FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2016

und Frankreich – ohnehin sehr stark, wenn nicht überbesetzten Marktes? Favaloro: Wir haben es im Bereich der europäischen Investmentindustrie na- türlich mit einem überbesetzten Markt zu tun, wie Sie das ausdrücken. Aber dessen sind wir uns durchaus bewusst. Deshalb werden wir auch nicht versu- chen, in Konkurrenz zu treten zu den großen Generalisten in dieser Branche. Wir werden eben nicht versuchen, un- sere Angebotspalette auf hunderte von Produkten aufzublasen, nur um damit für jeden Kunden und jeden Vertriebs- weg eine irgendwie passende Lösung im Köcher zu haben. Wir werden uns vielmehr bewusst auf ganz bestimmte Bereiche konzentrieren, etwa Absolute Return oder Multi-Asset. Gerade in diesen beiden Bereichen tobt aber nicht erst seit gestern ein durchaus harter Konkurrenz- kampf. Wer soll glauben, dass gerade Generali Investments hier eine zumindest adäquate, wenn nicht eine bessere Lösung bieten kann? Michael Steiner: Wir sind kein New- comer, und wir werden durchaus schon seit Langem als professionelles Invest- mentunternehmen wahrgenommen, das seit Jahren erfolgreich die Gelder eines großen Versicherers managt. Und in den Gesprächen, die meine Kollegen und ich bis jetzt in Deutschland und Österreich geführt haben, signalisieren unsere Gesprächspartner uns schon, dass man uns sehr wohl zutraut, Lösungen anzubieten, die in der heutigen Marktsituation einen Mehrwert liefern können. Natürlich nicht in Form von Plain- Vanilla-Produkten für die Aktien- oder Ren- tenmärkte. Aber durchaus für sehr viel spe- ziellere Lösungen wie unseren Fonds im Bereich Absolute Return Convertible Bonds, den wir bereits seit 2004 als Long-Produkt anbieten. Die Präsentation dieser Strategie funktioniert für uns als weitaus mehr denn nur als eine Art Türöffner für Meetings mit poten- ziellen Partnern. Und das gilt in zunehmen- dem Maße auch für den Wholesale-Bereich, ob wir nun mit einer Privatbank, einer Spar- kasse oder einem Family Office sprechen. Selbst Dachfondsmanager und einige größere IFA-Organisationen interessieren sich für ein derartiges Produkt. Was darf man denn in nächster Zeit an weiteren interessanten Produkten von Ihrem Unternehmen erwarten? Steiner: Wie Andrea Favaloro vorhin schon erwähnt hat, haben wir gerade zwei neue Fonds aufgelegt, den GIS Euro Equity Controlled Volatility und den GIS Total Return Euro High Yield Fonds, mit denen wir ebenfalls gezielt die aktuellen Probleme und Herausforderungen vieler Anleger- gruppen angehen. Der erste Fonds investiert in Large-Cap-Aktien der Eurozone und richtet sich an Anleger, die zwar in Aktien anlegen möchten, das aber risikokontrolliert. Der zweite Fonds verfolgt eine flexible Anlage- politik ohne Benchmarkbeschrän- kung und eignet sich für Investoren, die auf der Suche nach ordentlichen Erträgen in einer Zeit extrem niedri- ger Zinsen sind. Favaloro: Eine noch stärker an den Bedürfnissen internationaler Kunden und Vertriebseinheiten orientierte Ausrichtung unserer Fondspalette drückt sich dabei aber nicht nur in der Neuauflage interessanter Pro- dukte aus. Wir haben gerade Mitte Februar unser Angebot und die Prospekte der Generali Investments Sicav insofern angepasst, als wir unser Anlagespektrum mit der Aufla- ge von speziellen Anteilsklassen für spezifische Anleger und Märkte beziehungs- weise im Hinblick auf ein sich veränderndes regulatorisches Umfeld ausgeweitet haben. Darüber hinaus haben wir unsere gesamte Produktpalette durch die Schließung einiger kleiner, nicht zum Kerngeschäft zählender Fonds sowie die Änderung der Vergleichs- indizes einiger Fonds und die Bereitstellung von abgesicherten Anteilsklassen für einige ausgewählte Währungen sowie neue Fonds- währungen optimiert. Damit besteht unsere Fondspalette nun aus insgesamt 32 Fonds, die von unserer Gesellschaft verwaltet werden. Aber doch noch einmal nachgefragt: Wenn Sie vorhin von ambitionierten Zielen im Hinblick auf die weitere Ent- wicklung des Drittfondsgeschäfts gespro- chen haben, wie muss man sich das in konkreten Zahlen vorstellen? Favaloro: Dazu sollte ich zunächst erwähnen, dass es uns selbst in der nun beendeten Phase der Umstrukturierung gelungen ist, im von der reinen Marktentwicklung her insgesamt schwierigen Jahr 2015 ein Neugeschäft von » Wir werden nicht versuchen, in Konkurrenz zu treten zu den großen Generalisten in dieser Branche. « Andrea Favaloro, Generali Investments Michael Steiner: „Wir werden durchaus schon seit Langem als professionelles Investmentunternehmen wahrgenommen.“ vertrieb & praxis I michael steiner und andrea favaloro | generali investments 268 www.fondsprofessionell.de | 1/2016 Foto: © Christoph Hemmerich Zur Person: Michael Steiner Michael Steiner ist seit 1. Juni 2015 neuer Head of Sales Germany bei Generali Investments. Steiner, der von Investec Asset Management kam, ist dafür verantwortlich, den Vertrieb an professionelle Investoren und Wholesale- Partner in Deutschland und Österreich weiter auszubauen. Bei Investec war Steiner als European Sales Director in Frankfurt und Wien tätig. Zuvor arbeitete er bereits in ähnlichen Positionen bei renommierten Asset Managern und Banken.

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