FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2014
mpC CApitAl Millennium Tower in Wien verkauft Der Fondsinitiator MPC Capital hat den Mil- lennium Tower in Wien inklusive der dazuge- hörigen Millennium City mit Shopping Mall und Entertainment Center an ein internationa- les Konsortium verkauft. Die Transaktion soll im dritten Quartal 2014 abgeschlossen wer- den. Verkäufer ist der 2003 aufgelegte ge- schlossene Immobilienfonds Österreich 1, in den die Anleger 16,6 Millionen Euro Eigen- kapital (ohne Agio) investiert haben. Der Ver- kaufspreis beträgt 318,5 Millionen Euro. 2003 hat der Fonds für den Büroturm 360 Millio- nen Euro zuzüglich Nebenkosten bezahlt. Aus dem Verkauf sollen die MPC-Anleger 81,6 Millionen Euro erhalten. Der Betrag ent- spricht 55,7 Prozent des Anlegerkapitals (ohne Agio). Bislang hat der Fonds je nach Beitritts- zeitpunkt bis zu 39,5 Prozent an die Investo- ren ausgezahlt. Im Durchschnitt sind es 33,8 Prozent. Das bedeutet, dass der Gesamtmit- telrückfluss, bezogen auf die Einlage inklusive Agio, am Ende nur rund 86 bis 91 Prozent betragen wird. www.mpc-capital.de mCe sChiffskApitAl Portfoliofonds fordern Nachschuss Die auf Schiffsbeteiligungen ausgerichteten Zweitmarktfonds des Emissionshauses MCE Schiffskapital AG sind in finanziellen Schwie- rigkeiten. Deshalb forderte der Initiator in den vergangenen Wochen seine Anleger auf, in den Fonds „freiwillige Kapitalerhöhungen“ zu beschließen, um drohende Insolvenzen zu ver- meiden. Die Fonds MCE 01 Zweitmarktport- folio und MCE 02 Zweitmarktportfolio, beide im Jahr 2008 aufgelegt, sind ebenso betroffen wie die Beteiligungen MCE 05 Sternenflotte und MCE 07 Sternenflotte Flex. Die finan- ziellen Probleme der Fonds erklärt der Initia- tor unter anderem mit der 2009 ausgebro- chenen Krise in der Schifffahrt. Die geringen Einnahmen und die laufenden Management- und Fondskosten sollen die Anleger mit einem Nachschuss von 15 Prozent des bereits investierten Kapitals kompensieren. www.schiffskapital.de miG fonds Alfred Wieder AG umfirmiert Der Name Alfred Wieder verschwindet kom- plett von der Bildfläche. Die Vertriebsgesell- schaft der MIG Fonds trägt einen neuen Namen: Im vergangenen Sommer wurde die Alfred Wieder AG (AWAG) in die HMW Innovations AG umfirmiert. Das Unter- nehmen sitzt weiterhin in Pullach im Isartal, Vorstand ist unverändert der Rechtsanwalt Matthias Hallweger. Unternehmensgründer Alfred Wieder ist im März 2013 als Vorstand aus der Alfred Wieder AG ausgeschieden, nachdem gegen ihn Steuerermittlungen auf- genommen worden waren. Die AWAG hat 2003 die direkt investierenden Venture-Capi- tal-Fonds GAF Global Asset Fund und den GCF Global Chance aufgelegt, ehe sie die MIG Fonds ins Leben rief. Seit 2008 werden die Publikumsfonds von der HMW Emis- sionshaus AG aufgelegt und von der MIG Verwaltungs AG gemanagt. www.hmw.ag Wölbern fonds Vierter Hollandfonds insolvent Der Immobilienfonds Holland 52 des Initia- tors Wölbern Invest ist insolvent. Das Amts- gericht Hamburg bestellte Anfang September Rechtsanwalt Peter-Alexander Borchardt zum vorläufigen Insolvenzverwalter (Az. 67c IN 399/14). Die Insolvenz hat sich bereits in den vergangenen Monaten abgezeichnet. Im Fe- bruar dieses Jahres teilte der Anleger Rainer Scheerer, der einen Monat zuvor auf Gesell- schafterbeschluss Wölbern in der Fondsge- schäftsführung abgelöst hatte, dass die Insol- venz und Zwangsversteigerung der Immobilie drohten. Das Bürogebäude in Amsterdam Zuidoost ist bis Mitte Oktober 2014 vermietet, wobei der Mieter bereits im Frühjahr ausge- zogen ist. Eine Anschlussvermietung ist bis zum Insolvenzantrag offenbar nicht gelungen. Das langfristige Darlehen bei einer niederlän- dischen Bank läuft ebenfalls Mitte Oktober aus. Ende März 2014 betrug die Restschuld laut Fondsverwalter Paribus rund 52,6 Millio- nen Euro. Nach Angaben des Fondsmanage- ments hat der ehemalige Eigentümer der Wöl- bern-Gruppe aus der Liquiditätsreserve des 2004 aufgelegten Fonds mutmaßlich Gelder in Höhe von 12,75 Millionen Euro veruntreut. Die Anleger haben bislang 58,5 Prozent ihres Eigenkapitals zurückerhalten. www.paribus.eu hAhn AG Abschied von der Börse Die auf Einzelhandelsimmobilien spezialisier- te Hahn-Gruppe wird ihre Aktien von der Börse nehmen. Der Vorstand begründet den Anfang August getroffenen Beschluss in einer Aussendung damit, dass der wirtschaftliche Nutzen der Börsennotierung den damit ver- bundenen Aufwand nicht mehr rechtfertige. Vorstandsvorsitzender Michael Hahn erklärte: „Mehr als 90 Prozent der Hahn-Aktien wer- den stabil von zwei Großaktionären gehalten, zu denen meine Familie zählt. Es bestehen keine Pläne, dies zu ändern. Deshalb wurden zuletzt kaum noch Aktien an der Börse ge- handelt. Damit stellt sich ganz automatisch die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Börsen- notierung.“ Die Hahn-Aktie notiert seit Okto- ber 2006 im Geregelten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (WKN 600670). Im Handel sind knapp neun Prozent der Aktien (Free Float). Der Fondsmanager hat im ersten Halb- jahr 2014 bei institutionellen Investoren 160 Millionen Euro akquiriert. Ein Publikums- fonds soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Die Kapitalverwaltungsgesellschaft der Hahn-Gruppe hat im April 2014 die Zulassung von der BaFin erhalten. www.hahnag.de 50 www.fondsprofessionell.de | 3/2014 news & products I sachwer te & fonds Foto: © Hahn Gruppe, Archiv Fondsinitiator MPC Capital hat den Millennium Tower in Wien an ein internationales Konsortium verkauft. Michael Hahn nimmt sein Unternehmen von der Börse.
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