FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2015

302 www.fondsprofessionell.de | 1/2015 Asset Management mit Sitz in Dublin – mit durchaus guten Ergebnissen. So hat das Port- folio Chance von Canada Life im Jahr 2013 einen Wertzuwachs von 9,2 Prozent erzielt, 2014 lag der Ertrag mit 18 Prozent sogar fast doppelt so hoch, und auch im laufenden Jahr steht bei dem Produkt bereits eine bis Mitte März erzielte Performance von acht Prozent zu Buche. Aegon setzt auf Blackrock als Asset Mana- ger. Als Fondsbasis der Secure Depotrente dient der speziell dafür aufgelegte Fonds Aegon Portfolio Vol6 (EUR), der zum Ziel hat, die Volatilität des Portfolios bei oder nahe sechs Prozent zu managen. Schwankungen der Marktrenditen sollen geglättet werden, um gleichmäßigere Renditen zu erzielen bezie- hungsweise Auswirkungen von Veränderun- gen der Marktbedingungen auf den Fondswert zu begrenzen. Im vergangenen Jahr konnte der Fonds, der erst Anfang Juli 2013 aufgelegt wurde, einen Wertzuwachs von 6,4 Prozent erzielen, einen Wert, den der Aegon-Fonds auch im bisherigen Jahresverlauf bis Mitte März bereits wieder erreicht hat, die Perfor- mance betrug in diesem Zeitraum 6,3 Prozent. Die gute Wertentwicklung ist bei beiden Produkten insofern von Bedeutung, als sich gute Ergebnisse bei beiden Produkten in Form einer steigenden Rente in der Zukunft nie- derschlagen – wenngleich sie sich nicht zu 100 Prozent auswirken. Darin liegt eigentlich sogar der besondere Kick dieser Produkte. Bei Canada Life wird dabei einmal pro Jahr der aktuelle Wert des Anteilsguthabens mit der zuletzt ermittelten Rentenbasis verglichen. Ist das aktuelle Anteilsguthaben höher als die zuletzt ermittelte Rentenbasis, wird die Rentenbasis auf diesen Wert des Anteilsgut- habens erhöht. Noch vorteilhafter ist die Berechnung bei Aegon. Hier wird für ein abgelaufenes Jahr derjenige Bewertungsstichtag aus den Zwölf- monatswerten herangezogen, an dem der höchste Fondswert zu verzeichnen war. Dieser Fondswert wird dann für den Anleger als neue garantierte Rentenbasis festgeschrieben, sofern er die aktuelle Berechnungsbasis der bislang garantierten Rente überschreitet. Daniel Batt erklärt: „Ein so engmaschiger Überprüfungs- und Log-in-Mechanismus trägt insbesondere im kurz- bis mittelfristigen Bereich zu einer Verstetigung von Rentenerhöhungen bei, da er gewissermaßen zu einer Zähmung des Zufalls gegenüber der nur einmal im Jahr stattfindenden Stichtagsbetrachtung bei der Garantie Investment Rente von Canada Life führt.“ Aber es gibt natürlich auch Nachteile bei den entsprechenden Produkten, die deutlich höheren Renten im Vergleich zu den Stan- dardprodukten deutscher Lebensversicherer gibt es schließlich nicht umsonst. So werden zwar die Rentengarantien separat abgesichert, aber es gibt keine garantierten Kapital- be- ziehungsweise Rückkaufswerte, da es sich gerade nicht um ein klassisches Sicherungs- vermögen einer deutschen Lebensversiche- rung, sondern um die Anlage in einen In- vestmentfonds handelt. Für Kunden, die in erster Linie eine Altersversorgung mit jeder- zeit garantierten Kapital- beziehungsweise Rückkaufswerten suchen, sind die Produkte von Canada Life und Aegon daher keine Empfehlung. Auch im Todesfall des Versicherten erfolgt keine Leistung im Sinne einer formal garan- tierten Beitragsrückgewähr an die Hinter- bliebenen. Dann wird vielmehr der jeweils aktuelle Fondswert beziehungsweise das vorhandene Restguthaben ohne Abzüge an die Begünstigten ausgezahlt. Das muss noch nicht einmal ein Nachteil sein, denn dem steht schließlich die Chance auf zusätzliche Erträge gegenüber, sodass sich im Todesfall bei einer entsprechend positiven Wertentwick- lung der Fonds sogar deutlich höhere Aus- zahlungen im Vergleich zu einer formalen Beitragsrückgewähr ergeben könnten. HANS HEUSER | FP fonds & versicherung I investmentrente Foto: © Klein, Additional Advice Glaubt an die „Zähmung des Zufalls“: Daniel Batt, Geschäftsführer der Additional Advice in Basel. Investmentrente im Finanzplanungstool Eine andere Variante einer Versiche- rungslösung, die auch in der Renten- phase auf Investmentfonds setzt, bietet seit zirka drei Jahren Rolf Klein, Ge- schäftsführer der NKB Neue Krefelder Beratungsgesellschaft, an. Die von dem Portfoliomanager und Finanzpla- ner entwickelte fondsgebundene Le- bensversicherung heißt Private Wealth Police und ist laut Klein als Whole- Life-Tarif eine Art Allroundprodukt, das als finanzielles Lebensplankonzept zum Einsatz kommt. Klein setzt das Produkt als flexibles Finanzplanungs- tool für die unterschiedlichsten An- sprüche und Erwartungen seiner Kun- den ein. „Modern gestaltete Lebens- und Rentenversicherungen bieten heutzutage ideale Voraussetzungen für eine indi- viduelle finanzielle Lebensplanung und -sicherung“, er- klärt Klein dazu. „Den am Markt etablierten Lebensversi- cherungen haften allerdings immer noch die Merkmale unflexibel, teuer und intransparent an.“ Das treffe vor allem auf konservative, althergebrachte Fondspolicen oder Lebensversicherungen mit Garantieverzinsung zu. „Unser Konzept in der Private Wealth Police geht deshalb sehr viel weiter“, so Klein. Durch jederzeit mögliche Zuzah- lungen und Entnahmen während der gesamten Vertrags- laufzeit sowie den steuerlich günstigen Rahmen einer Ver- sicherungspolice lasse sich darüber im Prinzip nicht nur das Liquiditätsmanagement eines Kunden hervorragend ergänzen, sondern auch seine gesamte Vermögens- und Vorsorgeplanung steuern. „Vorteile bie- tet unser Konzept auch im Hinblick auf eine steueroptimierte Nachlasspla- nung“, so Klein. Durch die geschickte individuelle Aufteilung eines Lebens- versicherungsvertrags kann der Vertrag zielgerichtet auf die Bedürfnisse von Kunden zugeschnitten werden, die nach einer Lösung für eine möglichst steuerschonende Übertragung von Ver- mögen auf die nächste Generation su- chen.“ Von diesen Vorteilen abgesehen ließe sich über die Private Wealth Police auch eine Art „Rente“ über einen Ent- nahmeplan gestalten, die wie bei Ca- nada Life oder Aegon auch in der Bezugsphase auf ein Investment in Fonds setzt. Dann käme in der Rentenphase die ebenfalls von Klein selbst entwickelte Fondsvermö- gensverwaltung namens Income Optimizer zum Einsatz. Das Konzept kombiniert mehrere ausschüttungsstarke Fonds miteinander mit dem Ziel, auf lange Sicht einen Substanzerhalt des angelegten Vermögens sicherzustellen. „Das Ziel ist dabei, eine Ausschüttung in Höhe von vier Prozent jährlich an den Kunden auszahlen zu können, oh- ne die Substanz seines Vermögens anzutasten“, erklärt Klein. Die „Rentenhöhe“ sei dann zwar nicht garantiert, biete aber die zusätzliche Chance auf Vermögenszuwachs. Zudem hat der Investor garantiert die Fondsanteile noch zu vererben, und das einkommensteuerfrei. Klein rät zu einer Kombination aus beiden Welten. Dazu entwickelt er gerade ein System zur optimierten Ruhestandsplanung. Rolf Klein, Geschäftsführer Neue Krefelder Beratungsgesellschaft

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