FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2017

Deutschland. Im Kommentar zu den Geschäftszahlen 2016 heißt es: „Vor al- lem das Geschäft mit den vermögenden Privatkunden litt unter der Zurückhal- tung angesichts hoher Unsicherheit an den Kapitalmärkten und unter den ne- gativen Zinsen.“ Damit stehen Sie in der Branche sicherlich nicht allein. Gleich- zeitig werden die Kunden immer preis- bewusster. Kann man im Private Ban- king überhaupt noch Geld verdienen? Ja, definitiv, sonst würden wir das Geschäft auch nicht weiter betreiben. Was macht das Private Banking für eine Bank wirklich wert- voll? Zum einen das Einlagengeschäft, weil es zur Refinanzierung des Kreditgeschäfts dient. Im derzeitigen Umfeld mit Negativzin- sen, die wir im Private Banking im Übrigen nicht weitergeben, ist es zugegebenermaßen nicht so attraktiv und belastet das Zinsergeb- nis. Aber langfristig – in einem normalen Zinsumfeld – wird ein stabiles Einlagenvolu- men wieder von Bedeutung für das Kredit- geschäft sein. Zum anderen verdienen wir als Bank überwiegend im Provisionsbereich, da wollen wir auch weiterhin wachsen. Unsere Kernprodukte sind die Vermögensverwaltung in Form von Mandaten mit unterschiedlichen Gebührenmodellen und die Vermögensbetreu- ung, bei der wir unter anderem auch ein „All- in Fee“-Modell anbieten. Des Weiteren haben wir in den letzten Jahren auch den Bereich Kreditfinanzierungen ausgebaut. Ein Kredit- spezialist kümmert sich ausschließlich um komplexe Finanzierungen für unsere privaten Kunden. Insbesondere für Anleger, die voll investiert sind und Liquidität benötigen, kann es sinnvoll sein, Positionen nicht aufzulösen, sondern einen kurzfristigen Kredit aufzuneh- men. Oder wir zwischenfinanzieren die Über- nahme von Gesellschafteranteilen. Dabei ar- beiten wir auch eng mit den Kreditspezialisten aus dem Firmenkundensegment zusammen. Es gibt Mitbewerber, beispielsweise die Credit Suisse und die UBS, die sich quasi aus dem deutschen Private-Banking- Markt zurückgezogen haben. Wie stehen Sie dazu? Ich möchte mich nicht zu einzelnen Wettbe- werbern äußern. Grundsätzlich ist eine Kon- solidierung im deutschen Private Banking sinnvoll. Insbesondere Beratung ist ein Be- reich, der, wenn man ihn gut machen möchte, relativ teuer zu produzieren ist. Deshalb zie- hen sich einige Anbieter aus der Beratung zu- rück. Wir stärken gegen den Trend die Bera- 279 www.fondsprofessionell.de | 3/2017 Trend die Beratung “ » Wenn ein Berater wechselt, heißt es nicht automatisch, dass er auch die Kunden mitnimmt. Im jetzigen Umfeld geht man von einer Institution, wie es die HSBC mit ihrer breiten Aufstellung ist, nicht einfach so weg. « Rudolf Apenbrink, HSBC Trinkaus & Burkhardt

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=