FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2017
K napp drei Billionen Euro verwaltet die deutsche Fondsbranche nach Zahlen des Branchenverbandes BVI. Damit ist Deutschland einer der größten Märkte für das Geschäft mit Investmentfonds in Europa. Das bleibt natürlich auch ausländischen Anbietern nicht verborgen. Deshalb kann es kaum ver- wundern, dass eine nach wie vor steigende Zahl ausländischer Gesellschaften im Invest- mentfondsgeschäft versucht, auch hierzulande Fuß zu fassen. Das gilt nicht nur für kleinere Anbieter, die eventuell erst relativ neu ins Fondsgeschäft eingestiegen sind, auch echte Dickschiffe suchen den Weg nach Deutsch- land, um ihre Reichweite zu erhöhen. Ein regelrechter Senkrechtstarter ist die schon seit gut eineinhalb Jahren am hiesigen Markt aktive Luxemburger Gesellschaft Inter- Portfolio. Bereits seit Anfang 2006 bieten die Leute um Fondsmanager Lars Rosenfeld ihr Flaggschiffprodukt IPWhite an, einen flexibel gemanagten Mischfonds, der vor allem durch eines überzeugt: eine kontinuierliche, stabile Performance, mit der Fondsmanager Rosen- feld seine Anleger auch durch schwierige Marktsituationen führt, in denen die Aktien- märkte mit zum Teil deutlichen Kursrückgän- gen reagiert haben. Die stabile Wertentwicklung und eine im Hinblick auf seine risikoadjustierte Perfor- mance kontinuierlich gute Platzierung unter den Besten seiner Klasse sind den Anlegern hierzulande nicht verborgen geblieben, und so konnte die Gesellschaft vor Kurzem vermel- den, dass das verwaltete Fondsvolumen auf- grund von deutlichen Mittelzuflüssen in den vergangenen Monaten Anfang September die Marke von 200 Millionen Euro erreicht hat. Dahinter steht die Inter-Portfolio Verwal- tungsgesellschaft mit Sitz in Luxemburg. Das Unternehmen wurde bereits Mitte 2000 als Tochtergesellschaft der Freien Internationalen Sparkasse, ein Unternehmen der Sparkasse- Bremen-Gruppe, gegründet. Risikoadjustierung „Mit dem IP White investieren wir in Aktien und Anleihen, und das unabhängig von einer Benchmark“, erklärt Rosenfeld seine grundlegende Strategie. Der Aktienteil wird schwerpunktmäßig in europäische Ne- benwerte mit einem klaren Fokus auf deut- sche Dividendenpapiere investiert. Im Anlei- henportfolio setzt Rosenfeld in erster Linie auf kurzlaufende Papiere von europäischen Un- ternehmen, die eine möglichst hohe Bilanz- qualität aufweisen. Der Cashanteil des Fonds wird aktiv eingesetzt, einerseits um Chancen zu nutzen, die sich gerade an den Märkten bieten, andererseits um die Volatilität der Fondspreisentwicklung zu reduzieren. Zum Einsatz kommen dabei überwiegend Optionen und Futures auf den Dax sowie den Euro- stoxx 50 Index. Fondsmanager Rosenfeld, der inzwischen von Wais Samadzada – seit Ende 2016 bei der Inter-Portfolio – als Fondsadvisor unterstützt wird, strebt dabei eine über alle Marktzyklen positive Rendite bei möglichst geringen Schwankungen und niedrigen Drawdowns an. „Im Vordergrund steht für uns eine für den Anleger möglichst stressfreie und stabile Wert- entwicklung, und das auch bei fallenden Aktien- und Anleihenmärkten“, erklärt dazu Rosenfeld, der zu jeder Zeit eine aktiv ge- steuerte Absicherungsstrategie verfolgt, um den Fonds bei größeren Marktschwankungen zu schützen. Seine Philosophie dahinter bringt der Fondsmanager auf einen kurzen Nenner: „Was man nicht verliert, das muss man auch nicht mühsam wieder aufholen.“ Seit Ende 2016 hat der IPWhite zwei wei- tere vermögensverwaltende Mandate an die Seite bekommen. Der IPWhite Pro genannte, etwas defensiver aufgestellte Mischfonds soll längerfristig zwischen drei und fünf Prozent an jährlicher Performance an seine Anleger abliefern und dabei eine Volatilität von vier Prozent sowie Drawdowns in gleicher Grö- ßenordnung nicht überschreiten. Beim dyna- mischer gemanagten Mischfonds IP Black darf die Volatilität bei einer angestrebten Perfor- mance zwischen sieben und zwölf Prozent pro Jahr bis zu zwölf Prozent betragen. Alter Bekannter Neben der Inter-Portfolio sucht auch ein in der hiesigen Fondsbranche alter Bekannter den Weg nach Deutschland. Mehr als zwölf Jah- re – von Januar 2002 bis Juni 2014 – hat Leon 256 www.fondsprofessionell.de | 3/2017 vertrieb & praxis I neue fondsgesellschaften Foto: © Fotolia | lazyllama Der Zustrom an Fondsgesellschaften aus dem Ausland hält an. Zwei Luxemburger und ein Franzose sind auf die Suche nach Kunden in Deutschland gegangen. Neue Player Einer der größten Asset Manager Frankreichs hat die Kooperation mit der Bremer Kreditbank (BKB Bank) gesucht, um seine Fondspalette auch in Deutschland zu vermarkten.
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