FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2015

glatt verdoppelt. Und ich bin durchaus zu- versichtlich, dass wir eine solche Verdop- pelung der verwalteten Assets, wie wir sie in Deutschland in drei Jahren geschafft haben, innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren auch für die gesamte Henderson-Gruppe schaffen können. Das jedenfalls ist mein Ziel. Aber die jeweilige Ausgangsbasis ist doch eine vollkommen andere. Ist es da nicht ein wenig vermessen, mit solchen Wachstumserwartungen zu agieren? Das sehe ich nicht so. Denn am Ende ist es eine Frage der Mathematik. Um eine Ver- doppelung der von uns verwalteten Assets in fünf Jahren zu erreichen, müssen wir jährlich um 15 Prozent wachsen. Die Industrie an sich wächst durch Nettomittelzuflüsse typi- scherweise im Schnitt um drei bis fünf Prozent jährlich, wir glauben, dass wir ein Wachstum von sechs bis acht Prozent pro Jahr erreichen können. Ein zusätzlicher Effekt kommt aus der Marktentwicklung selbst, die im Durchschnitt bei einem Plus von vier bis sechs Prozent liegt, unser Ziel lautet hier sechs Prozent. Wenn man die Zusatzerlöse aus Akquisitionen wie etwa zu- letzt unserer Übernahme von Geneva Capital in den USA hinzurechnet, lassen sich die nö- tigen 15 Prozent pro Jahr aus meiner Sicht durchaus erreichen. Wobei wir natürlich auch wissen, dass wir noch keine Allianz Global Investors sind, um nur ein Beispiel zu nen- nen. Aber ich sehe keinen Grund, weshalb wir nicht in eine solche Größenordnung vor- dringen könnten. Die Voraussetzungen dafür sind im Grunde klar: eine überdurchschnitt- lich gute Performance unserer Produkte, die Erweiterung unseres Angebots um attraktive und skalierbare Produkte und Assetklassen sowie ein optimaler Service für unsere Kun- den, auf deren Zufriedenheit wir natürlich angewiesen sind, um dieses Ziel zu errei- chen. Sie scheinen auch ein gutes Timing zu haben, wenn es darum geht, sich von Unter- nehmensteilen zu trennen. Der jüngst erfolgte Verkauf Ihres 40-Prozent-Anteils in dem erst 2013 aufgesetzten Joint Venture TH Real Esta- te an den Haupteigner TIAA-CREF hat immerhin 80 Millionen britische Pfund in Ihre Kassen gespült. Aber ist es andererseits wirklich sinnvoll, eine wichtige Asset- klasse wie Immobilien sozu- sagen aufzugeben? Das tun wir ja gar nicht. Zum einen wird unser 3,3 Milliar- den Pfund schwerer Immo- bilienfonds Henderson UK Property OEIC unberührt von dem Verkauf bei Henderson bleiben, zum anderen wird sich für unsere Kunden im Grunde gar nicht so viel ändern. Das Management von TIAA- CREF wird auch weiterhin in engem Kontakt mit unseren Vertriebs- und Marketingteams stehen, außerdem wird TH Real Estate seinen Stammsitz in London be- halten und auch künftig im gleichen Gebäude wie Henderson sitzen. Ihr Ausblick für 2015? Wir konnten im laufenden Jahr erneut einen Rekord vermelden, da unsere Nettomittelzu- flüsse im ersten Quartal einen neuen Höchst- wert von 3,6 Milliarden britischen Pfund er- reicht haben. Unsere insgesamt verwalteten Assets lagen Ende März mit 89,4 Milliarden britischen Pfund schon wieder um zehn Pro- zent höher als Ende 2014. Auch wir wissen natürlich nicht, wie lange der erwähnte QE- Effekt anhalten wird, zudem sind die Aussich- ten für den Aktienmarkt in Großbritannien eher unsicher, und wir müssen uns unter Um- ständen auf eine Zinserhöhung in den USA noch im laufenden Jahr gefasst machen. Den- noch bin ich sicher, dass uns unser derzeit gutes Momentum und die Investments, die wir bereits vorgenommen haben, dabei helfen werden, unser langfristiges Wachstumsziel auf demWeg zu einem gut diversifizierten, global agierenden Anbieter zu erreichen. Vielen Dank für das Gespräch. HAnS HEUSEr | FP Andrew Formica: „Ich bin durchaus zuversichtlich, dass wir eine Verdoppelung der verwalteten Assets, wie wir sie in Deutschland in drei Jahren geschafft haben, innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren auch für die gesamte Henderson-Gruppe schaffen können.“ vertrieb & praxis I andrew formica | henderson 220 www.fondsprofessionell.de | 2/2015 » Unsere insgesamt verwalteten Assets lagen Ende März mit 89,4 Milliarden britischen Pfund schon wieder um zehn Prozent höher als Ende 2014. « Andrew Formica, Henderson Foto: © Jose Poblete

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