FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2015

121 www.fondsprofessionell.de | 1/2015 Idealfall sollte das Konzept des „Trend Pro- tector“ dank des risikogewichteten Ansatzes grundsätzlich weniger Volatilität aufweisen als konventionelle gemischte Fonds, und dank Trendfolgeindikatoren sollte die Schwan- kungsintensität nochmals deutlich verringert werden. Neumann lässt keinen Zweifel daran, dass auch der Trend Protector kein Allheilmit- tel ist: So hätte der Fonds im schwierigen Jahr 2013 zwischenzeitlich auch Verluste erlitten, diese wären allerdings deutlich geringer aus- gefallen, als dies bei Risk-Parity-Fonds ohne Trendfolgestrategie der Fall war. Der Union- Investment-Manager: „Wenn Aktien und An- leihen gleichzeitig verlieren, braucht es eine Zeit, bis die Signale entstehen, allerdings hätte man im Vergleich zu einem reinen risikoge- wichteten Portfolio nur 3,5 statt acht Prozent verloren.“ Somit zeigt sich, dass die Indika- toren auch im für Trendfolger schwierigen Rentenbereich funktionieren, was vor allem im Hinblick auf künftige Zinsanstiegsszena- rien wichtig ist. „Im Mai 2013 waren wir in vollem Umfang in Renten, wie es eine Risk- Parity-Gewichtung verlangt, positioniert, vier Wochen später waren diese vollständig ver- kauft. Im Oktober waren wir dann erneut voll- ständig investiert. Würden wir also einen Zinsanstieg bekommen, wären wir relativ schnell wieder aus Renten raus“, verspricht Neumann. Ohne Hebel geht nichts Um das Risiko in den zur Verfügung ste- henden Assetklassen auf dasselbe Niveau zu bringen, müssen alle Risk-Parity-Fonds mit Hebel arbeiten, da stellt auch der Unikonzept: Portfolio keine Ausnahme dar. In seinem Fall können bis zu 180 Prozent des Fondsvermö- gens investiert werden, was natürlich auch Ri- siken mit sich bringt. Ein Verzicht auf die He- belung würde bewirken, dass die Ertragser- wartung des Ansatzes weniger attraktiv wäre, da Assetklassen mit geringer Volatilität ein ho- hes Gewicht haben. Das Union-Produkt lässt dennoch hoffen, dass die Wertschwankungen im Rahmen bleiben. Neumann erklärt dazu: „Wir können eine Volatilität von etwas mehr als fünf Prozent darstellen. Seit Auflage sind wir durch den Trend Protector sogar eher bei vier Prozent.“ Große Nachfrage Dass dem Publikum das Konzept gefällt, lassen die Volumendaten des Fonds vermuten, Neumann: „Mittlerweile ist der Fonds bereits über 500 Millionen Euro groß. Das hat unsere Anfangserwartungen deutlich übertroffen.“ Bemerkenswert ist dabei, dass es sich primär um Privatanleger handeln dürfte, die bislang investiert sind, erst imApril dieses Jahres soll eine Tranche für institutionelle Investoren zu- gelassen werden. Die Fondsgesellschaft berichtet, dass das Interesse im Lager der Großanleger nennens- wert ist. Abgesehen von der stabilen Wertent- wicklung dürfte es vor allem das hohe Maß an Transparenz sein, das institutionelle Anle- ger reizt. Im Gegensatz zur Konkurrenz hat Union Investment kein Problem damit, die In- vestitionsquoten transparent darzustellen. Neumann: „Es wird wöchentlich berichtet, wie der Fonds positioniert ist.“ Aktuell sieht es dabei so aus, dass der Fonds jeweils in den drei Aktien- und Staatsanleihenmärkten voll investiert ist, weil diese sich laut Trend Pro- tector bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe weiterhin unverändert im Aufwärtstrend be- fanden. Im Rohstoffsegment verbesserten sich zuletzt Edelmetalle von „Abwärtstrend“ auf „Trendlos“. Dagegen verblieben Industrieme- talle und Energieträger weiterhin imAbwärts- trend. Vier bis fünf Prozent Ertrag Was die Ertragserwartung des Fonds be- trifft, zeigt sich Neumann zurückhaltend und erklärt: „Wenn man Marktrisikoprämien ab- schöpft und nach unten hin absichert, kann man froh sein, wenn man in den kommenden Jahren vier bis fünf Prozent Rendite pro Jahr erzielt. Mehr lässt sich nur erreichen, wenn man deutlich mehr Aktienrisiko akzeptiert.“ Angesichts der aktuellen Zinslandschaft soll- ten vier bis fünf Prozent bei ebenso hoher Vo- latilität aber eine ausreichend große Fange- meinde haben. GeoRG PaNKl | FP Backtest des UniKonzept: Portfolio Die Grafik zeigt eine Rückrechnung der Portfoliostrategie in der Gegenüberstel- lung mit demselben Ansatz ohne Einsatz eines Trendfolge- systems bis ins Jahr 1994. Zumindest im Backtest erweist sich der Ansatz der Union Investment erkennbar krisenresistenter als die „ungeschützte“ Risk-Parity-Strategie. 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 100 % 200 % 300 % 400 % 500 % UniKonzept: Portfolio Risikogewichtetes Portfolio Eurokrise +0,6 % -6,4 % Finanzkrise +4,7 % -14,5 % Russland -0,1 % -5,3 % TMT & 9/11 +1,8 % -8,7 % Tapering Debatte -3,5 % -7,8 % Beispiel der Positionierung des Unikonzept: Portfolio Die Investitionen des Fonds erfolgen ausschießlich über Terminkontrakte, dabei wird auch mit Hebel gearbeitet. Falls die Gesamtvolatilität acht Prozent übersteigt oder die Summe des Exposures größer als 180 Prozent ist, werden die Gewichtungen in gleichbleibendem Verhältnis verringert. Quelle: Union Investment Positionierung per 21. 02. 2015 SUMME 210,5 % 180,0 % ASSETKLASSE AKTIEN 30,1 % USA (S&P 500) 14,1 % 14,1 % 12,1 % Deutschland (DAX) 10,5 % 10,5 % 9,0 % Japan (Nikkei) 10,6 % 10,6 % 9,0 % 100 % ÜÜÜ 100 % 100 % UnionTrend- Protector Exposure im Fonds STAATSANLEIHEN 145,7 % USA (T-Note) 37,2 % 37,1 % 31,7 % Deutschland (Bund) 53,2 % 53,2 % 45,5 % Japan (JGB) 80,0 % 80,0 % 68,4 % ÜÜÜ 100 % 100 % 100 % ROHSTOFFE 4,3 % Energie 5,1 % 0,0 % 0,0 % Industriemetalle 11,0 % 0,0 % 0,0 % Edelmetalle 10,0 % 5,0 % 4,3 % 0 % 50 % Ü Ü Ü 0 % Exposure ohne Cap Exposure aus Risikogewichtung Investitions- grad

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