FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2014
D er Vertrieb von Investmentfonds über unabhängige Berater läuft seit Aus- bruch der Finanzkrise eher schaumge- bremst, trotz günstiger Börsenentwicklungen konnte an frühere Erfolge nicht angeknüpft werden. Das könnte sich nun wieder ändern. Das signalisieren jedenfalls die Ergebnisse einer Umfrage, die Marktforscher von creative analytic 3000 im Auftrag von Fidelity Worldwi- de Investments und der FIL Fondsbank unter 300 IFAs – 50 Prozent davon keine FIL- beziehungsweise Fidelity-Ver- triebspartner – durchgeführt hat. Immerhin 51 Prozent der freien Berater ge- hen davon aus, dass sich ihr Geschäft in den kommenden zwei Jahren auf einem ähn- lichen Niveau wie heute bewegen wird, weitere 47 Prozent der Befragten glauben sogar, dass die wei- tere Entwicklung einen positi- ven bis sehr positiven Verlauf nehmen wird. Nur zwei Prozent denken hin- gegen, dass sich ihre Einnahmen aus dem Fondsgeschäft rückläufig entwickeln werden. „Der wichtigste Zielkunde unserer Fondsplatt- form ist der freie Berater“, erklärt dazu Peter Nonner, Geschäftsführer der FIL Fondsbank. „Was lag da näher, als diese Berufsgruppe nach ihren Erwartungen und aktuellen Trends im Fondsgeschäft zu fragen, um aus den Er- gebnissen Rückschlüsse im Hinblick auf die strategische Weiterentwicklung unserer Bank zu ziehen?“ Als bedeutende Erkenntnis ergibt sich aus der Umfrage: Trotz diverser Herausforderun- gen, denen das Geschäftsmodell der freien Finanzdienstleistung in den kommenden Jahren gegenüber- steht, werden IFAs auch künf- tig eine ernst zu nehmende Größe in der Finanzbera- tung von privaten Kunden darstellen. Darauf deuten nicht nur die eingangs angeführten Zahlen zu den Er- wartungen hinsichtlich der eigenen Geschäfts- entwicklung hin. Auch die Tatsache, dass im- merhin 30 Prozent der Befragten in den nächsten zwei Jahren die Einstellung neuer Mitarbeiter in Back Office und Vertrieb pla- nen, deutet auf Zuversicht hin. Von aufgeben ist derzeit jedenfalls keine Spur: Immerhin 42 Prozent der Berater antworten auf die Frage, ob sie sich selbst bei einem entsprechenden, finanziell angemessenen Angebot einen Ver- kauf des eigenen Unternehmens vorstellen könnten mit „Ich würde auf gar keinen Fall verkaufen“. Dabei sind sich die Berater durchaus da- rüber im Klaren, dass sie sich strategisch und konzeptionell auf die anstehenden Herausfor- derungen einstellen müssen. Rund die Hälfte der Berater nennt dabei spontan die Themen „Regulierung“ und „rechtliche Änderungen“ als Problembereiche für die eigene Praxis in der Zukunft. Erst mit jeweils unter 20 Prozent an Nennungen folgen auf den Plätzen zwei und drei Aspekte wie eine deutlich aufwendi- gere Dokumentation und Protokollierung von Kundengesprächen sowie erwartete Verände- Peter Nonner, FIL Fonds- bank: „Wir werden in Zukunft eine ganze Rei- he von Veränderungen hinsichtlich der Gestaltung von Gebühren und Vergütung sehen.“ 244 www.fondsprofessionell.de | 3/2014 vertrieb & praxis I umfrage Die Ergebnisse einer Befragung unter 300 IFAs zeigen, dass freie Berater ihre eigene Zukunft wieder deutlich positiver einschätzen. Rückkehr des Optimismus Betreutes Depotvolumen / AuM Wie hoch sind die Assets under Management, d. h. die Kundenbe- stände, die Sie im Moment betreuen? bis zu 0,5 Mio. Euro 16 % 10 % 0,5 Mio. Euro bis 3 Mio. Euro 35 % 32 % 3 Mio. Euro bis 10 Mio. Euro 24 % 27 % 10 Mio. Euro bis 50 Mio. Euro 20 % 24 % über 50 Mio. Euro 5 % 5 % keine Antwort 2 % 1 % 3 % 13 % 33 % 26 % 22 % 5 % Geplante Neueinstellungen Planen Sie in den nächsten zwei Jahren weitere Mitarbeiter für das Back Office oder den Vertrieb einzustellen? Nein, keine Neueinstellun- gen geplant 71 % 68 % 1 bis 2 Mitarbeiter 17 % 17 % 3 bis 5 Mitarbeiter 11 % 6 bis 10 Mitarbeiter 11 bis 20 Mitarbeiter über 20 Mitarbeiter 1 % 1 % 1 % 1 % 1 % 2 % 3 % 4 % 6 % 1 % 69 % 18 % 8 % Foto: © Archiv Total Unter 15 Jahre Erfahrung 15+ Erfahrung Total bis 5 Mio. Euro AuM über 5 Mio. Euro AuM
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