FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2014

vertrieb & praxis I florian schoeller und stefan bund | scope ratings 256 www.fondsprofessionell.de | 3/2014 Foto: © Tim Flavor N och vor demAntritt des neuen Scope- Chefs Torsten Hinrichs Anfang Sep- tember hatte FONDS professionell ein Interview mit Scope-Gründer Florian Schoel- ler in der Firmenzentrale am Potsdamer Platz verabredet. Im gemeinsamen Gespräch mit dem ebenfalls neu verpflichteten Managing Director Dr. Stefan Bund, der mit Hinrichs die Internationalisierung vorantreiben soll, geht es aber nicht allein um die Zukunft der Rating- agentur. Schoeller, der den Kontakt mit Me- dien eher meidet, bezieht darin auch Stellung zu den strukturellen Veränderungen und zur wechselvollen Historie von Scope. Herr Schoeller, sprechen wir über eine Personalie, die angesichts zahlreicher Neuzugänge bei Scope etwas unter- gegangen ist. Im Juni hat Thomas Morgenstern, COO der Konzernmutter Scope Corporation und Geschäftsführer der Tochter Scope Ratings, das Unter- nehmen nach nur zwei Jahren verlassen. Aus welchem Grund? Herr Morgen- stern war Gründer der PSR Rating, de- ren Übernahme 2012 Scope den Weg ins Credit Rating und die Zulassung als EU-Ratingagentur geebnet hat – ein wichtiger Baustein. Florian Schoeller: Das ist richtig. Wie wir aber kommuniziert haben, hat Herr Morgen- stern das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Mitte 2013 wurde die Scope Holding GmbH in die Scope Corporation AG ge- wandelt, an der Herr Morgenstern laut unseren Recherchen eine Beteiligung von 12,50 Prozent gehalten hat. Welchen Ein- fluss hat sein Abschied auf die Aktio- närsstruktur von Scope? Schoeller: Die Anteile von Thomas Morgen- stern habe ich übernommen. Für sein Aktien- paket bestand eine Kaufoption, welche ich nach seinem Rücktritt ausgeübt habe. Warum kam es überhaupt zur Wand- lung in eine Aktiengesellschaft? Schoeller: Dies ist Teil unserer neuen Ausrich- tung, die wir schon 2011 im Gesellschafter- kreis und im Beirat beschlossen haben. Wir sprechen hier von einer Weiterentwicklung hin zu einer Full-Service-Ratingagentur, in der wir alle Kernsegmente des Ratings abdecken wollen, sowohl Financial Institution als auch Corporates und Asset Based Finance. Für die- ses strategische Vorhaben mussten verschie- dene Bedingungen erfüllt werden. Eine Be- dingung war die europäische Ratinglizenz durch die Übernahme der PSR. Damit hatten wir zunächst den Grundstock eines Credit- Rating-Teams, das von Thomas Morgenstern geleitet wurde. Und es ging darum, unser Ge- schäft nach vorn zu entwickeln, also nicht nur mit Blick auf ein Full-Service-Angebot, son- dern auch international. Dazu müssen wir in der Lage sein, schnell und unkompliziert Ka- pital über neue Aktionäre aufzunehmen. Mitt- lerweile gibt es Überlegungen, die Gesell- schaft in eine SE, eine europäische Aktien- gesellschaft, zu verwandeln. Zudem wurde im September auch Scope Ratings in eine Ak- tiengesellschaft überführt. Ihr Wachstumskurs ist ja offensichtlich mit erheblichen Anlaufkosten verbun- den. In London sitzt etwa ein komplett neues Analystenteam für das Banken- rating. Gab es bereits eine Kapitaler- höhung? Scopes Aufstieg zu einer der führenden Ratingagenturen Europas ist beschlossene Sache. Eifrig investieren die Berliner in ihren Wachstumskurs. Im Interview mit FONDS professionell sprechen Scope-Gründer Florian Schoeller und Managing Director Dr. Stefan Bund über ihre Strategie. Dr. Stefan Bund: „Dass die europäische Expansion funktioniert, haben wir bereits gezeigt. Wir sind in Spanien ebenso wie in Frankreich, Holland und Großbritannien präsent.“ „Wir werden schneller und durch » Wir sprechen von einer Weiterentwicklung hin zu einer Full-Service-Ratingagentur, in der wir alle Kernsegmente des Ratings abdecken. « Florian Schoeller, Scope Ratings

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