FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2017
270 www.fondsprofessionell.de | 3/2017 vertrieb & praxis I ökovision sustainability leadership award Foto: © Andreas Endermann | Photography A ls sich R. Andreas Kraemer vor einem Vierteljahrhundert mit ökologischen Investments beschäftigte, ging es um genossenschaftliche Bioläden, alternative Schreinereibetriebe und Fahrradwerkstätten. Doch dann kamen die beiden Ökoworld- Gründer Alfred Platow und Klaus Odenthal mit einer fixen Idee auf ihn zu: Sie wollten einen ethisch-ökologischen Aktienfonds auf- legen – und waren auf der Suche nach einem unabhängigen Expertengremium, um das Anlageuniversum abzustecken. „Ich habe die beiden gefragt: Seid ihr ver- rückt?“, erinnert sich Kraemer. Mit einem Investmentfonds begebe man sich doch auf das Niveau der so verachteten Kapitalisten. „Wenn überhaupt, dann müsse das Geld ‚frisch‘ in die Unternehmen und nicht an die Vorbesitzer der Aktien gehen. Das war unsere Überzeugung“, so Kraemer heute. Auszeichnung für Vorreiter Doch der Gründer des Berliner Ecologic Instituts und seine Mitstreiter ließen sich über- reden, dass auch ein Aktienfonds dabei helfen kann, das Kapital in vernünftige Bahnen zu lenken – und der Ökovision-Anlageausschuss war geboren. 25 Jahre ist das her – Grund ge- nug für Ökoworld, einen Preis der besonderen Art auszuloben: den „Ökovision Sustainability Leadership Award“. Damit ehren der Fonds- anbieter und der Anlageausschuss neun Un- ternehmen aus aller Welt, die als Musterbei- spiele für das Anlageuniversum des Flagg- schifffonds Ökoworld Ökovision Classic die- nen können. Sie bieten umwelt- und sozial verträgliche Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle und setzen sich spürbar für einen Umbau zu einer gerechten und nach- haltigen Gesellschaft ein. „Dabei müssen die Unternehmen nicht perfekt sein, aber die Richtung muss stimmen“, sagt Kraemer. Vergeben wurden die Preise auf einer fest- lichen Abendveranstaltung mit mehr als 120 Gästen am 14. September in Düsseldorf, bei der FONDS professionell Medienpartner war. Seit 25 Jahren legt ein Anlageausschuss fest, in welche Aktien die Ökoworld- Fonds investieren dürfen. Zum Jubiläum werden vorbildliche Firmen geehrt. Besonders grün Der Ökovision-Anlageausschuss vor dem Steigenberger Parkhotel in Düsseldorf (v.l.n.r.): Uwe Kleinert, Christine Füll, Frank Musiol, Claudia von Fersen, R. Andreas Kraemer, Christine Jasch, Angelika Zahrnt, Martin Kunz, Sascha Dickel und Christiane Gerstetter. Auf dem Bild fehlen Volkmar Lübke und Hans-Joachim Döring. Die „Global Top Nine“: Neun vorbildliche Unternehmen Das koreanische Kosmetikunternehmen Amore Pacific kooperiert mit lokalen Gemeinschaften, die die natürlichen Inhaltsstoffe nach Fairtrade-Standard liefern. Die Produkte erhalten die biologische Vielfalt und das lokale Wissen Koreas. Arçelik aus der Türkei fertigt Haushaltsgeräte mit besonders geringem Energie- und Wasserverbrauch. Lebenszyklusanalysen im Produktdesign verringern den ökologischen Fußabdruck. Japans Bahngigant JR-East bietet mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen die wichtigste Alternative zum Inlandsflugverkehr – und über- zeugt durch die Entwicklung energieeffizienter Züge und Bahnhöfe. Electrolux, der schwedische Pionier in der Entwicklung von Energie- und wassereffizienten Haus- haltsgeräten, verfolgt das ambitionierte Ziel, in allen Pro- dukten Primär- durch „Post Consumer“-Sekundärstoffe zu ersetzen. Die Biomolkerei Emmi aus der Schweiz för- dert die artgerechte Tierhaltung und unterstützt kleinbäu- erliche Betriebe aus der Region. Beim US-Büromöbel- hersteller Herman Miller sind alle Einzelteile auf Lang- lebigkeit und Wiederverwendung angelegt. Der finnische Aufzug- und Rolltreppenspezialist Kone setzt Lebens- zyklusanalysen ein, um die Rohstoff- und Energieeffizienz zu erhöhen. Philips aus den Niederlanden steht für hohe Energieeffizienz bei Beleuchtungssystemen, Haushalts- und Medizintechnikprodukten. Erklärtes Ziel: ein höherer Lebensstandard für alle – bei zugleich geringerem ökolo- gischem Fußabdruck. Der dänische Windanlagenhersteller Vestas arbeitet schon seit 1999 mit Lebenszyklusanaly- sen, um die Umweltauswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu minimieren. Quelle: Ökoworld
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