FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2016
286 www.fondsprofessionell.de | 2/2016 ren“, sagt Breiting. Das ist jedoch ganz und gar nicht der Fall. „Bei einer Indexpolice zahlt der Sparer re- gelmäßig Beiträge ein, die in das Sicherungs- vermögen des Anbieters fließen“, erklärt Ex- perte Will. Bei der Überschussbeteiligung hat der Versicherte die Wahl: Entweder er ent- scheidet sich für einen sicheren Zins oder er setzt sie ein, um an der Entwicklung eines Index oder mehrerer Indizes zu partizipieren. Im Unterschied zur klassischen Lebenspolice wird der Zins jedoch nicht über die gesamte Vertragslaufzeit garantiert, sondern immer nur für die kommenden zwölf Monate festge- schrieben. Wählt der Policeninhaber für den bevorstehenden Zwölfmonatszyklus die Par- tizipation an der Kapitalmarktentwicklung, verwendet der Versicherer seine Überschüsse, um über Finanzderivate, meist Optionen, in einen Index oder Index-Mix zu investieren. Der Vorteil: Macht der Index oder Indexkorb in schlechten Börsenphasen Verluste, treffen sie den Anleger nur bedingt. Sein angespartes Vermögen ist sicher, lediglich der Überschuss kann verlorengehen. Caps und Quoten Sozusagen als „Preis“ für die Verlustbe- grenzung sind die bei einer positiven Index- entwicklung möglichen Erträge nach oben ge- deckelt. Der Hintergrund: Derivate, die eine unbegrenzte Partizipation an Kursgewinnen zulassen, wären schlicht zu teuer und ließen sich mit den Überschüssen nicht finanzieren. „Werden zur Deckelung Caps eingesetzt, so profitiert der Sparer von der Wertsteigerung des Index nur bis zu einer bestimmten Ober- grenze“, erläutert Will. Bei einem Cap von drei Prozent im Monat etwa nimmt der Poli- ceninhaber jede positive Performance bis zu dieser Grenze mit. Geht die Rendite über drei Prozent hinaus, wird sie abgeschnitten. Ver- luste hingegen werden voll berücksichtigt. Eine Quote legt die prozentuale Partizipation an der Wertsteigerung des Index fest. Fällt die Entwicklung negativ aus, werden auch hier Verluste vollständig angerechnet. Quoten kommen allerdings seltener zum Einsatz. Von allen Policenanbietern sehen sie nur die Produkte von Generali, der Stuttgarter Lebensversicherung, dem Volkswohl-Bund und Zurich vor. Eine Sonderstellung nimmt die HDI Leben ein, die weder einen Cap noch eine Quote verwendet. Stattdessen setzt sie für ihre Police ein sogenanntes Multi-Selekt- Konzept ein, das auf Schwankungen an den Kapitalmärkten reagiert. Je höher die Volati- lität, desto geringer fällt automatisch die Be- teiligung des Kunden am Index aus. Werden Caps oder Quoten verwendet, wird einmal pro Monat an einem bestimmten Be- wertungsstichtag die tatsächliche Indexent- wicklung mit den Deckelungsinstrumenten abgeglichen. Die Gesamtabrechnung erfolgt lebenspolicen-spezial I indexpolicen Foto: © Assekurata, Deutsche Asset Management Indexpolicen in der Übersicht Bei allen Versicherern: garantierter Rückkaufswert, garantierter Erhalt der eingezahlten Beiträge, garantierte lebenslange Mindestrente, Ausschluss des Kapitalverlustrisikos bei Indexbeteiligung. | Feststellung der Indexrendite: bei allen Anbietern einmal pro Mo » Die neuen Indexpolicen bieten tatsächlich einige Vorzüge. « Reiner Will, Assekurata Reiner Will, Assekurata: „Es werden wahrscheinlich noch weitere Versicherer Indexpolicen auflegen.“ Produkt Produkteinführung Schichtenabdeckung Garantierter Rechnungszins in der Ansparphase Garantierter Rechnungszins in der Rentenbezugsphase Index 1 Volatilitätsgesteuert? Index 2 Volatilitätsgesteuert? Cap Quote (Indexpartizipation) Gültigkeitsdauer Cap/Quote Allianz Privat Rente Index Select 2007 Basis, Riester, bAV, privat Nein Nein Euro Stoxx 50 Nein 3,7 % pro Monat 12 Monate Allianz Relax Rente Classic 2014 Basis, Riester, bAV, privat Nein 1,25 % Europa-Aktienindex mit Intelligent Stability Control Ja 3,7 % pro Monat 12 Monate Axa Privat Rente Index 2016 Privat Nein 1,25 % Barmenia-Index D Ja Barmenia-Index EU Ja noch nicht bekannt k.A. Barmenia Relax Rente 2014 Basis, Riester, bAV, privat Nein 1,25 % Europa-Aktienindex mit Intelligent Stability Control Ja 3,7 % pro Monat 12 Monate Ärztevers. Condor Index Rente 2011 Basis, Riester, bAV, privat Nein 1,25 % Euro Stoxx 50 Nein 3 % pro Monat 12 Monate Condor Rente Chance Plus 2013 Privat 1,2 % 1,2 % Euro Stoxx 50 Nein 21 % p.a. 45,48 % 12 Monate Generali Two Trust Select 2014 Basis, Riester, bAV, privat Nein Nein Multi Selekt Konzept Ja variabel k.A. HDI
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