FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2015

271 www.fondsprofessionell.de | 1/2015 gen sind. „Daher gibt es bei uns einen totalen Mix. Cormac und sein Team verfolgen eher einen fundamentalen Ansatz, andere wie das Team des Global Growth sind quantitativ orientiert“, so der Vertriebschef. Einen ge- meinsamen Nenner gibt es jedoch: den langen Atem beim Investieren. „Wir streben für un- sere Kunden einen auf einen längeren Zeit- raum ausgerichteten Wertzuwachs an“, sagt Young. Die gleiche Maxime gelte auch für das Unternehmen: Es gebe keinen Druck, so schnell wie möglich wachsen zu müssen. Guinness Asset Management Bereits seit 2013 ist Guinness Asset Ma- nagement (GAM) mit zwei Aktienfonds in Deutschland präsent, doch erst seit Kurzem tritt die Fondsboutique bei ihren Vertriebs- aktivitäten aufs Gas. Die „Aktienscheu“ der Deutschen schreckt das Unternehmen nicht ab: „Wir wissen, dass es in Deutschland viele erfahrene Anleger gibt, die in globale Aktien- fonds investieren möchten. Viele tun das auch in Sektoren wie Energie“, berichtet Deborah Kay, Head of Business Development des Asset Managers, der in der Schweiz, Luxem- burg, Frankreich und Italien schon seit 2008 aktiv ist. 2015 sollen auch Skandinavien und Spanien folgen. Die von Kay angesprochenen Anleger sind dabei hauptsächlich institutionelle und semi- institutionelle Investoren, zu denen Privatban- ken, Vermögensverwalter, Family Offices und Dachfondsmanager zählen. Diese sind auch in Großbritannien und in den USA über die Schwestergesellschaft Guinness Atkinson As- set Management die Hauptkunden der Gesell- schaft: Rund 95 Prozent der von beiden Asset Managern verwalteten 800 Millionen Euro entfallen auf diese Anlegergruppe. Bei freien Finanzberatern in Deutschland sieht Kay zwar ebenfalls Absatzpotenzial, explizit angespro- chen wurden diese aber noch nicht. GAM ist auch noch kein Partner der deutschen Fonds- plattformen. Die bisherigen Mittelzuflüsse aus Deutschland in Höhe von etwas über 40 Mil- lionen Euro kamen laut Kay entweder über Direktkontakte oder Clearinggesellschaften wie Clearstream oder Fund Settle zustande. Um dies zu ändern, wird Kay in Zukunft öfter nach Deutschland reisen – eine Büro- Concord Investment Solutions Nicht nur aus England, auch aus Deutschland selbst kommt eine neue Investmentgesellschaft: die im Sommer vergangenen Jahres gegründete Concord Investment Solutions, die kürzlich den Mischfonds Concord low eVaR Global lanciert hat. Unternehmen: Concord Investment Solutions gehört zur inhabergeführten Concord-Gruppe. Ihr Geschäftsführer Rainer Ottemann ist seit August 2014 an Bord, nachdem er die Vertriebsgesellschaft Max.xs verlassen hatte. Sein neues Unternehmen soll Vertriebsservice für Fondsgesell- schaften anbieten und eigene Investmentlösungen ent- wickeln. Die Schwestergesellschaft ist die Concord Capital, die im Bereich Kapitalmarktfinanzierung und Börseneinführungen tätig ist. Sie ging 2005 aus der Concord Effektenbank hervor, nachdem Unternehmens- vorstand Mathias Schmid den Bereich Corporate Finance per Management-Buy-out übernommen hatte. Investmentidee: „Anleger suchen Rendite. Aktuell ist dies nur mit Aktien möglich. Allerdings sind die Drawdowns ein großes Problem“, sagt Ottemann zu den Hintergründen für die Fondslancierung. „Vor allem die extremen Draw- downs werden in den gängigen Investmentansätzen sys- tematisch unterschätzt.“ Dabei gebe es bereits ein Modell zur Steuerung beziehungsweise Berechnung extremer Ri- siken an den Finanzmärkten: Entwickelt hat das quantitative Verfahren aus der Extremwertstatistik, häufig auch Extrem- werttheorie (Extreme Value Theory oder eVaR) genannt, vor einigen Jahren der im norddeutschen Buxtehude an- sässige Risikomanagementprovider RC Banken Gruppe. Modell: Bereits bestehende Kontakte zu RC-Manager Frank Schmielewski führten zur einer Kooperation mit Concord Investment Solutions, um das quantitative Modell zur Grundlage eines Fonds zu machen. „Wir sind damit die Ersten, die dieses eVaR-Modell auf einen Mischfonds anwenden“, berichtet Ottemann weiter, der gemeinsam mit Richard Bergmann-Korn die Kundenbetreuung für in- stitutionelle und semiinstitutionelle Kunden, aber auch freie Berater verantworten wird. Zudem wird der Fonds auf allen Fondsplattformen freigeschaltet. Kapitalverwaltungs- gesellschaft ist Universal-Investment, als Fonds-Advisor fungiert der Vermögensverwalter TAM aus Rellingen. Portfolio: Der Fonds besteht aus einem Aktien- und einem Rentenanteil. Zunächst wird anhand des eVaR-Werts die Aufteilung auf Aktien und Renten festgelegt. Für den Aktienanteil werden aus dem globalen Aktienuniversum rund 5.000 hochliquide Titel beobachtet, die auf ihre An- fälligkeit für Extremrisiken untersucht werden. Die 50 Aktien mit dem niedrigsten eVaR-Wert kommen gleichgewichtet ins Portfolio. Alle drei Monate erfolgt ein Rebalancing, sofern das tägliche Monitoring keine Reduzierung der Aktienquote um mehr als fünf Prozent erforderlich macht. James Young, Artemis: „85 Prozent des von Artemis verwalteten Vermögens stammen von Retailinvestoren.“ Deborah Kay, GAM: „Viele deutsche Anleger investieren auch in Sektoren wie Energie.“ Annabelle Wegner, JOHCM: „Ein zu großes Wachstum kann erfolgreiches langfristiges Anlegen behindern.“

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