FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2016

304 www.fondsprofessionell.de | 4/2016 mehr angelegt, das angesparte Kapital ver- bleibt jedoch darin. „Bei einem Shift hingegen wird das bisher investierte Kapital aus einem Fonds in einen anderen übernommen, dieser wird dann bespart“, sagt der Experte. Makler, die sich Versicherer daraufhin anschauen, wel- che Tauschmöglichkeiten sie für ihre Policen vorsehen, wie oft „geswitcht“ oder „geshiftet“ werden kann und zu welchen Konditionen, können ihren Kunden einen guten Mehrwert bieten. Onlinetools sind selten Dabei sollten sich Vermittler auch darüber informieren, wie ein Fondstausch in Auftrag gegeben werden muss. „Wir sehen immer wieder Versicherer, die dafür eine schriftliche Erklärung des Kunden verlangen“, berichtet Heermann. Führt der Anbieter den Tausch nicht bei Erhalt des Schreibens aus, sondern etwa erst zum Anfang des darauffolgenden Monats, kann im Ernstfall eventuell nicht zü- gig reagiert werden. „Gerade wenn die Märk- te einbrechen, empfiehlt es sich, die eigene Fondsauswahl zeitnah zu hinterfragen“, mahnt Heermann. Daher ist es gut zu prüfen, ob ein Versicherer nur langsam reagiert, oder ob er die Möglichkeit vorsieht, Kapital per Anruf oder in einem Onlinetool jederzeit umzu- schichten. „Praktische Onlineportale, die als echtes Qualitätsmerkmal gelten dürfen, bieten bislang allerdings die wenigsten Unternehmen an“, weiß Heermann. Nicht zuletzt sollten Makler sich selbstver- ständlich immer davon überzeugen, dass die die Fonds, die in den Policen ihrer Kunden stecken, auch zu jeder Zeit von kompetenten Experten gemanagt werden. Wechselt ein Fondsmanager, ist es wichtig, dass der Ver- sicherer seine Makler darüber informiert. Zudem sollte das Unternehmen fundiertes Research-Material zur Verfügung stellen kön- nen. Für Fonds, die ein Versicherer selbst auf- legt und steuert, ist dies umso wichtiger. Stimmen die Ratings noch? „Bei Partnern, deren Produkte ein Vermitt- ler bereits vertreibt, ist auch ganz wichtig, die Qualität der Fonds regelmäßig zu prüfen“, sagt Keppler. So werden bei Abschluss einer Police vielleicht nur Fonds mit einem Fünf- Sterne-Rating von Morningstar aufgenom- men. Doch Ratings können sich mit der Zeit verändern. Reagiert der Versicherer nicht, steht auf der Police Jahre später eventuell noch „Fünf Sterne“ drauf, tatsächlich finden sich im Portfolio aber auch Fonds, die inzwi- schen deutlich schlechter geratet sind. „Wer all diese Punkte regelmäßig checkt, tut den Versicherten und sich selbst etwas Gutes“, ist Keppler überzeugt. Veränderungen oder neue Erkenntnisse bieten immer wieder Anlass, um das Gespräch mit dem Kunden zu suchen. Dabei lassen sich möglicherweise weitere Verträge abschließen. „Vor allem ist die Qualität der Fondsanlage das entscheiden- de Merkmal für die Zufriedenheit der Kun- den“, erklärt die Analystin. Und diese wieder- um bestimmt darüber, ob er seinen Makler weiterempfiehlt – oder nicht. Katrin Bünhagel jedenfalls hätte sich über eine regelmäßige Betreuung gefreut. ANDREA MARTENS | FP fonds & versicherung I controlling von fondspolicen Foto: © Assekurata; Feri Eileen Keppler, Assekurata: „Vermittler sollten die Qualität von Fonds in Policen regelmäßig prüfen.“ Tobias Schmidt, Feri: „Versicherer setzen immer noch auf bekannte Produkte großer Gesellschaften.“ Checkliste Fondspolicen Alle Eckdaten überprüft? Bietet der Anbieter eine breite Auswahl frei zu besparender Fonds? Sind die großen, bekannten Publikumsfonds im Angebot? Finden sich im Produktportfolio auch kleinere Spezialitätenfonds? Anlagebreite: Bietet der Versicherer genügend Anlageklassen an? Anlagetiefe: Ist die Produktauswahl pro Anlageklasse groß genug? Ist das Renommee der Kapitalverwaltungsgesellschaften im Schnitt gut? Lässt sich nahezu jedes Chance-Risiko-Profil abbilden? Wie groß ist das Angebot an selbst aufgelegten Fonds? Wer managt die Policen? Findet ein aktives Fondscontrolling statt? Gibt es „Karteileichen“ im Angebot? Informiert der Versicherer über Wechsel der Fondsmanager? Informiert der Anbieter, wenn Fonds aus dem Neugeschäft genommen werden? Stellt der Anbieter Research-Material zu den einzelnen Fonds zur Verfügung? Lässt sich die Entwicklung selbst gemanagter Fonds transparent nachvollziehen? Entspricht das Rating der Fonds den Angaben in der Police? Bietet der Versicherer einen Onlinezugang zu allen wichtigen Infos? Quelle: Assekurata | eigene Recherchen  AK TUE L L ER H I NWE I S : Verpassen Sie nicht den Vortrag „Moderne flexible Altersvorsorge“ von Hildegard Upgang, Referentin Vertrieb, Alte Leipziger Leben , am FONDS professionell KONGRESS , Mannheim, 25. und 26. Januar 2017. Anmeldung: www.fondsprofessionell.de

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