FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2016

Fonds und Bankberater, die darüber ebenfalls nicht glücklich waren. Da ging es zunächst vor allem darum, neuerlich Vertrauen aufzu- bauen und zu verankern. Wir versuchten das, indem wir Transparenz zeigten. Wir haben eigens eine Produktreihe für den deutschen Markt aufgelegt, die „Santander Select“-Serie. Diese Dachfonds verfolgen einen vermögens- verwaltenden Ansatz. Gemeinsam mit der Bank haben wir drei Varianten entwickelt, die unterschiedliche Risikoneigungen bedienen. Diese Serie weist eine Transparenz auf, wie es sie damals nicht gab. Außerdem haben wir Leitlinien ausgegeben. So bevorzugen wir kei- ne Investments in hauseigene Produkte – das kennt man von anderen Häusern nicht. Transparenz hat da tatsächlich geholfen? Ja natürlich, man muss allerdings die Trans- parenz und das Risikobewusstsein, das wir in unseren Produkten zeigen wollen, auch in unserer Organisation leben. Wir informieren Berater und Kunden – und zwar nicht nur ein- mal monatlich in einem Marktkommentar, sondern wir kommentieren jede größere Transaktion. So konnten wir zunächst die Be- rater an unsere Seite holen, dann die Kunden, und schließlich führte das auch zu einem guten Absatz der Produkte. Die drei Fonds der Select-Serie haben innerhalb der vergangenen drei Jahre ein Volumen von rund einer Mil- liarde Euro erreicht. Das ist recht einfach, wenn man über einen Bankvertrieb verfügt, der in der Filiale hauseigene Produkte empfiehlt. Ganz im Gegenteil. Die Santander Bank in Deutschland betreibt eine offene Architektur. Auch als hauseigener Asset Manager stehen wir in Konkurrenz zu jedem anderen Fonds- anbieter. Das war für uns von Beginn an eine große Herausforderung. Santander-Bankberater nutzen nicht nur hauseigene Fonds? Im Prinzip können sie alle in Deutschland zugelassenen Fonds anbieten. Aber natürlich werden externe wie interne Portfoliomanager qualitativ und quantitativ genau bewertet und eine Empfehlungsliste erstellt. Man kann den Kunden nicht einfach einen beliebigen Bauch- laden anbieten, das wäre unglaubwürdig. Die Empfehlungen reduzieren sich auf eine Liste mit einigen Fonds, die letztendlich aktiv ver- trieben werden. Für uns von Santander Asset Management ist diese Auswahl natürlich auch eine Art von Benchmark. 239 www.fondsprofessionell.de | 3/2016 » Auch als hauseige- ner Asset Manager stehen wir in Konkur- renz mit jedem ande- ren Fondsanbieter. Das war für uns von Beginn an eine große Herausforderung. « Stefan Jochum, Santander Asset Management immens geholfen“

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