte sollten einfacher und klar voneinander unterscheidbar sein.“ Aus dem Blickwinkel der Fondsselektoren Welche drei Fondsgesellschaften verdienen Ihrer Meinung nach die Gold-, Silber- und Bronzemedaille für Marketing und Kommunikation? Deutschland Name Rang Diff. DeAWM 1 0 J.P. Morgan AM 2 1 Franklin Templeton 3 2 Fidelity 4 -1 Allianz GI 5 -3 Österreich Name Rang Diff. DeAWM 1 1 Franklin Templeton 2 4 Fidelity 3 -2 BlackRock 4 1 J.P. Morgan AM 5 -2 Frankreich Name Rang Diff. Carmignac Gestion 1 0 Pictet AM 2 0 M&G Investments 3 4 Fidelity 4 1 DNCA Finance 5 9 Italien Name Rang Diff. Pictet AM 1 0 Franklin Templeton 2 1 BlackRock 3 -1 J.P. Morgan AM 4 1 Fidelity 5 5 Spanien Name Rang Diff. Fidelity 1 0 Carmignac Gestion 2 0 J.P. Morgan AM 3 0 BlackRock 4 1 M&G Investments 5 0 Schweiz Name Rang Diff. Pictet AM 1 0 BlackRock 2 2 J.P. Morgan AM 3 6 UBS 4 -2 Swiss & Global AM 5 -3 UK Name Rang Diff. Schroders 1 0 M&G Investments 2 0 BlackRock 3 3 Invesco 4 -1 J.P. Morgan AM 5 0 J.P. Morgan, Fidelity und BlackRock wer- den in den meisten Märkten als top im Bereich Marketing und Kommunikation wahrgenommen. Dies sind die zusam- mengefassten Ergebnisse aus über 1.000 Interviews mit Fondsselektoren in den ein- zelnen Märkten in der Zeit von Mai 2013 bis Mai 2014. Quelle: Fund Buyer Focus vertrieb & praxis I umfrage

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