FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2015

nesfalls darum, Menschen zu Dingen zu bewegen, die gegen ihre Interessen sind, sondern darum, dass wir uns ständig be- mühen müssen, andere von uns selbst und von unseren Ideen zu überzeugen, sie da- für zu begeistern. Warren Buffett ist kein Verkäufer, trotzdem hat er wiederholt da- rauf hingewiesen, dass die wichtigste Fä- higkeit, die er in seinem Leben erlernt hat, das Überzeugen ist. Diese Fähigkeit ist nicht die Einzige, die man benötigt, aber sie ist von allergrößter Wichtigkeit, wenn man im Leben Erfolg haben will. Was darf sich ein Anwender Ihrer Methode real erhoffen, wenn er – sagen wir – heute eine Abschlussrate bei zehn Prozent seiner Gespräche hat? Die Menschen, die von mir trainiert wur- den, konnte ihre Erfolgsraten zwischen 50 und 100 Prozent verbessern. Natürlich lässt sich dieser Wert bei jemandem, der bereits eine sehr hohe Quote hat, nicht so steigern wie bei einer Person, die bisher Schwierigkeiten hatte. Spitzenverkäufer haben Abschlussquoten von etwa 30 Pro- zent – auch ich habe nicht mehr –, wer also bisher bei 25 Prozent liegt, kann in diesen Bereich vorstoßen. Wer bisher drei Prozent geschafft hat, wird vielleicht auf eine Abschlussquote von zehn bis 15 Pro- zent kommen. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass jeder Verkäufer um jeden Prozentpunkt kämpft, denn es geht hier um sein reales Einkommen. Wie groß ist das Potenzial von Men- schen, die von ihrer Veranlagung her eigentlich gar nicht für den Verkauf ge- eignet sind – es gibt davon ja mehr als man annehmen würde. Kann man sie so weit bringen, dass sie von ihrer Tätigkeit gut leben können? Absolut, die Frage hier lautet eher, ob man das tun sollte. Ich habe mit sehr vielen Menschen gearbeitet, die eigentlich keinerlei Verkaufstalent hatten. Können die jemals so erfolgreich sein wie jemand, der ein natürli- ches Talent dafür hat? Natürlich nicht! Wenn Michael Jordan mich trainiert, werde ich ver- mutlich danach viel besser Basketball spielen als davor, in die nationale Liga würde ich es trotzdem niemals schaffen. Ich würde daher jemandem, der offensichtlich kein Verkaufs- talent hat, raten, einen anderen Karriereweg einzuschlagen. Wer das nicht kann oder will, wird mit dem Straight-Line-System das für ihn mögliche Optimum erreichen. Gibt es Mindestvoraussetzungen dafür? Natürlich, man muss durchschnittlich intelli- gent sein und man muss die Sprache, in der man tätig ist, perfekt beherrschen. Ohne Spra- che kann man nicht kommunizieren. Wenn ich heute nach Deutschland ziehen würde, würde ich augenblicklich alles daransetzen, möglichst rasch perfekt Deutsch zu sprechen. Sie schreiben derzeit an einem Buch, in dem Sie Ihre Methode erklären. Wird es möglich sein, das Straight-Line-System allein mithilfe dieses Buches zu erlernen? Ja, das neue Buch wird eine Anleitung sein, mit der man das lernen kann – zusammen mit all den Dingen, die Sie heute schon kostenlos im Internet finden. Wir bedanken uns für das Gespräch . GErharD FührInG | FP 195 www.fondsprofessionell.de | 1/2015 wahrgenommen zu werden“ Jordan Belfort: „Es wird häufig unterschätzt, wie wichtig die Fähigkeit ist, andere zu beeinflussen und zu überzeugen. Und es geht hier keinesfalls darum, Menschen zu Dingen zu bewegen, die gegen ihre Interessen sind.“ » Wer bisher drei Prozent ge- schafft hat, wird vielleicht auf eine Abschlussquote von zehn bis 15 Prozent kommen. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass jeder Ver- käufer um jeden Prozentpunkt kämpft, denn es geht hier um sein reales Einkommen. « Jordan Belfort

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