FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2015

74 www.fondsprofessionell.de | 2/2015 markt & strategie I vermögensverwaltende fonds Fondsmanager Doug Forsyth, US-Rentenstra- tege bei Allianz Global Investors, sucht zum einen fast ausnahmslos am US-Markt nach er- tragsstarken Wertpapieren, zum anderen be- schränkt er sich auf drei Anlageklassen, die stets je ein Drittel des Portfolios ausmachen: Hochzinspapiere, Wandelanleihen und Aktien, kombiniert mit einer Optionsstrategie. Größtmögliche Diversifikation Neben dem oben genannten Fonds von Blackrock halten insgesamt nur vier weitere Fonds mehr als 1.000 Einzelpositionen, da- runter das in den letzten Jahren aus Vertriebs- sicht erfolgreichste Produkt am Markt: Der J.P. Morgan Global Income Fund kommt auf insgesamt rund 1.600 Holdings, drei Viertel davon Anleihen. Über alle Fonds hinweg liegt der Schnitt bei etwa 800 Titeln. Ausgehend von der Anzahl der investierten Anlageklassen erweisen sich hingegen die Fonds von Goldman Sachs und der UBS als am stärksten diversifiziert. Beide decken in- nerhalb ihrer Anlagestrategie sechs von sieben möglichen Zielsegmenten ab. Der abgesehen von der jeweils abweichenden Gewichtung einzige Unterschied: Während das erst seit et- wa einem Jahr bestehende GS Global Income Builder Portfolio nur einen marginalen Anteil an Wandelanleihen hält, setzt der UBS Key Selection Multi Asset Income auf die Ertrags- chancen von Infrastrukturinvestments. Da- rüber hinaus weist das Produkt der Schweizer Großbank mit 21 Prozent die geringste Ak- tienquote und mit 64 Prozent die zweithöchste Anleihenquote aller 20 Fonds aus. Der maß- gebliche Grund dafür liegt in einer Besonder- heit: Wie kein anderer der genannten Fonds hat er neben dem Ziel attraktiver Ausschüttungen seinen Fokus auf dem Schutz des Kapitals vor einer Geldentwertung. In der Vergangenheit waren daher bis zu einem Fünftel des Portfo- lios in inflationsindexierte Anleihen investiert. Im Schnitt liegt die Gewichtung für Anleihen und Aktien der analysierten Multi-Asset-In- come-Fonds bei 48,3 respektive 38,7 Prozent, gefolgt von Wandelanleihen (8,4 %) und Im- mobilieninvestments über REITs (4,3 %). Wählt man nicht die übergeordneten Anla- geklassen, sondern die insgesamt 19 vorgege- benen Produktkategorien als Maßstab einer größtmöglichen Diversifikation, landen der Axa WF Global Income Generation sowie der Fidelity Global Multi Asset Income Fund, der hierzulande unter dem Namen Fidelity Zins & Dividende vertrieben wird, weit vorn. Bei- de erreichen 12 von 19 möglichen Treffern. Getoppt werden sie nur vom CS Global High Income Fund, der die ihm anvertrauten Gelder über insgesamt 16 verschiedene Produktkate- gorien streut. Allerdings hat die Credit Suisse in ihrer Übersicht in mehreren Fällen Staats- und Unternehmensanleihen in einen Topf ge- worfen, was die tatsächliche Aufteilung des Portfolios etwas verzerrt. Eine im direkten Vergleich ungewöhnlich hohe Portfoliogewichtung weist der Franklin Multi-Asset Income Fund auf. Knapp ein Fünftel des Fondsvolumens entfallen dem- nach auf die Position „Sonstige Renten“. Ein Blick in die Produktpräsentation verrät, was sich dahinter verbirgt: Vier der fünf größten Holdings des gut ein Jahr alten Portfolios sind Fonds aus dem eigenen Haus, darunter der Templeton Global Bond Fund und zwei weitere Anleihenfonds. Deutliche Unterschiede Nicht nur in Bezug auf die Portfoliodiver- sifikation unterscheiden sich die 20 Multi- Asset-Income-Lösungen zum Teil erheblich. So erstreckt sich etwa die angestrebte Aus- schüttungshöhe im Fall des First Eagle Amun- di Income Builder Fund von drei bis sieben Prozent, was dem Fondsmanagement in Be- zug auf die Ertragslage einen komfortablen Spielraum lässt. BNY Mellon, J.P. Morgan Asset Management und MFS Investment Ma- nagement geben für ihre Produkte hingegen keine konkrete Ausschüttungshöhe an. So- wohl beim Axa WF Global Income Genera- tion als auch beim Deutsche Invest I Multi Asset Income Fonds wird der angepeilte Er- trag jeweils jährlich individuell kommuniziert. Im Schnitt variieren die Ziel- erträge fast aller Fonds aber um die fünf Prozent. Dabei handelt es sich im Fall des Schroders ISF Global Multi Asset Income Fund sogar um eine feste Aus- schüttung. Sollten die ordentli- chen Erträge etwa aus Kupons und Dividenden eines Jahres dafür nicht ausreichen, schreckt Schroders im Portfolio auch vor Substanzverkäufen nicht zurück. Eine Möglichkeit, die sich immerhin die Hälfte der Anbieter in ihren Anlagebe- stimmungen zumindest theore- Verdopplung: Die Assetklassen im Portfolio des JPM Global Income 2009 2010 2011 2012 2013 2014 ’14 0 % 1 0 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 % Cash Hochzinsanleihen Schwellenländer-Anleihen Hybridanleihen Staatsanleihen Europa-Aktien Hypothekenbesicherte Anleihen Globale Immo-Aktien Schwellenländer-Aktien Globale Aktien Wandelanleihen Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating Die absatzstärksten Produkte Fidelity Global Multi- Asset Income 0,27 Mrd. Euro Schroder Global Multi-Asset Income 2,81 Mrd. Euro 0,73 Mrd. Euro Allianz Income & Growth 2,51 Mrd. J.P. Morgan Global Income Fund 4,09 Mrd. Euro Aus fünf wird zehn – auf der Suche nach Erträgen hat sich die Zahl der investierten Assetklassen im J.P. Morgan Global Income Fund seit 2008 verdoppelt. Quelle: J.P. Morgan Asset Management 5,06 Mrd. Euro 2,40 Mrd. 2,04 Mrd. 2,43 Mrd. 1,21 Mrd. Euro 0,27 Mrd. Euro Mittelzuflüsse: 2013 | 2014 | YTD  Quelle Morningstar, Stand: 30. 4. 2015 Segment Multi-Asset Income In Summe über 38 Milliarden Euro hat das Segment der Multi-Asset-Income-Fonds seit 2013 eingesamelt. Die mit Abstand beliebtesten Produkte kommen aus dem Hause J.P. Morgan Asset Management und Allianz Global Investors. 6,71 Mrd. Euro 11,51 Mrd. Euro 18,44 Mrd. Euro 8,18 Mrd. Euro

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=