FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2016
markt & strategie I elmar peters | flossbach von storch 104 www.fondsprofessionell.de | 4/2016 Foto: © Florian Trettenbach M ehr als acht Jahre lang hat Star- manager Bert Flossbach seine inzwischen fast 13 Milliarden Euro schwere Flaggschiffstrategie FvS Multiple Opportunities alleinverantwort- lich gesteuert. Ende April dieses Jahres kam aus Köln die Meldung, dass Floss- bach sich im Rahmen eines Ausbaus des Multi-Asset-Teams mit Elmar Peters einen zweiten Mann an seine Seite geholt hat. Peters arbeitet bereits seit rund sechs Jahren für den Vermögensverwalter und hat bisher das institutionelle Geschäft des Kölner Vermögensverwalters geleitet. Die Berufung eines Stellvertreters wurde allgemein als wichtiges Signal nicht nur an die Kunden, sondern auch an die Mitarbeiter des Unternehmens gewertet. Der Redaktion stand der neue Co-Manager Rede und Antwort in Bezug auf seine neue Aufgabe. Herr Peters, was waren die konkreten Beweggründe für Ihren Wechsel ins Multi-Asset-Team bei Flossbach von Storch? Elmar Peters: Unsere Multi-Asset-Fonds sind in den vergangenen Jahren deutlich gewach- sen. Dieser Verantwortung gegenüber unseren Kunden wollte das Unternehmen Rechnung tragen und das Team weiter verstärken. Ich arbeite mittlerweile seit rund sechs Jahren für Flossbach von Storch. Vor meinem Wechsel ins Multi-Asset-Team habe ich das institutio- nelle Geschäft verantwortet. Im Grunde sind die Anforderungen der Investoren ähnlich. Beide – die Mandate der Pensionskassen und unsere Multi-Asset-Publikumsfonds – haben einen langfristigen Anlagehorizont; entspre- chend ist unsere Anlagestrategie konzipiert. Beide bedienen sich zudem eines sehr breiten Anlagespektrums. Das kommt mir sehr ent- gegen. Wer hat denn Ihre Aufgaben im Hin- blick auf das institutionelle Geschäft übernommen? Vor meinem Wechsel bestanden im Prinzip zwei Vermögensverwaltungen, eine für Pri- vatkunden und eine für institutionelle Inves- toren. Parallel zur Neuaufstellung des Multi- Asset-Teams haben wir diese beiden vorher separaten Bereiche nun unter der Leitung meiner Kollegen Sven Brouwers und Michael Otto zusammengeführt. Sie haben in diesem Zusammenhang auch das Management der drei Multi- Asset-Fonds FvS Multi-Asset Defensive, Balanced und Growth übernommen. Muss man daraus schließen, dass der bisherige Manager Stephan Scheeren gewissermaßen „degradiert“ wurde? Keineswegs. Stephan Scheeren bleibt auch weiterhin ein festes und wichtiges Mitglied des neu aufgestellten Multi-Asset-Teams und ist eingebunden in das operative Fondsma- nagement. Zum Team sind zudem eine Reihe weiterer Kollegen sowohl aus den Bereichen Emerging Markets, Renten und Aktien als auch ein Kollege aus dem Makroresearch gestoßen. Insgesamt umfasst es heute elf Mitglieder. Wir wollen unsere Kompetenzen in diesem Bereich weiter ausbauen. Flossbach von Storch steht seit seiner Gründung für den Multi-Asset-Gedanken: Vermögen erhalten und mehren, indem man es auf verschie- dene Anlageklassen verteilt. Wie muss man sich Ihre Arbeit als Stellvertreter vorstellen? Wer Bert Flossbach kennt, weiß, dass er ein echtes Alphatier ist. Daher ist die Zusammenarbeit mit ihm doch sicher nicht immer einfach … Ich arbeite schon seit einigen Jahren mit Bert Flossbach zusammen – ein klarer Vorteil und eine einzigartige Erfahrung. Außerdem hatten wir auch schon vor der Neuaufstellung des Multi-Asset-Teams eine Reihe von Berührungspunkten in unserer täglichen Arbeit. Daher konnten wir beide sehr gut einschätzen, was eine künftig stärkere Kooperation bedeuten würde. Bert Flossbach ist einerseits zwar detailverliebt, andererseits aber auch ungedul- dig, weil er bei bestimmten Themen und Entscheidungen möglichst schnell zu einem Ergebnis kommen möchte. Wir haben im Lauf der Zeit gelernt, dass wir uns in be- stimmten Situationen zu zweit zurückziehen, um ein Thema zu besprechen. Im Anschluss trifft dann jeder für sich seine Entscheidung. Das hat in den vergangenen fünf Jahren sehr gut funktioniert und funktioniert in der neuen Konstellation noch umso intensiver. Sehen Sie sich selbst als eine Art Spar- ringspartner, den Bert Flossbach viel- leicht auch gebraucht hat? Es geht darum, die gewachsene Verantwor- tung auf mehrere Schultern zu verteilen und sich breiter aufzustellen. Dank meines Back- grounds aus dem institutionellen Geschäft bringe ich noch eine zusätzliche Perspektive in die Diskussionen mit ein. Wenn man zusammenarbeitet, braucht es eine Art Grundkonsens an bestimm- ten gemeinsamen Auffassungen. Wo se- hen Sie die größten Gemeinsamkeiten zwischen Ihnen und Bert Flossbach? Die sehe ich am ehesten beim Aspekt des Mit zunehmender Größe eines Investmentfonds stellt sich irgendwann das Problem des sogenannten Key Man Risk, wenn Wohl und Wehe eines Fonds von nur einer Schlüsselperson abhängen. Der Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch hat das erkannt und mit Elmar Peters einen Stellvertreter von Bert Flossbach benannt. „Das Thema Fondsschließung » Eine Strategie wie die des FvS Multiple Opportunities wird auch noch bei sehr viel höheren Volumina ohne Weiteres umsetzbar bleiben. « Elmar Peters, Flossbach von Storch
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