FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2016

und Österreich stärken. In beiden Ländern verfügt die Gesellschaft über eigene Nieder- lassungen und enge Vertriebsbindungen an die Münchener Hypo-Vereinsbank sowie die in Wien ansässige Bank Austria. Darüber hinaus würden wir mit einer solchen Übernahme unsere Expertise in den US-ame- rikanischen Wertpapiermärkten erheblich er- weitern, denn dort hat das Unternehmen schließlich seine Wurzeln. Welche sind denn schon heute die Assetklassen, bei denen Amundi es aus Ihrer Sicht mit anderen Mitbewerbern aufnehmen kann? Wir sind in einigen Bereichen schon heute der klare Marktführer. So etwa in Bezug auf in Euro denominierte Bonds – und zwar sowohl bei Staatsanleihen wie auch bei Corporate Bonds und im High-Yield-Sektor. In Europa sind wir zudem der größte Anbieter für Fondslösungen im Geldmarktsektor sowie bei Garantiefonds. Auf der Aktienseite haben wir inzwischen durchaus eine ernst zu neh- mende Größe erreicht, und durch Zukäufe wie die britische KBI sind wir mittlerweile auch ein attraktiver Nischenanbieter in Bezug auf internationale Aktien sowie Themenfonds ge- worden. Wie sieht es mit alternativen Assetklas- sen und vor allem dem zunehmend nachgefragten Bereich Multi-Asset aus? Wir dürfen, glaube ich, durchaus von uns be- haupten, schon heute in Europa zu den Top- Ten-Anbietern im Bereich der Multi-Asset- Lösungen zu gehören. Was den Bereich Al- ternatives betrifft, haben wir unser Angebot in Sektoren wie Real Asset sowie Private Debt und Private Equity weiter ausgebaut. Das sind gerade in der heutigen Situation insofern be- deutende Marktbereiche, als sich durch die in diesen Geschäftsfeldern zu vereinnahmenden Illiquiditätsprämien eine im Vergleich zu tra- ditionellen Anlagen immer noch erheblich at- traktivere Rendite erzielen lässt. Und unter dem Gesichtspunkt einer wohl noch lange an- haltenden Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank wird sich daran auch in der nahen Zukunft nicht viel ändern. Aus diesem Grund haben wir gerade in solchen Bereichen noch große Zukunftspläne. Das müssen Sie ein wenig erläutern. Extrem niedrige Zinsen auf der einen Seite und die Volatilität sowie eine zum Teil bereits erreichte hohe Bewertung an den Aktienmärk- ten auf der anderen Seite führen dazu, dass viele Anleger nach anderen, alternativen In- vestmentfeldern werden Ausschau halten müssen. Das führt zu einer zunehmenden Nachfrage gerade nach Assetklassen wie Im- mobilien, Private Credit, aber auch Infrastruk- turanlagen. Deshalb verfolgen wir gerade in diesen Bereichen besondere Ambitionen und haben uns zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 zu den bedeutendsten Anbietern bei Real Assets und Alternative Investments zu werden. Konkret heißt das, dass wir unsere Assets in diesem Segment bis Ende 2020 ver- doppeln wollen. In unserem Heimatmarkt Frankreich sind wir schon heute die Nummer eins in Bezug auf Immobilieninvestments – sowohl was die Assets under Management als auch was die Mittelzuflüsse angeht. Wo sehen Sie noch Verbesserungsbedarf bei Ihrer Gesellschaft? Wir verfolgen in dieser Hinsicht eine klare Strategie: Entweder unsere heute bereits vor- handene Expertise sowie unsere internen Res- sourcen ermöglichen es uns schon jetzt, den Anforderungen unserer Kunden zu entspre- chen, oder wir werden auch weiterhin auf die Suche nach den notwendigen Kompetenzen gehen, um eventuelle Lücken in unseremAn- gebot durch Kooperationen oder weitere Übernahmen zu schließen. Unser Geschäfts- modell ist darauf ausgerichtet, als generalisti- scher Anbieter den Wettbewerb im Fondsge- schäft hier in Europa aktiv mitzugestalten. Unser wichtigstes Ziel ist dabei, zu einem Lösungsanbieter zu werden, der sowohl Spar- formen als auch Investmentmöglichkeiten an- bietet, die den Ansprüchen unserer Kunden in Bezug auf deren Anlagehorizont sowie deren Risiko-Rendite-Anforderungen im Kontext der jeweiligen Marktentwicklung entsprechen. Dabei werden wir auch künftig keine be- stimmte Anlageform oder Assetklasse beson- ders favorisieren, sondern ein möglichst breit aufgestelltes Angebot sowohl im Bereich pas- siver wie auch im Bereich aktiver Investments anbieten – liquide und illiquide. vertrieb & praxis I yves perrier | amundi 252 www.fondsprofessionell.de | 4/2016 » Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 zu den bedeutend- sten Anbietern bei Real Assets und Alternative Investments zu werden. « Yves Perrier, Amundi Foto: © François Daburon Yves Perrier: „Wir sind in einigen Bereichen schon heute der klare Marktführer – so etwa in Bezug auf in Euro deno- minierte Bonds.“

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