FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2015
224 www.fondsprofessionell.de | 3/2015 40 Milliarden Euro verwaltet. Zu den jünge- ren Projekten zählt der Spezialfonds CS Europa Core Top Growth, der in Core-Immo- bilien an etablierten Standorten Europas inve- stiert. Neben Großbritannien und den Nieder- landen, wo der Fonds bereits investiert ist, zählen auch Irland, Spanien und Italien zu den Zielländern, wo die Immobilienmärkte nach einer Krise wieder anziehen. Die Auflage ei- nes offenen Immobilienpublikumsfonds mit regionaler Vertriebsausrichtung dürfte ange- sichts der neuen Strategie der Credit Suisse zumindest mittelfristig eher unwahrscheinlich sein, auch wenn Schneiders betont: „Wir neh- men die Nachfrage von Seiten privater Anle- ger wahr und haben mit dem Thema keines- falls abgeschlossen.“ Verlust an Ansehen „Ein neuer offener Immobilienfonds ist bei dieser Marktlage keine Option für uns“, sagt dagegen Uwe Diehl, Mitglied der Geschäfts- führung bei Axa IM Deutschland. Momentan fließe mehr Geld in den Immobilienmarkt, als es Objekte zu angemessenen Preisen zu kau- fen gebe. „Also müsste man entweder mehr Geld in Liquidität parken, was die Perfor- mance der Produkte schmälert, oder aber Ob- jekte zu weit überhöhten Preisen kaufen, was ebenfalls nicht im Interesse des Anlegers lie- gen dürfte.“ Die Auflösung des Axa Immose- lect sei angesichts der großen Beliebtheit des Fonds zwar schmerzhaft, aber nicht exis- tenziell gewesen. In der Konsequenz habe man sich breiter aufgestellt und das Produkt- spektrum in Deutschland deutlich erweitert. „Wir verzeichnen heute mehr Zuflüsse als in den Immoselect-Jahren, auch wenn die Wahr- nehmung im Markt ohne ein solches Aushän- geschild geringer ist“, sagt Diehl. Er räumt ein, dass die ehemals große Akzeptanz im IFA-Kanal bis heute unter der Krise leidet – offenbar so stark, dass Wholesale-Leiter René Kappaun das Unternehmen im Sommer verließ. Die Stelle, so Diehl, werde bis auf Weiteres nicht neu besetzt. Nach wie vor zählt Axa IM europaweit zu größten Asset Managern für Immobilien und ist hierzulande mit einer ganzen Reihe von Produkten vertreten. Jüngster Zugang ist der Axa WF Global Flexible Property Fund, der weltweit in Aktien und Zinspapiere börsen- notierter Immobilienunternehmen investiert und so das Ertragsprofil eines direkten Immo- bilieninvestments nachbilden soll. Gänzlich verabschiedet Gänzlich aus dem Markt verabschiedet hat sich Morgan Stanley Investment Manage- ment, zumindest was die Immobilienakti- vitäten der US-Amerikaner in Deutschland betrifft, die dafür eigens 2005 eine Gesell- schaft gegründet hatten. Nach der Auflösung des bislang einzigen Fonds Morgan Stanley P2 Value, der als einer der Ersten der Krise zum Opfer fiel, verfügt Morgan Stanley derzeit über kein einziges Immobilienpro- dukt mit Vertriebszulassung in Deutschland. Dem Vernehmen nach ist auf absehbare Zeit auch nichts in dieser Richtung geplant. Um das Geschäft in den anderen Sparten zu forcieren, hat Morgan Stanley im Frühjahr mit Thomas Döring, ehemals Janus Capital, einen ausgewiesenen Vertriebsexperten an Bord geholt, der die Finanzintermediäre betreuen soll. Neuer Player Bevor sich bei all jenen Finanzanlagen- vermittlern, die insgeheim auf eine baldige Rückkehr der großen Immobilienfondsan- bieter mit neuen Produkten gehofft hatten, die große Ernüchterung breit macht, hier noch eine gute Nachricht: Mit Industria Wohnen, einer Tochter der Degussa Bank, ist erstmals seit vielen Jahren ein gänzlich neuer Player an den Markt der Anbieter offener Immo- bilienpublikumsfonds gekommen. Der Fokus Wohnen Deutschland investiert in wirtschafts- starken Ballungsräumen Deutschlands. Neben reinen Wohngebäuden soll das Portfolio mit Wohn- und Geschäftshäusern, Senioren- und Sozialimmobilien sowie Ärztehäusern und Kindergärten ergänzt werden. Bisher wird der Fonds nur exklusiv über die De- gussa Bank angeboten. „Noch im Lauf des Jahres werden wir dar- über beraten, ob der Fokus Woh- nen Deutschland künftig auch über weitere Bankpartner oder etwa über unabhängige Finanzvermittler vertrieben werden kann“, sagt Klaus Niewöhner-Pape, Geschäfts- führer von Industria Wohnen. Unabhängig davon: Der Zu- wachs belebt das Segment und könnte Signalwirkung für jene Anbieter haben, die offensichtlich noch mit ihren Altlasten hadern. R. MICHAEL KNUST | FP vertrieb & praxis I offene immobilienfonds Foto: © Axa IM Die Zuflüsse ausgewählter offener Immobilienfonds in 2015 Netto 1,9 Milliarden Euro sind den offenen Immobilienfonds im ersten Halbjahr zugeflossen, mehr als doppelt so viel wie im gesamten Jahr 2014 (811 Millionen Euro). Knapp die Hälfte entfällt auf den Uniimmo Deutschland. Quelle: BVI, Stichtag 30. 6. 2015 0 100 200 300 400 Leading Cities Invest | Vol. 35 Mio. Wertgrund Wohnselect D | Vol. 249 Mio. Grundbesitz Fokus Deutschland | Vol. 409 Mio. Grundbesitz Global | Vol. 2.225 Mio. UniImmo: Global | Vol. 2.280 Mio. Deka-Immobilien Global | Vol. 3.657 Mio. Grundbesitz Europa | Vol. 4.552 Mio. Hausinvest | Vol. 9.919 Mio. UniImmo: Europa | Vol. 10.137 Mio. UniImmo: Deutschland | Vol. 10.673 Mio. Deka-Immobilien Europa | Vol. 13.079 Mio. 435,3 Mio. Euro 217,9 Mio. Euro 272 Mio. Euro 438,1 Mio. Euro 158,9 Mio. Euro 423,4 Mio. Euro -20,7 Mio. Euro 195 Mio. Euro 26,5 Mio. Euro Mio. Euro Cash-Stop 819,1 Mio. Euro Uwe Diehl, Axa Investment Managers: „Wir verzeichnen heute mehr Zuflüsse als in den Immoselect-Jahren.“
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