FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2016
13 www.fondsprofessionell.de | 2/2016 SHAREHOLDER VALUE Frank Fischer sperrt Frankfurter Aktienfonds für neue Anleger Frank Fischer will das Volumen des von ihm gelenkten Frankfurter Aktienfonds für Stiftun- gen beim aktuellen Volumen von 1,5 Milliar- den Euro stabilisieren – und nimmt seit An- fang Mai daher zumindest vorübergehend kein Geld neuer Investoren an. Damit soll ver- mieden werden, die Anlagestrategie des Fonds verwässern zu müssen: Fischer investiert in unterbewertete Aktien und hat einen Fokus auf kleine und mittelgroße Unternehmen. Vertriebspartner wie Fondsplattformen sollten sicherstellen, dass nur noch bestehende Kun- den in den Fonds einzahlen, sagte Philipp Prömm, Vertriebsleiter von Fischers Unter- nehmen Shareholder Value Management. Noch im Januar des vergangenen Jahres hatte das Volumen bei 800 Millionen Euro gelegen – seither hat sich das verwaltete Vermögen fast verdoppelt. Der Frankfurter Aktienfonds zählte im zweiten Halbjahr 2015 zu den Top- sellern im freien Vertrieb, wie die halbjährli- che Auswertung von FONDS professionell ONLINE zeigt. Nur der Kölner Vermögens- verwalter Flossbach von Storch hatte mit sei- nem Flaggschiffprodukt FvS Multiple Oppor- tunities über unabhängige Finanzberater noch mehr Geld einsammeln können. Bereits Mitte März musste ein weiterer Top- seller die Ausgabe neuer Anteilsscheine einstellen: Auch der DWS Aktienstrategie Deutschland nimmt kein neues Geld mehr an, um die erfolgreiche Anlagestrategie nicht verwässern zu müssen. Diese Maßnahme trifft jedoch alle Investoren, nicht nur neue Anle- ger. Selbst Sparpläne auf den Fonds können nicht mehr bedient werden. www.shareholder-value.de www.dws.de/Berater Frank Fischer will seinen Fokus auf Nebenwerte behalten – da stört ein allzu großes Fondsvolumen. Urteilsticker Wüstenrot durfte Bauspar- verträge nicht kündigen § OLG Stuttgart | Urteile vom 30. März und 4. Mai 2016 | Az. 9 U 171/15 und 9 U 230/15 Die Bausparkasse Wüstenrot kann sich nicht auf § 489 Abs. 1 Nr. 2 BGB berufen, nach dem ein Darlehensvertrag mit einem festen Sollzinssatz zehn Jahre nach dem Empfang des Darlehens gekündigt werden kann. Dem steht § 5 der All- gemeinen Bausparbedingungen entgegen. Online-Broker muss Anleger auf falsche Risikoklasse hinweisen § Landgericht Itzehoe | Urteil vom 22. März 2016 | Az. 7 O 233/13 Bei beratungsfreien und sogenannten „Execution only“-Aufträgen hat eine Bank in bestimmten Fällen eine Informations- oder Warnpflicht, wenn das vom Kunden gewünschte Finanzprodukt nicht in seine Risikoklasse passt beziehungsweise deutlich von seiner zuvor erklärten Zielvorstellung abweicht. Berater dürfen Totalverlustrisiko vor Kunden nicht verharmlosen § OLG Frankfurt am Main | Urteil vom 18. März 2016 | Az. 13 U 55/14 Eine Beratungspflichtverletzung liegt auch dann vor, wenn in der mündlichen Beratung das im Emis- sionsprospekt dargestellte Totalverlustrisiko so ver- harmlost wird, als ob es sich lediglich um ein jede Anlage gleichermaßen treffendes Risiko handelt, das stets in Kauf genommen werden muss. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Mark Mobius, Franklin Templeton Franklin-Templeton-Schwellen- länderguru Mark Mobius hat sei- ne Nachfolge organisiert. Mitte April übernahm Stephen Dover das Tagesgeschäft und wurde neuer Schwellenländer-CIO der US-Investmentgesellschaft. Mo- bius bleibt aber weiterhin Exe- cutive Chairman der Templeton Emerging Markets Group. Campbell Fleming, Aberdeen Asset Management Campbell Fleming, er leitete zu- letzt das EMEA-Geschäft von Co- lumbia Threadneedle, wechselte zu Aberdeen Asset Management. Als globaler Vertriebsleiter wird er dort die gesamten Vertriebs- agenden verantworten. Er folgte damit John Brett nach, der Aber- deen Asset Management 2015 verlassen hatte. Roderick Munsters, Edmond de Rothschild Gruppe Der ehemalige Robeco-Chef Roderick Munsters hat im Mai die Verantwortung für das ge- samte Asset Management der französischen Edmond de Roth- schild Gruppe übernommen. Er löste damit Laurent Tignard ab, der den Konzern nach drei Jah- ren als Asset-Management-Chef verlassen hat. Thorsten Rauch, Bantleon Der Hannover Anleihenmanager Bantleon erweitert Anfang Juni sein Retail-Sales-Team mit Thorsten Rauch. Er wird zukünftig die Bantleon-Partner im Süden Deutschlands betreuen. Rauch stand zuletzt sieben Jahre lang als Vertriebsleiter beim Anbieter Smart-Invest aus Stuttgart unter Vertrag. Elmar Peters, Flossbach von Storch Der Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch hat Elmar Peters zum Stellvertreter von Bert Flossbach als Manager des FvS Multiple Opportunities berufen. Seit April leitet Peters zudem gemeinsam mit Flossbach das Multi-Asset-Team des Anbieters. Zuvor hatte Peters das institutio- nelle Geschäft verantwortet.
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