FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2017

DEUTSCHE BANK Deutsche-AM-Chef sieht sein Haus startklar für den Börsengang Die Deutsche Asset Management kommt bei der Vorbereitung ihres Börsengangs gut voran. Das berichtet der Chef der Fondstochter der Deutschen Bank, Nicolas Moreau, im Inter- view mit dem „Handelsblatt“. „Voraussicht- lich werden wir noch im Herbst organisato- risch auf eigenen Beinen stehen“, sagte Mo- reau. Der Abtrennungsprozess in Großbritan- nien sei gerade abgeschlossen worden. Wich- tige Funktionen wie IT und das Finanz- und Personalwesen seien bereits in die Deut- sche AM überführt, außerdem sei mit dem Mutterkonzern vereinbart, welche Risiko-, Rechts- und Compliance-Funktionen die abgetrennte Einheit übernimmt. „Die neue Dachgesellschaft, die an die Börse gehen wird, steht schon“, sagte Moreau. Wer in den Vorstand und in den Aufsichtsrat ein- ziehen wird, könne die Gesellschaft hof- fentlich bald bekanntgeben. Er selbst werde im Vorstand Platz nehmen, sagt Moreau. Auf die Frage, wann der Börsengang voll- zogen wird, antwortet Moreau nicht kon- kret: „Er findet statt, sobald wir den Ab- trennungsprozess vollzogen haben, die Ka- pitalmärkte gut laufen und unsere eigene Leistung so gut bleibt wie im Moment.“ HALBJAHRESBILANZ Deutsche Fondsbranche steuert auf rekordverdächtiges Jahr zu Die deutsche Fondsbranche blickt auf ein erfolgreiches erstes Geschäftshalbjahr 2017 zurück, genauer gesagt: auf eines der besten überhaupt. Den Vermögensverwaltern flossen während dieses Zeitraums 79,1 Milliarden Euro zu. Das ist das zweitbeste Neugeschäft in einem Halbjahr. Nur im Rekordjahr 2015 sammelten die Anbieter mit 110,8 Milliarden Euro noch mehr ein, meldet der deutsche Fondsverband BVI. Der Treiber im Neuge- schäft sind weiterhin offene Spezialfonds mit Zuflüssen von 49,2 Milliarden Euro im lau- fenden Jahr. Auf offene Publikumsfonds ent- fielen 36,4 Milliarden Euro, von denen nach Auskunft der aktuellen BVI-Absatzstatistik allein die fünf Spitzenreiter rund 26 Milliar- den Euro einsammeln konnten – fast drei Viertel der gesamten Anlagesumme. Das spiegelt sich zum Teil in den Bilanzen der großen deutschen Fondshäuser wider. Die vor dem Börsengang stehende Deutsche Asset Management (Deutsche AM) verzeichnete zwar gegenüber dem Vorjahresquartal einen Ertragsrückgang um vier Prozent auf 676 Mil- lionen Euro, dafür kletterte bei der Fonds- tochter der Deutschen Bank der Vorsteuer- gewinn von 171 auf 234 Millionen Euro. Im Fondsgeschäft der Allianz befeuerten die Zuflüsse der Anleger den Umsatz, der gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 1,56 Milliarden Euro zulegte. Der ope- rative Gewinn imAsset Management stieg gar um 17 Prozent auf 584 Millionen Euro. Der Gewinnschub ging aber allein auf das Konto der US-Tochter Pimco und stammt nicht von Allianz Global Investors. Die starke Nachfrage nach Fonds hat auch den Gewinn der Dekabank im ersten Halbjahr gestützt. Union Investment hatte das Neu- geschäft gegenüber dem Vorjahr ebenfalls noch einmal steigern können. 20 www.fondsprofessionell.de | 3/2017 news & products I investmentfonds Foto: © Amundi, Pioneer Investments Große Unterschiede Mittelzuflüsse in Wertpapierpublikumsfonds ausgewählter Anbieter in Deutschland im ersten Halbjahr 2017 Nach herben Mittelabflüssen im Vorjahr setzt sich die Deutsche- Bank-Tochter an die Spitze der Absatzstatistik. Quelle: BVI 0 Mrd. 2 Mrd. 4 Mrd. 6 Mrd. 8 Mrd. Deka Flossbach von Storch Union Investment Allianz Global Investors Deutsche AM 8,87 Mrd. Euro 7,45 Mrd. Euro 5,49 Mrd. Euro 3,11 Mrd. Euro 0,42 Mrd. Euro Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Evi Vogl, Amundi Auch nach der Übernahme von Pioneer Investments durch den französischen Asset Manager Amundi bleibt Evi Vogl Länder- verantwortliche. Sie ist seit 2011 Deutschlandchefin von Pioneer Investments. Vogl arbeitet seit 1981 in der Finanzbranche. Sie begann ihre Karriere in der HVB- Gruppe. Gottfried Hörich, Amundi Gottfried Hörich wird nach der Fusion der Vize-Deutschlandchef und Vertriebsleiter von Amundi und rückt damit an die Seite von Evi Vogl. Er verantwortete hier- zulande seit Ende 2015 das Ge- schäft des französischen Asset Managers. Zuvor hatte er zehn Jahre bei J.P. Morgan Asset Management gearbeitet. Dominique Carrel-Billiard, Amundi Dominique Carrel-Billiard ist erst seit vergangenem Dezember bei Amundi und war bisher für die Integration von Pioneer in Amun- di verantwortlich. Er wird nun für Unternehmen, Versicherungen, institutionelle Anleger, Zentral- banken und Staatsfonds ange- passte Investmentlösungen auf- stellen. Oliver Kratz, Amundi Daneben wurden Oliver Kratz als operativer Leiter und Jürgen Rauhaus als Investmentchef für Amundi in Deutschland bestätigt. Zuvor hatten sie bereits entspre- chende Positionen bei Pioneer inne. Darüber hinaus hat Valérie Baudson den Vorsitz des Auf- sichtsrats bei Pioneer Invest- ments übernommen. Nils Hemmer, Amundi Nils Hemmer wird Head of Third Party Distributions für Amundi in Deutschland. Zuvor hat er bei Pioneer Investments bereits seit Oktober 2013 den Drittvertrieb geleitet. Hemmer hat vor seiner Pioneer-Zeit bei Fidelity gearbei- tet, wo er seit 2008 in verschie- denen leitenden Positionen be- schäftigt war.

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