FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2016
176 www.fondsprofessionell.de | 2/2016 eine Verlustgrenze, die nach Möglichkeit nicht überschritten werden sollte. „Das ist zwar kei- ne harte Garantie, gibt Beratern und ihren Kunden aber eine gewisse Sicherheit“, sagt del Pozo. Vor allem ist das Produkt sehr fle- xibel und erlaubt jede Form des Ansparens – vom Einmalbetrag über den Sparplan bis hin zum reinen Parken von Geldern. Mindestbei- träge oder feste Laufzeiten gibt es nicht, es ist jederzeit möglich, zwischen Sparen und Ent- sparen hin- und herzuwechseln. „Der Berater kann sehr leicht über die vom Kunden gewünschten Sparziele ins Gespräch einsteigen“, sagt del Pozo. Dabei ist es mög- lich, in einem einzigen Depot parallel mehrere Sparziele zu verfolgen. So kann etwa ein Ein- malbetrag angelegt werden, der für die Til- gung des Immobilienkredits verwendet wer- den soll. Gleichzeitig kann der Depotinhaber Sparpläne für seine Kinder einrichten und die ausgezahlte Lebensversicherung anlegen. Dafür ist das Produkt vor allem dann eine praktikable Lösung, wenn Lebens- oder Ren- tenpolicen fällig werden, es bis zum Renten- beginn aber nur noch einige Jahre dauert. Bei den Versicherern dagegen sind Beitragsga- rantien für kurze Laufzeiten nicht mehr zu bekommen. Das DWS Komfort Depot bietet immerhin die Chance auf eine vernünftige Verzinsung und bis zu einem bestimmten Grad Sicherheit. Neues bei Axa und Fidelity Der Versicherungskonzern Axa und die Fondsgesellschaft Fidelity haben die Möglich- keiten, die sich jetzt ergeben, ebenfalls erkannt und einen gemeinsamen Investmentansatz entwickelt. Auf Seiten des Versicherers ist so das Anlagekonzept Axa Portfolio Balance entstanden, Fidelity wird im Juli unter dem Namen „Smart“ (Systematic Multi Asset Risk Targeted) zwei neue risikokontrollierte Fonds auflegen. Beide Anlageprodukte wollen eine möglichst hohe Stabilität schaffen, indem sie Wertschwankungen stark eingrenzen. Die neuen Konzepte basieren auf dem Synthetic Risk and Reward Indicator (SRRI), einer Kennzahl, die das Risiko von Fonds in sieben Stufen untergliedert. „Durch die Kombination von Anlageklas- sen mit verschiedenen Schwankungsprofilen erstellen wir vermögensverwaltende Port- folios, deren Risiko einer bestimmten SRRI- Stufe entspricht“, sagt Stefan Rueb, Leiter Investmentoffice Produktmanagement Vorsor- ge bei der Axa. Dabei wird die Schwankung ständig kontrolliert, um zu gewährleisten, dass die SRRI-Klassifizierung imAnlagezeitraum gleich bleibt. Sollte sich der Kunde eine an- dere Risikostufe wünschen, kann er jederzeit wechseln. Insgesamt bietet Axa drei Portfolios an, zwischen denen der Anleger je nach Risi- koprofil und Anlagehorizont wählen kann. Erklärungsbedürftig ist die Struktur: Das Axa Portfolio Balance ist eine fondsbasierte Ver- mögensverwaltung im Versicherungsmantel. Wer es seinen Kunden einfacher machen möchte und über die nötige 34f-Erlaubnis, verfügt, kann direkt auf die Fidelity-Fonds setzen, deren Risiko ebenfalls anhand des SRRI gesteuert wird. Sie werden mit Schwan- kungsbreiten von weniger als fünf oder zehn Prozent an den Markt kommen. Bereits gut aufgestellt Andere Fondsgesellschaften sehen sich mit ihrer Produktpalette gut aufgestellt, um ein Stück von dem neu zu verteilenden Kuchen abzubekommen. So zum Beispiel Pioneer mit der „Target Income“-Reihe. Diese umfasst vier Fonds, die Zielrenditen zwischen fünf und sieben Prozent vorsehen. Bei zwei Fonds sollen stabile Erträge zu zwei Dritteln über regelmäßige Dividendenausschüttungen kom- men. Eine Zusatzrendite wird durch Options- strategien angestrebt. Ein dritter Fonds der Flotte will seinen Anleger stabile Renditen mit Anleihen und Dividenden bescheren und setzt zusätzlich ebenfalls Optionen ein. „Die Wiederanlage der Summen aus den Versicherungspolicen von 2004 ist ein sehr spannendes Thema“, sagt Nils Hemmer, Lei- ter Großkundengeschäft und Third-Party-Ver- trieb bei Pioneer. Berater sollten ihre Chancen jetzt nicht verpassen. ANDREA MARTENS | FP vertrieb & praxis I wiederanlage auslaufender lebenspolicen Foto: © Fondskonzept; Deutsche Asset Management Jürgen Bretzke, Fondskonzept: „Wir brauchen keine neuen Produkte, sondern Berater mit breiter Kompetenz.“ Alberto del Pozo, Deutsche AM: „Wir wollen Berater an- sprechen, die mit Fonds nicht so viel Erfahrung haben.“ Policen-Boomjahr 2004 Neu abgeschlossene Kapital-, Renten- und Pensionsversicherungen* Beim Abschluss einer Versicherung für die Altersvorsorge winkten 2004 zum letzten Mal steuerfreie Auszahlungs- summen. Das löste einen wahren Run auf die Policen aus. *ohne Kollektivversicherungen Quelle: GDV 0 1 2 3 4 5 6 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 Mio. neue Versicherungen 1.296.029 Neu- verträge 5.618.890 Neuverträge 3.496.170 Neu- verträge
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