FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2014

Pictet / LomBarD oDier Genfer Privatbanken brechen 200-jähriges „Schweigegelübde“ Nach zwei Jahrhunderten des Stillschweigens haben mit den Bankhäusern Pictet und Lombard Odier zwei Genfer Privatbanken mit einer Tra- dition gebrochen und ihre Ergebnisse vorgelegt. Die Schweizer Privatbanken und das Schweizer Bankgeheim- nis sind ins Visier der Steuer- behörden in den USA und in Europa geraten. Unter dem Druck ausländischer Auf- sichtsbehörden haben die bei- den Privatbanken im Januar ihre jahrhunderte- alte Struktur persönlich haftender Teilhaber auf- gegeben. Damit haften die Gesellschafter nicht mehr unbegrenzt für Verluste. Die neue Gesell- schaftsstruktur bringt es jedoch mit sich, dass die Banken nach Schweizer Vorschriften ihre Zahlen innerhalb von zwei Monaten nach dem Ende der sechsmonatigen Berichtsperiode ver- öffentlichen müssen. Das erstmals veröffentlichte Halbjahresergebnis der bereits 1796 gegründeten Lombard Odier ist jedoch mit 62,5 Millionen Franken eher bescheiden aus- gefallen, was die Bank auf hohe Investitionen in den Ausbau ihrer Geschäftsfelder zurückführt. Allerdings zählt das vornehme Bankhaus mit einer Kernkapitalquote von rund 24 Prozent zu den welt- weit am besten kapitalisierten Geldhäusern . Das von Lom- bard Odier betreute Vermögen beläuft sich auf mehr als 210 Milliarden Franken. Pictet, bestehend seit 1805 und mit einem betreuten Ver- mögen in der Höhe von mehr als 400 Milliarden Franken drittgrößter Vermögensver- walter hinter den Großbanken UBS und Credit Suisse, berichtete Ende Au- gust ebenfalls zum ersten Mal sein Ergebnis. Den Gewinn für das erste Halbjahr bezifferte die Bank auf 203 Millionen Franken. Mit einer Kernkapitalquote von 21,7 Prozent ist auch das Bankhaus Pictet gut kapitalisiert. ImVergleich dazu erfordern die Basel-III-Regeln für Banken Eigenmittel von mindestens 4,5 Prozent als Kernkapital. www.pictet.com www.lombardodier.com JuLius Bär / creDit suisse Megadeal: Julius Bär vor Übernahme durch Credit Suisse? Laut einem Medienbericht überlegt die Schweizer Großbank Credit Suisse den Kauf des Vermögensverwalters Julius Bär. Der Schweizer Finanzbranchen-Blog „Inside Paradeplatz“ berichtete, dass Credit Suisse die Übernahme des Vermögensverwalters Julius Bär erwäge. Eine Quelle für die Informatio- nen wurde nicht genannt. Sprecher von Credit Suisse und Julius Bär wollten auf Nachfrage von Bloomberg News keinen Kommentar zu dem Bericht abgeben. Bär „würde gut zu Credit Suisse passen“, sagte etwa Analyst Jonas Floriani von Keefe, Bruyette & Woods in London, gegenüber Bloomberg. Credit Suisse hatte zuletzt unter Druck gestanden, sich mehr auf die Vermö- gensverwaltung für vermögende Kunden zu konzentrieren und das Engagement im Invest- mentbanking zurückzufahren. Mit einer Über- nahme von Julius Bär – der Vermögensver- walter managte mit Stand Ende Juni rund 274,2 Milliarden Schweizer Franken für seine Kunden – würde die zweitgrößte Schweizer Bank ihr Vermögensverwaltungsvolumen auf rund 1,1 Billionen Franken steigern. www.juliusbaer.com www.credit-suisse.com Foto: © Union Investment, Ideal Versicherung, GAM, Jens Braune, Fondsnet, Pictet news & products I banken 46 www.fondsprofessionell.de | 3/2014 Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Frank Engels, Union Investment Privatfonds Neuer Geschäftsführer der Union Investment Privatfonds ist Frank Engels. Der promovierte Volks- wirt wechselte Anfang 2012 von Barclays Capital zu Union Invest- ment, wo er seither als Mana- ging Director im Segment Port- foliomanagement tätig ist und das 50-köpfige Rententeam leitet. Rainer M. Jacobus, BCA Die BCA hat mit Rainer M. Jacobus einen neuen Aufsichts- ratsvorsitzenden bestellt. Er folgt auf Rolf H. Louis, der seine Tä- tigkeit nach über acht Jahren mit Ablauf der Hauptversammlung beendet hat. Jacobus ist seit 13 Jahren Chef der Ideal Versiche- rung, die einen Aktienanteil von 9,99 Prozent der BCA hält. David M. Solo, GAM David M. Solo hat Anfang Sep- tember überraschend entschie- den, von seiner Rolle als Group Chief Executive Officer der GAM Holding AG zurückzutreten. Zu seinem Nachfolger wurde Alexander S. Friedman bestellt. Er war zuvor als Global Chief Investment Officer für UBS Wealth Management tätig. Martin Stenger, Fidelity Worldwide Investment Sein Retail- und Wholesale-Ver- triebsteam in Deutschland hat Fidelity Worldwide Investment verstärkt. Martin Stenger ist als Head of Sales IFA und Insu- rances für den Ausbau und die Zusammenarbeit mit Versiche- rungen und freien Finanzberatern verantwortlich. Er arbeitete zuvor bei HDI. Marc Luka, Fondsnet Der Maklerpool Fondsnet hat Marc Luka zum neuen Vertriebs- leiter ernannt. Der gebürtige Hamburger wechselte von Oppenheim Fonds Trust, wo er 19 Jahre als Abteilungsdirektor im Vertrieb tätig war. Dort zählte etwa die Akquisition von Ver- triebspartnern zu seinen Verant- wortungsbereichen. Ein guter Ruf macht sich bezahlt: „Jeden Tag akquirieren wir Klienten, die von Banken kommen, die sich in Schwierigkeiten befinden – das ist die wichtigste Quelle für Neugeschäft“, sagte der Senior Partner von Pictet Jacques de Saussure in einem Bloomberg-Interview.

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