FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2015

Wo sehen Sie die besonderen Stärken Ihrer Gesellschaft? Wir sind insbesondere mit unseren euro- päischen Managementteams sehr gut auf- gestellt, sowohl in den Bereichen Credit und Long/Short als auch im Hinblick auf die reine Aktienanlage. Rückblickend lässt sich sagen, dass 2012 sicher eines der schwierigsten Jahre für unser Unterneh- men gewesen ist, die meisten Anleger, ins- besondere US-Investoren, wollten von Europa nichts wissen. Wir haben an die- sem Punkt dennoch die sehr bewusste Ent- scheidung getroffen, sozusagen weiter pro Europa zu plädieren. Das hat sich in der jüngeren Zeit, da die Nachfrage nach europäischen Assets wieder deutlich ange- zogen hat, durchaus ausgezahlt, weil viele Marktteilnehmer uns als starken Europa- Manager in Erinnerung hatten. Sich als starken Provider für Europa- Investments zu präsentieren ist eine Sache. Aber ist es nicht ein wenig zu viel des Eigenlobs, gleich den Titel „stärkster Player für Europa-Aktien“ für sich zu reklamieren, wie das vor Kurzem Ihr Vertriebschef Phil Wagstaff getan hat? Letztlich kommt es auf den Kontext an. Im US-Markt beispielsweise war Hender- son im vergangenen Jahr die Gesellschaft mit den höchsten Absatzzahlen bei Europa- Aktienfonds. Wir haben sogar große Player wie American Funds – das ist die Retailsparte der Capital Group –, aber auch J.P. Morgan Asset Management und Fidelity übertroffen. Und so wie es bisher aussieht, könnte sich das im laufenden Jahr durchaus wiederholen. Wir sind vielleicht noch nicht der weltweit Beste in allen Assetklassen, aber im Management von europäischen Aktien gehören wir mit Sicherheit zur Weltklasse. Aber Sie wollen ja offensichtlich noch sehr viel mehr. Nicht umsonst beschrei- ben Sie die wesentlichen Ziele Ihrer Gesellschaft mit den beiden Stichworten Wachstum und Globalisierung. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Gemessen an unseren Assets under Manage- ment ist natürlich unser Heimatmarkt Groß- britannien mit gut 74 Milliarden Euro immer noch unser stärkstes Standbein. In Kontinen- taleuropa verwalten wir heute bereits knapp 19 Milliarden Euro, in den USA sind es rund 17 Milliarden Euro und in Asien 4,6 Milliar- den Euro. Und auch wenn wir lange Zeit als Spezialist für Technologiewerte sowie euro- päische Aktien- und Rentenanlagen wahrge- nommen wurden, so haben wir uns in den vergangenen drei Jahren eine Reihe neuer In- vestmentmärkte erschlossen. Neben globalen Aktien gehören die weltweiten Emerging Markets, aber auch Assetklassen wie Global Credit, Global High Yield und Global Resour- ces dazu. Wir haben in dieser Zeit insgesamt ganze 50 neue Managementteams aufgebaut, und die Performanceergebnisse sind bei den meisten besser, als wir das erwarten durften. Natürlich bleiben am Ende immer gewisse Risiken bestehen, die mit einem Investment und vor allem mit einem Vordringen in für ein Unternehmen neue Märkte verbunden sind. Aber ist das ein Grund, nicht zu versuchen, weiter zu wachsen? Ich glaube nicht. Viel- leicht müssen wir dem einen oder anderen Managementteam mehr Zeit und Unter- stützung geben, um seine Ziele zu erreichen. Aber insgesamt wird uns unsere Wachstums- strategie einen stärkeren globalen „Appeal“ verleihen, wenn wir künftig verstärkt über un- sere eigenen Fonds in den USA oder in Asien investieren. Das hört sich ja fast schon nach so etwas wie Wachstum um jeden Preis an? Genau das wollen wir eben nicht. Viele bisher von uns verfolgte Strategien wie Technologie oder Small und Mid Caps setzen auf ver- gleichsweise enge Märkte, die damit auch in ihren Wachstumsmöglichkeiten per se be- 217 www.fondsprofessionell.de | 2/2015 Andrew Formica: „Im US-Markt war Henderson im vergangenen Jahr die Gesellschaft mit den höchsten Absatzzahlen bei Europa-Aktienfonds.“ einem Global Player werden“ » Wir sind vielleicht noch nicht der weltweit Beste in allen Assetklassen, aber im Management von europäischen Aktien ge- hören wir mit Sicherheit zur Weltklasse. « Andrew Formica, Henderson

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=