FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2015

D er QEP Global Quality ist ein Fonds, der in unserem Hause als sogenanntes Enhanced-Index-Substitut an vor allen Dingen institutionelle Investoren vertrieben wird“, erklärt Joachim Nareike, der bei Schro- ders den Vertrieb von Publikumsfonds in Deutschland und Österreich leitet. Im Retail- vertrieb komme er hingegen praktisch nicht zum Einsatz. Angesichts der historischen Ma- nagementleistung ist das durchaus zu bedau- ern. Der Schroder ISF QEP Global Quality, so sein voller Name, wurde entwickelt, um Investoren eine attraktivere Alternative zu passiven Indexfonds zu bieten. Das gesteckte Renditeziel ist ehrgeizig, am Ende jedes Jahres sollen zumindest drei Prozentpunkte mehr verdient werden als bei einem Invest- ment in einen vergleichbaren globalen ETF. Attraktiver heißt aus Sicht von Schroders aber nicht nur mehr Ertrag, sondern auch mehr Stabilität, weshalb das Management besonde- ren Wert auf Qualitätsmerkmale einer Aktie und eine breite Streuung im Portfolio legt. Typischerweise ist der Fonds in mehr als 500 Einzelpositionen investiert; per Monatsultimo April 2015 lag der Bestand sogar bei 515. Damit wolle man zum einen das aktienspe- zifische Risiko reduzieren und zum anderen die ganze Breite an Ertragsmöglichkeiten aus- schöpfen, heißt es. „Verrückter Wissenschaftler“ Der Fonds verfolgt einen quantitativen Ansatz, ist aber dennoch als „aktiv“ zu be- zeichnen. Im Investmentprozess dreht sich beinahe alles um die quantitative Analyse: von der Vorauswahl über die eingehendere Ana- lyse bis zur Auswahl der Werte für das Port- folio. Die Ausgangsbasis bilden mehr als 15.000 Unternehmen, die systematisch auf Profitabilität, Stabilität und finanzielle Stärke hin untersucht werden. Übrig bleibt ein Pool aus etwa 5.000 „Qualitätsaktien“, aus denen das Management je nach Überzeugung und unter Berücksichtigung der Portfoliorichtlinien allokieren kann. Der QEP Global Quality ist Teil der sehr erfolgreichen Quant-Reihe von Schroders. Die Buchstabenkombination „QEP“ steht als Abkürzung für „Quantitative Equity Products“. Dahinter steckt ein 29-köp- figes Team, das von London, Sydney und New York aus rund 27 Milliarden Euro an Kundengeldern managt (Stand: Januar 2014). An der Spitze steht ein Mann, der wegen sei- ner Begeisterung für Computer und Modelle intern „mad scientist“ (verrückter Wissen- schaftler) genannt wird. Justin Abercrombie ist studierter Ökonom und unmittelbar mit der Entstehung der Quant-Strategien von Schro- ders verbunden. Der Brite hat das QEP-Team im Jahr 1996 mitgegründet und nach vier Jah- ren Entwicklungsarbeit im Jahr 2000 das erste Produkt auf den Markt gebracht. Im Oktober 2007 wurde schließlich der QEP Global Quality aufgelegt. Mehr als sie- ben Jahre nach seiner Zulassung zum Vertrieb kann sich die Bilanz des Fonds sehen lassen: Mit einer kumulierten Wertentwicklung von mehr als 90 Prozent haben die I-Anteile den MSCI World um rund 250 Basispunkte pro Jahr hinter sich gelassen. Das sind zwar nicht ganz die anvisierten 300 Basispunkte, die Per- formance ist aber gerade auch im Vergleich zu seiner Peergroup bemerkenswert. Ein auf Basis der Daten von Software-Systems.at erstelltes Ranking zeigt, dass er das Prädikat „Top-Fonds“ zu Recht verdient. Denn über die zurückliegenden fünf Jahre liegt der Schroders-Fonds unter den besten zehn Prozent von 483 vergleichbaren Fonds. Und auch über kürzere Zeiträume ist er immer im Spitzenfeld zu finden. Massive Kostenunterschiede Dass der QEP Global Quality bei Schroders nicht auch im Publikumsfondsvertrieb einge- setzt wird, ist laut Nareike vor allem der Kos- tenbelastung geschuldet. Der Fonds weist einen vergleichsweise hohen Grad an „Akti- vität“ auf: Die Kennzahl Active Share liegt eigenen Angaben zufolge bei mehr als 70 Pro- zent. Dadurch erhöht sich der Management- aufwand. Die laufenden Kosten der Retail- klasse liegen mit 1,67 Prozent recht hoch für einen Enhanced-Index-Fonds, sagt der Sales Manager. Wie sich das auf die Performance auswirkt, ist deutlich zu sehen: Die Retail-An- teilsklasse A hat seit Auflage nur etwas mehr als 70 Prozent Rendite erzielt. Bei semiinsti- tutionellen Anteilen (Mindestanlagebetrag 500.000 Euro) betragen die laufenden Kosten immerhin noch 1,32 Prozent. Die I-Anteile, die theoretisch ab einer Million Euro, in der Regel aber erst ab einem höheren Betrag zu haben sind, sind dagegen ein regelrechtes Schnäppchen. Die administrativen Kosten be- laufen sich auf rund 0,10 Prozent. Bei Pensi- onskassen und anderen Großanlegern ist der Fonds auch darum so beliebt: Mehr als 1,5 Milliarden Euro stecken in der Euro-Tranche. DANIEL WINKELMEIER | FP 132 www.fondsprofessionell.de | 2/2015 markt & strategie I schroder isf qep global quality Foto: © Schroders Der Schroder ISF QEP Global Quality sucht seine Qualitätsaktien ausschließlich auf Basis der ihnen zugrundeliegenden Fundamentaldaten aus – und hat Erfolg. Top: Quantitative Qualität Justin Abercrombie ist seit 1996 bei Schroders und genauso lang Mitglied des Quant-Teams. 91,9 Prozent seit Auflage ISIN (R-Klasse): LU0323591833 Agio: 5,00 % Verwaltungsgebühr: 1,25 % p.a. Erstausgabedatum: 17. 10. 2007 Fondsmanager: QEP Global Equities Team  0 % 20 % -20 % -40 % 40 % 60 % 80 % 100 % n Schroder ISF QEP Global Quality EUR I Acc n FIAP Index Aktien Welt EUR 2014 ’15 2012 2010 2008

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