FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2016

20 www.fondsprofessionell.de | 3/2016 news & products I investmentfonds HALBJAHRESBILANZ Schwieriger Start für zwei der vier großen deutschen Asset Manager Einige Fondsanbieter blicken auf ein schwie- riges erstes Halbjahr zurück – was angesichts der turbulenten Börsen auch nicht weiter ver- wundert. So zogen Anleger bis Ende Juni unterm Strich 20 Milliarden Euro von der Deutschen Asset Management ab. Daher sank auch der Vorsteuergewinn im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 334 Millionen Euro. Ähnlich sieht es bei der Fondssparte der Allianz aus. Die US-Tochter Pimco konnte den Mittelschwund nicht stoppen. Die Abflüs- se summierten sich im ersten Halbjahr auf 28 Milliarden Euro. Bei Allianz Global Investors zogen Anleger nur 100 Millionen Euro ab. Das Vorsteuerergebnis des gesamten Allianz Asset Managements schrumpfte um neun Prozent auf 961 Millionen Euro. Die Deka- bank erlitt sogar einen Gewinneinbruch: Das wirtschaftliche Ergebnis des Wertpapierhauses der Sparkassen sank um 40 Prozent auf 230 Millionen Euro. Doch immerhin läuft der Ab- satz: Im ersten Halbjahr konnte die Deka ins- gesamt Produkte im Volumen von rund neun Milliarden Euro vertreiben, auch wenn das zehn Prozent weniger sind als im Vorjahres- zeitraum. Überhaupt keinen Grund zur Klage hat Union Investment. Der Fondsanbieter der Volks- und Raiffeisenbanken verbuchte im ersten Halbjahr 2016 Mittelzuflüsse in Höhe von 10,6 Milliarden Euro. Das waren zwar gut drei Milliarden Euro weniger als im Vor- jahreszeitraum, aber deutlich mehr als die Jah- re davor. Unter anderem die Immobilienfonds kamen vor der Schließung für Neugeld gut an. „Die Nachfrage nach unseren offenen Im- mobilienfonds ist sehr groß, wir hätten locker das Dreifache an Geschäft machen können“, sagte Vorstandschef Hans Joachim Reinke. Hans Joachim Reinke, Union Investment: „Wir hätten locker das Dreifache an Geschäft machen können.“ Foto: © DJE Kapital, Axel Gaube, Man GLG, Union Investment Urteilsticker Hohe Provision muss in jedem Fall offengelegt werden § BGH | Urteil vom 23. Juni 2016 Az. III ZR 308/15 Der Bundesgerichtshof hat die Pflichten von freien Beratern zur Offenlegung von Innenprovisionen erweitert: Eine Provision, die mehr als 15 Prozent der Anlagesumme beträgt, muss auch bei der Ver- mittlung einer Wohnung als Kapitalanlage genannt werden, so die Karlsruher Richter. Grob fahrlässige Unkenntnis von Warnhinweisen § OLG Celle | Urteil vom 23. Juni 2016 Az. 11 U 9/16 Anleger, die einen klaren Risikohinweis in einem Beraterbogen nicht zur Kenntnis nehmen, handeln grob fahrlässig. Daher setzt bei einer solchen Handlung bereits nach drei Jahren die relative Ver- jährung ein, nach der Schadensersatzansprüche nicht mehr erhoben werden können. Aktien und Anleihen können nicht verpfändet werden § Verwaltungsgericht Frankfurt | Urteil vom 22. Juni 2016 | Az. 7 K 642/16 Inhaberwertpapiere wie Aktien und Anleihen sowie Inhabergrundschuldbriefe dürfen von Pfandhäusern nicht als Faustpfand angenommen werden. Das Gericht teilte die Rechtsauffassung der Finanz- aufsicht Bafin, dass ein Recht, wie es mit den Papieren verbrieft ist, nicht gepfändet werden darf. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Olaf Brandenburg, DJE Kapital Die Vermögensverwaltungsspar- te der DJE Kapital wurde Anfang Juli mit Olaf Brandenburg er- gänzt. Er wechselte von der Deutschen Bank, wo er im Be- reich Private Wealth Manage- ment vermögende Privatkunden und Unternehmerfamilien sowie institutionelle Kunden und Stif- tungen beriet. Michael Schütt, DJE Kapital Michael Schütt ist seit Oktober als Vertriebsleiter Fonds bei der DJE Kapital beschäftigt. Der ehe- malige Deutschland-Chef von Carmignac Gestion verantwortet dort als Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung den Vertrieb von Publikums- und Spezial- fonds sowie das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit. Susanne Ehrlich, M&G Investments Susanne Ehrlich begleitete 15 Jahre lang die deutschen Ver- triebsaktivitäten des britischen Asset Managers M&G Invest- ments, nun hat sie sich ver- abschiedet. Als Sales Director betreute sie die Region Süd so- wie Pools und Plattformen. Ihre Agenden hat das dreiköpfige Re- tail-Sales-Team übernommen. Emmanuel Roman, Pimco Der weltgrößte Anleihenfonds- manager Pimco hat mit Emma- nuel Roman einen neuen Vor- standschef. Der 52-Jährige leitete bisher den britischen Hedge- fondsspezialisten Man Group. Roman löst Doug Hodge ab, der erst 2014 die Führung des Bond-Riesen von Mohamed El- Erian übernommen hatte. Frank Witt, Pimco Anfang September wurde Frank Witt von Pimco zum Vorsitzen- den der Geschäftsführung in Deutschland ernannt. Er arbeitet seit 2002 bei dem Investment- ableger des Versicherungskon- zerns Allianz und verantwortete zuvor bereits als Managing Di- rector das Geschäft von Pimco in Deutschland und Österreich.

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