FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2015

D er Verkauf geschlossener Fonds er- fordert immer noch reichlich Über- zeugungsarbeit durch Anbieter und Berater, aber allem Anschein nach fällt diese nun langsam wieder auf frucht- bareren Boden. FONDS professionell hat sich diesmal zwei Immobilien- und einen Windenergiefonds näher ange- sehen. Für zwei davon stellt der Fonds- vertrieb Efonds wieder die Ergebnisse seiner Plausibilitätsanalysen zur Ver- fügung, Inhaber einer gültigen Vertriebs- vereinbarung erhalten von Efonds wie gewohnt die vollständigen Prüfberichte. Project Wohnen 14/15 Mit qualitativ ansprechenden Wohnimmo- bilien in großen deutschen Städten können Investoren heute nicht mehr so viel Geld verdienen wie noch vor wenigen Jahren, weil die Kaufpreise infolge der Flucht ins Beton- gold nahezu überall stark gestiegen sind. Die Preise befinden sich wegen der ungebrochen starken Nachfrage institutioneller Investoren stabil auf einem hohen Niveau. Beispielsweise kosten in Berlin Bestandsimmobilien im Durchschnitt 1.000 bis 2.000 Euro pro Qua- dratmeter. Bei Eigentumswohnungen werden im Schnitt 3.600 Euro aufgerufen. Da neue Eigentumswohnungen locker bis 5.000 Euro und in einzelnen Projekten auch deutlich mehr kosten, scheinen Projektentwicklungen für Investoren attraktiv zu sein. Aus dieser Perspektive setzt die Project- Gruppe aus Bamberg, die seit dem Jahr 1998 geschlossene Immobilienfonds auflegt, auf den richtigen Markt. Das Unternehmen ver- folgt Wohnbauprojekte in den Regionen Berlin, Nürnberg, München, Frankfurt und Hamburg. Der Schwerpunkt liegt in der Bundeshauptstadt. Von 49 Projekten, die bis Oktober 2014 in Angriff genommen wurden, waren 22 in Berlin angesiedelt. Vom kumu- lierten Investitionsvolumen in Höhe von einer Milliarde Euro entfallen rund drei Fünftel auf die Projekte in Berlin und Umgebung, und hier vor allem in Potsdam. Die Immobilien- entwicklungen werden ausschließlich mit Eigenkapital finanziert. Bis Ende vergangenen Jahres haben in 23 Fonds überwiegend Pri- vatanleger nach Unternehmensangaben 420 Millionen Euro investiert. Die „Renditeerfah- rungen liegen durchschnittlich bei über zwölf Prozent im Jahr auf Objektebene“, berichtet der Initiator in seiner Leistungsbilanz 2013. Bisher hat Project zwei Fonds, die als Private- Equity-Beteiligung konzipiert waren, auf- gelöst. Die Anleger haben eine jährliche Vor- steuerrendite von bis zu 5,2 beziehungsweise 6,7 Prozent erzielt. Seit Anfang des Jahres verkauft Project den Fonds „Wohnen 15“. Es handelt sich um einen langfristigen Ansparfonds, bei dem die Anleger ihren Beitrag in 144 Raten einzahlen. Die Fondslaufzeit ist bis Ende 2029 befristet. Parallel befindet sich die schon voriges Jahr gestartete Beteiligung „Wohnen 14“ im Ver- trieb, in der nur Einmalanlagen möglich sind und die sieben Jahre kürzer laufen soll. Beide Fonds sind AIFM-konform nach dem KAGB aufgelegt. Sie werden von der konzerneigenen Kapitalverwaltungsgesell- schaft Project Investment AG gemanagt. Die KVG hat die Zulassung von der Bafin im Dezember 2014 erhalten. Beide Beteiligungen kamen als Blindpools auf den Markt, es stan- den also noch keine Investitionen fest, als die Fondsprospekte erstellt wurden. Die ersten Investitionen sind jedoch während der ersten Vertriebsmonate erfolgt. Gemäß der Investi- tionskriterien müssen die in Frage kom- menden Immobilienprojekte in Regionen mit mindestens 400.000 Einwohnern stattfinden. Die Fonds sollen an wenigstens zehn Projekten in mindestens drei Regionen teilnehmen. Dezidiert ausgeschlossen sind die Aufnahme von Fremdkapital und der Handel der Projekte zwischen den Fonds. Die beiden Fonds investieren teil- weise gemeinsam. „Wohnen 14“ war Anfang Mai schon an zwölf Objekten dran, „Wohnen 15“ war an vier Projekten beteiligt. ImAnsparfonds sind keine laufen- den Auszahlungen an die Anleger geplant, weil die Fonds die Rückflüsse aus den Im- mobilienprojekten vollständig reinvestieren. Die Fondsbewertung der Efonds-Analysten lesen Sie auf der nächsten Seite. Bouwfonds Dutch Parking II Parkhäuser verdienen zwar keine Schön- heitspreise, aber aus der Parkraumbewirtschaf- tung sind sie nicht mehr wegzudenken, weil sich der Lebensraum in den Städten verdich- tet. Diese Entwicklung können sich Investoren zunutze machen, indem sie Parkhäuser erwer- ben und an einen Betreiber verpachten. Der Markt ist unterteilt in Parkhäuser beispiels- weise bei Flughäfen, Messen, Einkaufszen- tren, Hotels und in Innenstädten. Der Fondsinitiator Bouwfonds hat zu Jah- resbeginn seinen zweiten geschlossenen Pub- likumsfonds in diesem Segment aufgelegt. Er besitzt sechs Parkhausimmobilien in den Nie- derlanden. Fünf davon liegen zentral in Innenstädten, unter anderem in Amsterdam und Eindhoven. Das sechste Objekt befindet sich in Nieuwegein, ein Krankenhausstandort in der Nähe von Utrecht. Der Initiator, der zur niederländischen Rabobank-Gruppe gehört, will 55 Millionen Euro Eigenkapital bei Privatanlegern und semiprofessionellen Inves- toren einsammeln. Das Gesamtinvestitions- volumen inklusive Fremdkapital beträgt rund 97 Millionen Euro. Bouwfonds hat neben den beiden Publi- kumsfonds drei offene Immobilien-Spezial- fonds mit Parkhäusern aufgelegt. Zusammen gehören ihnen Parkhäuser für 690 Millionen sachwerte I aktuelle beteiligungen 162 www.fondsprofessionell.de | 2/2015 Foto: © Roberto1977 – Dreamstime FONDS professionell liefert einen Überblick über die aktuell in Zeichnung befindlichen Beteiligungen. Dank des wachsendes AIF-Angebots kommt der Motor des Beteiligungsmarktes nun doch langsam wieder auf Touren. Sachwert radar

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