FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2014

Diversifizierung vorbeiführt. Die Kunden müssen uns ver- trauen, dass wir ihnen die besten Lösungen anbieten. Wer sein Geld auf dem Girokonto versauern lässt, kann nun mal die Inflation nicht schlagen. Diese Überzeugungsarbeit ist Ihren Beratern of- fensichtlich gelungen: Im vergangenen Jahr ist das Depotvolumen laut Ihrem Geschäftsbericht dreimal so schnell gestiegen wie noch 2012. Hat das noch et- was mit der Integration des SEB-Privatkundenge- schäfts zu tun, das Sie 2011 übernommen haben? Das Depotvolumen zum Zeitpunkt der Übernahme lag bei 4,4 Milliarden Euro, nun sind es 4,5 Milliar- den Euro. Es ist seither also nicht signifi- kant gestiegen, ich bin aber davon überzeugt, dass sich die Qua- lität deutlich verbessert hat. 2011 lagen mehr als zwei Milliarden Euro in Fonds, die liquidiert wurden – vor allem in Immobilienfonds. Dieser Anteil ist auf unter eine Milliarde Euro geschrumpft. Wir haben unseren Kunden geholfen, ihre illiquiden In- vestments wieder liquide zu ma- chen, und dabei eng mit Anbietern und Regulatoren zusammengear- beitet. In einigen Fällen haben wir Kunden sogar zinslose Darlehen gewährt, um ihnen aus einer Liquiditäts- not zu helfen. Schaut man in die Depots der Santan- der-Bank-Kunden (siehe Grafik auf Seite 274), so ist der größte An- stieg seit der SEB-Übernahme bei den strukturierten Anleihen – also Zertifikaten – zu finden. Wie ist das zu erklären? Gefühlt haben die deutschen Anleger seit der Leh- man-Pleite doch den Appetit auf Zertifikate verloren, oder? Wir als Bank verkaufen nur Produkte, in die wir auch selbst investieren würden. Die strukturier- ten Anleihen wurden daher alle von Santander selbst begeben. Wir kennen unser eigenes Haus und wissen, dass unsere Bank sehr gut aufgestellt ist. Zertifikate anderer Emittenten würden wir un- seren Kunden nicht anbieten. Denn falls doch einmal etwas schiefgeht, schieben die Anleger immer demje- nigen die Schuld zu, der ihnen das Papier emp- fohlen hat – nicht dem Emittenten. Als 2011 die Euro-Schulden- krise eskalierte, war die Skepsis gegenüber spani- schen Banken groß. Auch Santander musste recht ho- he Risikoaufschläge zah- len, um an neues Geld zu kommen. Das kam uns in diesem Fall sogar zugute. Wir konnten unseren Kunden gute Konditionen in Form hoher Zinsen bieten – und sie davon überzeu- gen, dass Santander zu Unrecht mit abgestraft wurde. Heute sind uns die Anleger dankbar, denn sie haben Papiere mit vergleichsweise ho- hen Kupons im Depot. Dieses Investment hat genau so funktioniert, wie wir es erwartet und unseren Kunden kommuniziert haben. Seit der SEB-Über- nahme ist Ihr Insti- tut in Deutschland mit zwei Marken vertreten: Das Ge- schäft mit Konsu- menten- und Auto- krediten läuft unter „Santander Consu- mer Bank“, die frühe- 273 www.fondsprofessionell.de | 3/2014 » Wir als Bank verkaufen nur Produkte, in die wir auch selbst investieren würden. « Pedro de Elejabeitia, Santander Offline-Welt aufgehoben“

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