FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2015
69 www.fondsprofessionell.de | 1/2015 Portfoliostrategie mit vermögensverwaltenden Fonds Die An eihenstrat gien vermögensverwaltender J.P. Morgan Gl. Income Kapital Plus M&G Optimal Income Nordea 1 Stable Return 0 % 50 % 100 % B BBB n/o BB AAA A unter B 0 % 50 % 100 % AAA BBB AA A 0 % 50 % 100 % AA R e s t AAA 0 % 50 % 100 % AA B BBB n/o BB AAA A CCC xibel allen Unvorhersehbarkeiten trotzen, er- füllte sich nicht. Das in der Finanzkrise durch den Erfolg einiger weniger Produkte aufge- baute Image einer All-in-one-Lösung bekam erste Risse. Insgesamt zeigt der Trendpfeil bei Aktien und Renten weiter nach oben, und das kaschiert natürlich viele Schwächen. Bei ge- nauem Hinsehen werden die aber rasch sicht- bar: Auf Sicht von drei und fünf Jahren blie- ben nämlich sogar weit über 90 Prozent der von Morningstar analysierten Mischfonds hin- ter der Fifty-Fifty-Benchmark zurück. Zu den prominenten Opfern der Turbulenzen 2013 zählte auch der französische Starfondsmana- ger Edouard Carmignac, für den es eines der seltenen Jahre war, in dem er im Rententeil seines Patrimoine-Fonds Verluste schrieb (sie- he Chart Seite 70). Unbekanntes Terrain Zwei Jahre und einen Absatzrekord später hat sich an den Vorzeichen nichts geändert. Im Gegenteil, die Hürde, in einem Umfeld gleichbleibend niedriger oder leicht steigender Zinsen dauerhaft zu überzeugen, wurde für die Fondslenker zuletzt sogar ein ordentliches Stück höher. Im selben Tempo, mit dem ihre Verantwortung, die sich aus den Rekordzu- MMD-Kategorie: Offensiv Volumen in Mio. Euro: 11.190,9 Anleihenanteil am Gesamtportfolio: 50,85 % Michael Schoenhaut: Die Nachfrage nach dau- erhaften Vermögenswerten wird so lange anhal- ten, wie sich die globale Zinskurve weiter ab- flacht. Davon profitieren werden Anlagen mit län- geren Laufzeiten. Weltweit führt die expansive Geldpolitik der Zentralbanken zu einer Laufzeit- prämie. Wir haben daher die Duration am hin- teren Ende der Zinskurve in Form von 30-jähri- gen US-Treasury-Futures verlängert. Um ein Zinsänderungsrisiko am kurzen Ende abzusi- chern, halten wir an unserer Short-Position in 5-jährigen US-Treasury-Futures fest. Nach unse- rer Einschätzung wird sich die Zinskurve Stück für Stück weiter abflachen. Viele Anleger haben diese Dynamik und die Notwendigkeit, entspre- chend zu diversifizieren, noch nicht erfasst. Insgesamt setzen wir in der Asset Allocation zurzeit verstärkt auf risikoreichere Anlageklas- sen, da wir meinen, dass das makroökono- mische Umfeld diese favorisiert. Über die lang- fristigen Auswirkungen des Anleihenkaufpro- gramms der EZB kann man diskutieren, aber kurzfristig sind wir überzeugt, dass die Maß- nahmen zu Kurssteigerungen bei allen Assets führen werden, die Renditen erzielen. Aktuell be- steht das Fondsportfolio daher zur Hälfte aus globalen Aktien. Wir meinen, dass insbesondere Papiere aus den Industrieländern lohnenswert sind, da Dividenden aus Aktien aktuell einen enorm wichtigen Beitrag zur Kapitalstruktur eines Portfolios leisten. Anleihenportfolio Hochzinsanleihen 51 % Vorzugsaktien 16 % Hypothekendarlehen (nicht geratete) 15 % Anleihen Schwellenländer 14 % Wandelanleihen 3 % Anleihen Europa 1 % Anleihenbonität MMD-Kategorie: Defensiv Volumen in Mio. Euro: 2.911,8 Anleihenanteil am Gesamtportfolio: 67,70 % Stefan Kloss: Das verhaltene Wachstum in der Eurozone und die expansive Geldpolitik der EZB stellen ein positives Umfeld für Anleihen dar, da mittelfristig nicht mit einen Anstieg der Renditen auf breiter Front zu rechnen ist. Aufgrund der extrem niedrigen laufenden Renditen dürften die absoluten Erträge im Anleihenbereich niedriger ausfallen als in den Vorjahren. Allerdings gibt es Anzeichen, dass die Märkte Ausmaß und Zeitpunkt für die Zinswende in den USA unter- schätzen. Überraschungen von Seiten der Fed könnten sich unter Umständen auch am langen Ende der Zinsen im Euroraum auswirken. Das Anleihenportfolio weist ein Untergewicht bei Staatsanleihen und ein Übergewicht bei Anlei- hen von staatlichen Agenturen und Gebietskör- perschaften sowie Covered Bonds und Unter- nehmensanleihen auf. Innerhalb der Kategorie Staatsanleihen gibt es ein Untergewicht bei französischen und den niedrig verzinsten deut- schen Staatsanleihen, dagegen ein deutliches Übergewicht bei Anleihen aus der Peripherie, Belgien und bei osteuropäischen Staatsemit- tenten wie Polen. Letztere werden aus unserer Sicht auch weiterhin von der generellen wirt- schaftlichen und politischen Stabilisierung des Euroraums profitieren – Belgien und Polen ins- besondere von der engen wirtschaftlichen Ver- flechtung mit Deutschland. Länder wie Spanien und Irland weisen auf Basis unserer Modelle auch Potenzial für eine Ratinganhebung auf. Anleihenportfolio Staatsanleihen 90 % Unternehmensanleihen IG 5 % Pfandbriefe 2 % Staatl. Agenturen / Gebietskörpersch. 2 % Schwellenländer IG 1 % Anleihenbonität MMD-Kategorie: Defensiv Volumen in Mio. Euro: 33.740,6 Anleihenanteil am Gesamtportfolio: 97,40 % Richard Woolnough: Wichtiger als der exakte Zeitpunkt einer Zinserhöhung sind die eigent- liche Höhe der Zinsanpassung und die Dauer des Erholungszyklus. Je niedriger und langsa- mer der Aufstieg erfolgt, desto weniger Wir- kung auf den Markt. Die Ereignisse der letzten Jahre haben das gesamte Finanzsystem fun- damental verändert. Anders als in der Vergan- genheit werden wir daher in den USA und in Großbritannien viele kleine Zinsschritte sehen. Das Fondsportfolio weist aufgrund der histo- risch niedrigen oder sogar negativen Renditen von Staatsanleihen, etwa in Deutschland, der- zeit anteilig eine negative Duration auf – die Ge- samtduration ist aber positiv. In Bezug auf Un- ternehmensanleihen kompensieren die Spreads nach wie vor das Ausfallrisiko. Substanz sehe ich derzeit vor allem in Dollar- oder Pfund-de- nominierten Unternehmensanleihen mit einem „BBB“-Rating. Daher weist das Portfolio hin- sichtlich Investment-Grade-Anleihen ein Über- gewicht aus, der Anteil an High Yield ist seit Januar 2014 leicht auf 18 Prozent gefallen. Die Sektorenverteilung im Fonds ist breit diversifi- ziert, obgleich das Portfolio, verglichen mit ei- nem typischen Investment-Grade-Index, bei den Finanztiteln untergewichtet ist, da man hier sehr selektiv vorgehen muss. Auf der anderen Seite besteht eine relativ große Position an ABS- und MBS-Anleihen, da es aus meiner Sicht vorteil- haft ist, Forderungen zu halten. Anleihenportfolio Staatsanleihen 22 % Anleihen IG 57 % Hochzinsanleihen 18 % Nicht-Staatsanleihen o. Rating 1 % Anleihenbonitäten MMD-Kategorie: Ausgewogen Volumen in Mio. Euro: 5.448,6 Anleihenanteil am Gesamtportfolio: 63,19 % Claus Vorm: In aktuellen Marktumfeld empfiehlt unser taktisches Durationsmodell eine längere US-Duration: einerseits weil die US-Zinsstruk- turkurve viel steiler ist als die europäische Zins- strukturkurve, andererseits weil das Momen- tum im makroökonomischen Umfeld der USA zuletzt abgeschwächt ist – im Gegensatz zum makroökonomischen Momentum in Europa. Daher ist im derzeitigen Umfeld mit global tie- fen Renditen der US-Anleihen-Markt vermutlich einer der wenigen Märkte, an denen festver- zinsliche Anleihen weiterhin einen kleinen positiven Ertrag erwirtschaften und, wichtiger, eine gewisse Sicherheit bieten können. Vor diesem Hintergrund bevorzugen wir wei- terhin US-Duration auf Basis von Staatsanlei- hen, wo verglichen mit der europäischen/deut- schen Duration höhere Renditen generiert wer- den können. Wir haben weiterhin sowohl bei der Allokation der Staatsanleihen als auch bei Pfandbriefen eine starke Ausrichtung auf hoch- qualitative Anleihen. Innerhalb des Pfandbrief- segments bevorzugen wir dänische Pfandbriefe sowie europäische Pfandbriefe aus Kernländern aufgrund ihres hohen Kreditratings und den verglichen mit deutschen Staatsanleihen höhe- ren Renditen. Innerhalb des hochverzinslichen Universums gibt es nur Exposure in Europa, aber unsere Überzeugung in dieser Position ist wesentlich geringer als bei den vorher genann- ten Anlageklassen. Anleihenportfolio US-Staatsanleihen 30 % Staatsanleihen 27 % Euro-Anleihen 20 % Dänische Hypothekenanleihen 19 % Europ. Unternehmensanleihen IG/HY 4 % Anleihenbonitäten
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