FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2017

Europa. Die wenigsten haben ausgerech- net auf Ihre Fonds gewartet. Wir sind ein aktiver Asset Manager und be- strebt, unseren Investoren über Einzeltitelaus- wahl und Asset Allocation langfristig einen Mehrwert zu bieten – und das können wir auch beweisen: Auf Sicht von zehn Jahren lie- gen 74 Prozent unserer Publikumsfonds vor ihrer jeweiligen Morningstar-Vergleichsgruppe. Im Rentenbereich sind es sogar 90 Prozent. Auf welche Vertriebskanäle setzt PGIM Investments in Europa? Um in den UCITS-Markt zu kommen, möch- ten wir uns zunächst auf professionelle Fonds- käufer von international tätigen Finanzinstitu- ten konzentrieren. Wir werden kein Heer von Vertrieblern beschäftigen, die in der Fläche unterwegs sind, sondern mit den Zentralen arbeiten, die ihre Empfehlungen global an ihre Private-Banking-Berater weitergeben. Die global agierenden Institute haben einerseits mit der Regulierung und andererseits mit dem zunehmenden Kostendruck zu kämpfen. Die Produktselektion muss effizient sein. Die Fondsselektoren können sich nicht mit jedem Asset Manager beschäftigen. Sie arbeiten lie- ber mit einigen großen Anbietern enger zu- sammen, die ihnen dafür eine breite Palette an Produkten und Dienstleistungen bieten können – und das über verschiedene Länder hinweg. Eventuell ergänzen die Teams vor Ort die Palette um einige lokale Besonderheiten, aber das Kernangebot soll von einigen global agierenden Asset Managern kommen. Bei Gesprächen mit den großen Brokerdealern in den USA hören wir beispielsweise: „Euer Absolute-Return-Fonds gefällt mir, aber gibt es den auch im UCITS-Mantel? Denn wenn ich ihn in mein Angebot aufnehme, möchte ich ihn auch in Europa und Asien vertreiben können.“ Ähnliche Diskussionen führen wir auch mit großen Banken aus Europa. Betreuen Sie deutsche Kunden von Lon- don aus? Oder käme ein eigenes Büro in Frankfurt in Frage? Bislang geschieht das im Geschäft mit Publi- kumsfonds von London aus. Aber das Budget für weitere Vertriebsmitarbeiter ist da. Ein Büro in Deutschland oder Zürich für den deutschsprachigen Markt wäre denkbar, ent- schieden ist aber noch nichts. Niederlassungen in Frankfurt und München haben wir übrigens schon, dort sitzen Kollegen von PGIM Fixed Income und PGIM Real Estate. PGIM ver- waltet insgesamt gut 50 Milliarden US-Dollar von europäischen Kunden. Die gut zwei Mil- liarden US-Dollar in UCITS-Fonds machen nur einen Bruchteil davon aus. In den USA stehen klassische Fondsan- bieter seit Jahren unter großem Druck. Anleger ziehen Milliarden aus aktiv ge- managten Portfolios ab und schichten ihr Geld in billige Indexfonds um. Leidet auch PGIM darunter? Nein, wir stemmen uns gewissermaßen gegen diesen Trend. Im institutionellen Geschäft blicken wir auf 14 Jahre in Folge mit Mittel- zuflüssen zurück, und unsere Publikumsfonds in USA sammeln seit acht aufeinander fol- genden Jahren unterm Strich Geld ein. Die Debatte um aktives oder passives Asset Ma- nagement halte ich ohnehin für übertrieben. 261 www.fondsprofessionell.de | 3/2017 » Viele Leute fragen mich: „Wie habt ihr es geschafft, mehr als eine Billion US-Dollar einzusammeln, und ich habe noch nie von euch gehört?“ « Stuart Parker, PGIM Investments

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