FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2015

verständlich freuen wir uns auch über Zusatz- erträge aus den Geld- und Kapitalmärkten, schließlich können wir so unser Eigenkapital weiter stärken. Wir betrachten diese jedoch eher als Ergänzung. Viele traditionelle Sparer wechseln auf- grund des aktuellen Zinsniveaus in den Wertpapierbereich. Doch nur rund acht Prozent Ihrer Kundschaft führen bei Ihnen ein Depot. Ist es ein Fehler, in der gegenwärtigen Situation so wenig auf die Karte Wertpapiere zu setzen? Viele Wettbewerber nehmen aufgrund der niedrigen Zinsen nur noch ungern Kunden- einlagen herein, da sie sich am Geld- und Kapitalmarkt inzwischen günstiger refinan- zieren können. Losgelöst von der aktuellen Niedrigzinsphase streben wir bei unseren Kunden eine ausgewogene Vermögensstruktur an, die auf die persönliche Lebenssituation ausgerichtet ist. Je nach Risikobereitschaft bereiten wir verschiedene Vorschläge vor, die auch Wertpapiere, insbesondere Fonds, be- inhalten. Aktienfonds beispielsweise sind eine hervorragende Geldanlage, wenn man einen ausreichend langen Anlagehorizont hat. Ob es dafür Provisionen oder Margen gibt, ist für uns sekundär. Zufriedene Kunden stehen bei uns an erster Stelle. Die Rentabilität ist für uns nur eine notwendige, weil zukunftssichernde Nebenbedingung. Was machen Ihre Kunden, die ihr Geld nicht auf dem langweiligen Sparbuch ruhen lassen wollen, sondern sich mehr im Bereich der Wertpapiere engagieren möchten? Kunden, die eine größere Produktpalette im Wertpapierbereich wünschen, können sich an unsere Vermögensberatung wenden. Diese vermittelt Wertpapiere unserer Verbundpartner DZ Bank, Union Investment sowie Attrax, einer hundertpro- zentigen Tochter von Union Investment. Zudem bieten wir auf Anfrage auch Fremdfonds an. Und über unser Online- Brokerage können Anleger sich selbst informieren und autark von zu Hause aus Pa- piere analysieren und ordern. Jedoch sind Wertpapiere bei uns kein strategisches Kernthe- ma. Kritiker des provisionsori- entierten Vertriebs fordern eine Beratung nach einer Gebührenordnung, ähnlich den Steuerberatern oder Rechtsanwälten. Wie sehen Sie die Zukunft der Hono- rarberatung? Die Entwicklung der Honorar- beratung beobachten wir sehr genau. Den Grundsatz, nach Honorar und nicht nach Pro- vision zu beraten, finde ich persönlich sehr fair. Wir stellen jedoch fest, dass derzeit nicht viele Kunden bereit sind, eine feste Gebühr für eine Beratung zu bezahlen. Kurzfristig ist die Honorarberatung deshalb für unser Haus keine Option. Sollten wir feststellen, dass un- sere Kunden dieses Entgeltsystem zukünftig verstärkt nachfragen, treiben wir dieses The- ma gern voran. Sie sponsern den 1. FC Köln, und auch der Fußballer Lukas Podolski wirbt für die PSD Bank Köln. Wie verläuft die Zusammenarbeit? Wir kooperieren bereits seit mehreren Jahren mit dem 1. FC Köln. Der Verein besitzt sehr treue Anhänger und ist in hohem Maße emotional mit seinen Fans verbunden. Diese Bindung möchten wir auch mit unseren Kunden erreichen. Und Lukas Podolski ist nicht nur in Köln ein Sympathieträger, son- dern in der ganzen Welt beliebt. Daran ändert auch die gegenwärtige Formkrise bei Inter Mailand nichts. Es ist menschlich, dass Fuß- baller nicht immer nur auf einer ansteigenden Kurve spielen. Gerade in solchen Phasen halten wir zusammen. Vielen Dank für das Gespräch. MArcuS HiPPler | FP André Thaller: „Den Grundsatz, nach Honorar und nicht nach Provision zu beraten, finde ich persönlich sehr fair. Wir stellen jedoch fest, dass derzeit nicht viele Kunden bereit sind, eine feste Gebühr für eine Beratung zu bezahlen.“ bank & fonds I andré thaller | psd bank köln 272 www.fondsprofessionell.de | 2/2015 » Losgelöst von der aktuellen Niedrigzinsphase streben wir bei unseren Kunden eine ausge- wogene Vermögensstruktur an, die auf die persönliche Lebens- situation ausgerichtet ist. « André Thaller, PSD Bank Köln Foto: © Oliver Schmauch

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