FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2017
160 www.fondsprofessionell.de | 3/2017 hen haben im Vergleich zu Aktien im vergan- genen Jahrzehnt attraktive risikoadjustierte Erträge abgeworfen“, gibt er zu bedenken. Er verweist zudem darauf, dass High-Yield- Anleihen weniger zinssensibel seien als der breite Anleihenmarkt. Außerdem sollten die verbesserten Konjunkturaussichten Firmen- pleiten verhindern. Die New Yorker raten im Rahmen der Fondstipps zum AB European Income Portfolio. Das Portfoliomanagement des europäischen Bondfonds darf bis zu 50 Prozent in Anleihen investieren, deren Bonität unterhalb des Investmentstatus liegt. In den Topholdings des Portfolios sucht man den- noch vergebens nach High-Yield-Anleihen. Staatsanleihen aus Deutschland, Frankreich und Spanien stehen ganz oben auf der Ein- kaufsliste des Fondsmanagements. Der zwei Milliarden Euro schwere Fonds warf in den letzten fünf Monaten mit diesem Anlagestil 4,91 Prozent ab. Alternative: US-Hochzins Berater, die auf der Suche nach einem rei- nen europäischen High-Yield-Anleihenfonds sind, werden in der Liste der Fondstipps nicht fündig. Der UBAM Global High Yield Solu- tion von der in Genf ansässigen Union Ban- caire Privée setzt immerhin zu zwei Drittel auf US-Anleihen und zu einem Drittel auf europäische. Wie bei seinem Fondsmanager- kollegen David Zahn zählt auch bei diesem Portfolio vor allem die Haltedauer der Anlei- hen. Das Basisportfolio wird in kurzlaufenden US-Staatsanleihen angelegt. Die Duration be- trage zwischen null und zwei Jahren, schreibt Union Bancaire Privée. Damit soll der UBAM Global High Yield Solution Zugang zum hohen Ertragspotenzial hochverzinslicher Anleihen mit äußerst niedrigem Zinsände- rungsrisiko bieten, indem ausschließlich Cre- dit-Default-Swap-Indizes im Hochzinsseg- ment verwendet werden. Das brachte Anle- gern des vier Milliarden Euro schweren An- lagevehikels in den letzten fünf Jahren mehr als sieben Prozent jährliche Durchschnitts- rendite ein, womit der Fonds in seiner Ver- gleichsgruppe sehr gut abschneidet. Seiner Peergroup voraus ist seit Jahresbe- ginn auch der Nomura US High Yield Bond Fund, ein reiner US-Hochzinsanleihenfonds. US-High-Yields rentieren aktuell mit attrak- tiven sechs Prozent. Diese vergleichsweise sehr hohe Verzinsung kompensiert nach Ein- schätzung des Investmenthauses auch für die vorhandenen Kreditrisiken. So wie die mei- sten aktiven Corporate Bond Manager bevor- zugt auch das Nomura-Fondsmanagement Schuldtitel von Unternehmen, denen man ho- he Chancen auf eine Ratingverbesserung zu- traut. Bei aller Sorgfalt der Fondsverwalter muss man Kunden, die in dieses Segment in- vestieren wollen, doch darauf hinweisen, dass sowohl amerikanische als auch europäische Unternehmensanleihen seit 2009 eine Hausse erleben. Zu unterstellen, dass die Entwicklung in dieser Form noch einmal so lange weiter- gehen wird, wäre nicht ratsam. CORNELIA FUSSI | Die Tabellen zu diesem Artikel finden Sie auf den kommenden Seiten. FP markt & strategie I fondstipps Foto: © Franklin Templeton, AB Kurzfristige Empfehlungen Bei den kurzfristigen Fondstipps empfehlen zwei der 119 Fondsgesell- schaften einen High-Yield-Fonds. Langfristige Empfehlungen Ebenfalls drei Investmenthäuser setzen bei den langfristigen Fonds- empfehlungen auf ein Produkt, das in Hochzinsanleihen investiert. Aktien Emerging Markets Aktien Branchen Aktien USA Aktien global Aktien Europa Mischfonds/ Sonstige Alternative Investments Anleihen (ges.) Aktien Japan 100 80 60 40 20 10 90 70 50 30 0 % 100 80 60 40 20 10 90 70 50 30 0 % ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 ’17 ’16 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 ’17 ’16 David Zahn von Franklin Templeton managt den Franklin European Total Return Fund. Martin Dilg von AB legt Anlegern das AB European Income Portfolio nahe.
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