FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2016
INVESTMENTSTEUERREFORM Finanzamt will nachträglich bei der Abgeltungsteuer zulangen Ein weiterer Schritt auf demWeg zur Neuauf- lage des Investmentsteuergesetzes ist getan: Das Bundeskabinett hat seinen Entwurf zur Reform der Investmentbesteuerung verab- schiedet. Im Einzelnen soll der Bestands- schutz bei der Abgeltungsteuer fallen. Das trifft alle Anleger, die noch Fondsanteile halten, die sie vor Einführung der Abgeltung- steuer im Jahr 2009 erworben haben. Erträge aus diesen Fonds bleiben nur bis Ende 2017 von der Abgabe befreit. Ab 2018 werden auch die Erträge aus Fondsanteilen, die bis Ende 2008 gekauft wurden, mit 25 Prozent belastet. Allerdings soll es einen Freibetrag von 100.000 Euro geben. Darüber hinaus sieht die geplante Reform dem Finanzministerium (BMF) zufolge vor, dass erstmals auch bei inländischen Pu- blikumsfonds die aus deutschen Einkom- mensquellen stammenden Dividenden und Immobilienerträge auf Fondsebene mit 15,825 Prozent (inklusive Solidaritätszu- schlag) besteuert werden. Alle anderen Er- tragsarten – Zinsen, Gewinne aus der Veräu- ßerung von Aktien und anderen Wertpapieren sowie Erträge aus Termingeschäften – sind auf Fondsebene weiterhin steuerfrei. Hinter- grund dieses Schritts ist, dass in- und auslän- dische Publikumsfonds gemäß EU-Recht gleich besteuert werden müssen. Private An- leger müssen die Ausschüttungen eines Fonds grundsätzlich in voller Höhe versteuern. Als Ausgleich für die steuerliche Vorbelastung auf Fondsebene wird bei Aktien- und Immo- bilienfonds ein Teil der Ausschüttung und des Veräußerungsgewinns von der Besteuerung freigestellt. Der deutsche Fondsverband BVI begrüßt den Entwurf weitgehend, sieht jedoch bei der Besteuerung von Immobiliengewinnen Ver- besserungsbedarf: „Die bislang steuerfreie Ausschüttung von Immobiliengewinnen außerhalb der Zehnjahresfrist an Privatanleger sollte beibehalten werden“, kommentierte BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter. „Jedenfalls darf ein Wegfall diese Anleger nicht belasten. Privatanleger, die über Fonds am Immobilienmarkt partizipieren, dürfen gegenüber Direktanlegern nicht schlechter gestellt werden.“ INPRIMO INVEST Asset Manager liquidiert noch kein Jahr alten Hochzinsfonds Die Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansa- invest löst den Inprimo E&P Structured High Yield zum 31. August auf – nur gut ein Jahr nach Auflage des Fonds. Portfoliomanager ist der Frankfurter Vermögensverwalter Inprimo Invest, der bis zumAusstieg des Firmengrün- ders unter dem Namen Johannes Führ Asset Management firmierte. Der am 1. Juni 2015 lancierte Fonds hat seit seiner Auflage mehr als zwei Drittel an Wert verloren und verwal- tete zuletzt nur noch 1,3 Millionen Euro. Der Grund für das große Minus: Der Fonds investierte hauptsächlich in Anleihen nord- amerikanischer Öl- und Gasunternehmen – und wurde voll vom Rohöl-Crash getroffen. „Wir hatten uns vor gut einem Jahr intensiv mit diesem Markt beschäftigt“, sagte Inprimo- Geschäftsführer Oliver Brandt im Gespräch mit FONDS professionell. „Der Frühsommer 2015 schien ein guter Zeitpunkt zu sein, um diese Investmentidee umzusetzen, denn der Ölpreis hatte nach seinem schon damals ge- waltigen Absturz den vorläufigen Tiefpunkt gesehen und erholte sich bereits wieder. Auch die Konjunkturaussichten schienen positiv zu sein. Heute wissen wir, dass es komplett an- ders gekommen ist.“ Weil sich schon früh Probleme abzeichneten, habe Inprimo kaum für den Fonds geworben. „Beim investierten Geld handelt es sich zum allergrößten Teil um Mittel unserer Gesellschafter“, so Brandt. „Darum fiel uns auch die Entscheidung leicht, einen schnellen Schlussstrich zu ziehen.“ news & products I investmentfonds Mag. Gerhard Starsich Generaldirektor der Münze Österreich AG Mag. Markus Schindler Pantarhei Advisors CEO & Founder Die vorliegende Marketingmitteilung (Stand 03.2016) der Superfund Asset Management GmbH, Marc-Aurel-Strasse 10-12, 1010 Wien, dient ausschließlich der unverbindlichen Information und ersetzt keinesfalls eine fachgerechte Bera- tung oder eine umfassende Risikoau lärung. Risikohinweis: Eine Investition in Superfund Finanzprodukte ist mit erheblichen marktbedingten Risiken verbunden, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals reichen können. „Ich bin investiert“ Roman Gregorig Gambit Consulting GmbH Steuerberater Wolfgang Schäubles Bundesfinanzministerium hat die Investmentsteuerreform auf den Weg gebracht. Foto: © Bundesministerium der Finanzen, Foto Ilja C. Hendel, Pimco
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