FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2016

mindest die Manager, eine längere Historie aufweisen“, erläutert Habatsch. „Allerdings investieren wir auch in neue Ideen, sofern uns das Konzept und die Manager überzeugen.“ Dann stellen die Dachfondsmanager das ei- gentliche Portfolio zusammen. „Der Kern der Auswahl ist recht starr und hat einen ausge- wogenen Charakter. Hier sind gängige Namen wie Flossbach von Storch oder der Nordea Stable Return vertreten“, berichtet Habatsch. Diese Größen haben auch die meisten ande- ren VV-Manager ins Portfolio geholt. Häufig auf den Kauflisten stehen auch der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen von Frank Fischer, der First Private Wealth sowie der MFS Me- ridian Prudent Wealth oder der MFS Meridian Global Total Return. Gelegentlich sind auch der Ethna-Aktiv oder die von Peter Huber gelenkten Starcapital-Fonds zu finden. Stabiler Kern „Die Korrelation der Zielfonds zueinander sollte gering sein, die Streuung breit zwischen risikofreudigen und defensiven Managern“, er- klärt Stork die Mischung. „Doch wir wollen nicht nur ein stabiles Investment, sondern auch eine gute Wertentwicklung vorweisen.“ Daher können die Dachfondsmanager den strategi- schen Kern ergänzen und in taktischen Wetten das Gewicht auf unterschiedliche Gruppen le- gen, je nach Marktlage auf offensive oder de- fensive Fonds. „Wir wählen die Manager zwar nicht gezielt nach ihrer Aktienquote aus, aber über die Steuerung nach Marktphasen stellt sich indirekt auch eine bestimmte Quote ein“, fasst Stork zusammen. Entsprechend verweilen die Zielprodukte unterschiedlich lang in den Dachfonds. „Während der Kern recht stabil ist und die Zielfonds ein bis drei Jahre im Portfolio bleiben, tauschen wir den taktischen Bau- stein öfter aus“, erläutert Habatsch. „Gut die eine Hälfte des Portfolios ist langfristig, die andere tradingorientiert.“ Beim Greiff-Pro- dukt liegen am Ende rund 20 Zielfonds im Portfolio, bei Pioneer sind es 15 bis 17. Beide streben eine Gleichgewichtung an. Je nach Entwicklung der Einzelfonds können sich die Verhältnisse aber verschieben. Unter den Veteranen der VV-Dachfonds schlägt sich das Greiff-Produkt am besten, auch die Fonds von Pioneer, Deka und Commerzbank halten sich wacker. Habatsch schränkt zugleich ein: „Ein vermögensverwal- tender Dachfonds wird nie die Hitlisten an- führen. Denn er ist immer ein Querschnitt der enthaltenen Strategien.“ Doch genau das sei das Ziel, meint Habatsch: „Wir wollen ein sta- biles Kerninvestment mit möglichst geringen Schwankungen bieten.“ Kosten als Manko Hinzu kommt ein Kritikpunkt, dem sich Dachfonds immer wieder konfrontiert sehen: die Kosten. Denn neben den Aufwendungen der einzelnen Fonds kommen noch die Gebühren für das Gesamtportfolio hinzu. „Diese versuchen wir aber möglichst gering zu halten. Wir verlangen beispielsweise keine erfolgsabhängige Vergütung. Wenn man für eine Leistung eine Gebühr verlangt, dann muss letzten Endes auch das Ergebnis stim- men“, entgegnet Habatsch von Greiff – und verweist auf ein Gegenargument: „Einer der Kostenvorteile eines VV-Dachfonds ist die abgeltungsteuerfreie Umschichtung.“ Bauen Berater oder Endkunden selbst ein Portfolio aus einzelnen VV-Fonds zusammen, fiele bei jedem Umbau die Abgabe an. Pioneer-Mann Stork argumentiert weiter- hin, dass Dachfondsmanager bei den Zielpro- dukten Zugriff auf günstigere Anteils- klassen haben als Privatanleger. „Die Kosten versuchen wir auszugleichen, indem wir auf institutionelle Anteil- klassen, wenn möglich auch auf noch günstigere, sogenannte superinstitu- tionelle Klassen zurück- greifen. Die Gesamt- kostenquote unserer Zielfonds liegt im Schnitt bei 0,6 bis 0,8 Prozent. So günstig er- halten Privatanleger nor- malerweise keinen Zu- gang zu aktiv gemanag- ten Fonds“, so Stork. Robert Ha- batsch, Greiff: „Ein Dach- fonds wird nie die Hit- listen anfüh- ren. Denn er ist ein Quer- schnitt der enthaltenen Strategien.“ 90 www.fondsprofessionell.de | 3/2016 markt & strategie I vermögensverwaltende fonds Foto: © Hemmerich Ausgewogene vermögensverwaltende Dachfonds Wertentwicklung Fonds- Agio Laufende laufendes 3 Jahre 5 Jahre Name ISIN volumen (max.) Kosten p. a. Jahr 1 Jahr p. a. p. a. Deka-PB Multimanager ausgewogen DE000DK2D9U1 660,6 Mio. Euro 3,0 % 2,28 % 1,2 % 2,0 % – – Deutsche Bank Best Managers – Balance LU0859635467 275,5 Mio. Euro 2,5 % 2,13 % 2,5 % 3,3 % – – Elite Plus UI DE000A0M6DK0 9,5 Mio. Euro 5,0 % 1,77 % 1,2 % 1,1 % 3,8 % 3,6 % Eurotax All Invest LU0333940475 6,5 Mio. Euro 5,0 % 2,83 % 1,6 % 1,2 % 2,0 % 1,9 % Logi-Invest – nBaisse Multi Manager LU0334176756 10,5 Mio. Euro 5,0 % 3,46 % -1,1 % -0,1 % 0,4 % 0,2 % MET Fonds – Vermögensmandat LU0679263748 4,0 Mio. Euro 5,0 % 3,69 % -0,4 % -4,4 % -1,2 % – Pioneer Multi Manager Best Select DE000A1W9BL3 595,7 Mio. Euro 6,0 % 2,42 % 1,1 % 2,4 % – – Commerzbank Vermögensmngt. Stars of Multi Asset* DE0009797548 941,2 Mio. Euro 4,0 % 2,37 % 1,9 % 3,2 % 4,9 % – X of the Best – ausgewogen LU0497150481 29,3 Mio. Euro 5,0 % 2,71 % 1,8 % 1,7 % 4,4 % 3,4 % Besonders die vermögensverwaltenden Dachfonds der Banken zogen zuletzt Kundengeld an. Quelle: Morningstar, Stand: 31.8.2016 | *Quelle: MMD-Direkt

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