FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2015

Ja, auch weil wir uns dank der Kostensenkun- gen eine solide Grundlage geschaffen haben, profitabel arbeiten zu können. Aber mit dem Status quo sind wir nicht zufrieden. Wir wol- len unsere Profitabilität noch weiter steigern. Im Zuge der Restrukturierung wurden Themen wie IT, Abwicklung und Service an die Deutsche Bank ausgelagert mit dem Ergebnis, dass Ihre Klienten inzwi- schen selbst auf dem Kontoauszug „Deutsche Bank“ lesen müssen. Haben das alle Kunden akzeptiert? Fast alle. Bevor die Konten und Depots auf die Deutsche Bank übertragen wurden, hatten wir eine Annahme getroffen, wie viele Kun- den uns voraussichtlich verlassen würden. Diese Planwerte wurden deutlich unterschrit- ten, was uns positiv überrascht hat. Ich spre- che in diesem Zusammenhang gern von einer „sozialistischen Quote“, die wir erreicht haben. Die geringe Zahl der Abgänge ist das Ergebnis ausführlicher Gespräche mit unseren Kunden, die oft schon sehr lang bei uns sind. Sie haben gesehen, dass wir in den vergange- nen fünf Jahren in puncto Betreuung, Bera- tung und Anlageergebnisse weiterhin eigen- ständig und ausgezeichnet gearbeitet haben. Auch die vier Standorte Bielefeld, Han- nover, Bremen und Stuttgart wurden geschlossen. Ist es gelungen, die Kunden dieser Niederlassungen zu halten? Weitestgehend. Die Stuttgarter Klienten wer- den nun von Baden-Baden aus betreut. Die anderen Niederlassungen waren recht jung, daher war der Kundenbestand nicht so groß. Nicht alle, aber viele dieser Klienten wurden von anderen Standorten übernommen. Was bedeuten die – wenn auch geringen – Verluste für das verwaltete Volumen? Unsere Assets sind im vergangenen Jahr von 42,6 auf 45,6 Milliarden Euro gestiegen. Der Zuwachs ist allerdings zum Teil auf die Luxemburger Fondsplattform und das dortige White-Label-Geschäft zurückzuführen. In der Vermögensverwaltung betreuen wir wie schon Ende 2013 rund 25 Milliarden Euro. Es gab Abflüsse, die aber zu einem großen Teil durch die Kurssteigerungen an den Finanzmärkten kompensiert wurden. Sie dürfen nicht ver- gessen, dass wir uns 2014 nicht intensiv um die Neukundengewinnung kümmern konnten. Die Neuausrichtung des Bankhauses hat uns stark beschäftigt. Wenn die Kunden schon so treu sind, wie sieht es mit den Beratern aus? Eine Privatbank legt Wert auf Kontinuität in der Betreuung. Das war in den Jahren des Umbruchs bestimmt nicht einfach. Das ist sicherlich richtig. Es gab zwei größere 275 www.fondsprofessionell.de | 1/2015 » Wir haben uns für unser Kerngeschäft durchaus ambitionierte Ziele gesetzt. 2015 soll der Ertrag im zweistel- ligen Prozentbereich wachsen. « Wolfgang Leoni, Sal. Oppenheim ender Turnaround -Kandidat“

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