FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2017
S ie hat sich wieder einmal an der Spitze behauptet: Die Deutsche Asset Manage- ment (Deutsche AM) ist auch im Jahr 2016 die Investmentgesellschaft mit den meis- ten Fonds in fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen. Dies zeigt die aktuelle Fondspolicen-Analyse, für die FONDS pro- fessionell die Bestände von 46 Versicherern zum Stichtag 31. Dezember 2016 zusammen- getragen und ausgewertet hat. Im Jahr 2016 entfielen rund 42 Prozent des Gesamtvolumens auf die Fondstochter der Deutschen Bank – wie schon im Vorjahr. Allerdings fällt die Markterhebung von FONDS professionell dieses Mal noch brei- ter aus: Im vergange- nen Jahr analysierte die Redaktion die Da- ten von 42 Versiche- rern mit 88,6 Milliar- den Euro Fondsbestän- den, aktuell sind es 46 Anbieter mit 96,1 Mil- liarden Euro. Davon entfallen 39,9 Milliar- den Euro auf 1.201 Fonds der Deutschen AM. Auch was den Zuwachs gegenüber dem Vorjahr anbe- langt, führt die Tochter der Deutschen Bank die Liste der erfolg- reichsten Fondsgesell- schaften erneut an (siehe Grafik nächste Seite). Die wichtigsten Kooperationspartner der Deutschen AM, Aachen Münchener und Zurich, haben ihre Spitzenplätze 2016 ebenfalls verteidigt. Unter den Anbietern von fondsgebundenen Lebens- und Renten- versicherungen sind die Konzerne eindeutig Marktführer (siehe Grafik Seite 306). Dabei hat die Aachen Mün- chener gut 70 Prozent ihrer gesamten Fonds- bestände in Produkte der Deutschen AM al- lokiert, bei der Zurich sind es sogar 97,8 Pro- zent (siehe Grafik Seite 304). Endlich mehr Wagemut Doch nicht nur auf Seiten der Deutschen AM und ihrer größten Partner gibt es gute Nachrichten. Insgesamt haben die Policen- anbieter ein zwar arbeitsintensives, unterm Strich jedoch erfolgreiches Jahr hinter sich: Kunden und Vermittler wagen sich endlich wieder an kapitalmarkt- nahe Produkte heran, während die klassische Lebensversicherung wegen der niedrigen Zinsen immer unattraktiver wird. Die laxe Geldpolitik der EZB wirkt aller- dings nicht nur als Treiber des Geschäfts, son- dern stellt die Fondspolicenanbieter und ihre Zulieferer auch vor gewaltige Herausforde- rungen. So sahen sich gleich mehrere Invest- menthäuser gezwungen, ihre Garantiefonds vom Markt zu nehmen – mit teils erheblichen Auswirkungen auf die Kunden der Lebens- versicherer. Garantiefonds machen dicht Der Marktführer Deutsche AM liquidierte im November 2016 gleich 16 Produkte der „Flex-Pension“-Serie, die wesentlicher Bestandteil tausender Policen war, aus freien Stücken vorzeitig. Die Fonds hätten „keine realistische Chance auf eine positive Wertentwicklung“ mehr gehabt, teilte die Gesell- schaft mit. „Es besteht heute und in Zukunft praktisch kei- ne Möglichkeit mehr, dass die Fonds ein Risikobudget und damit Investitionen in die Wertsteigerungskompo- nente aufbauen können“, hieß es bei der Fondstochter der Deutschen Bank. Fünf Monate spä- ter, im April 2017, waren Fondspolicen- kunden der Skandia Lebensversicherung von der Schließung ei- ner Garantiefonds-Serie betroffen. Die Kapi- talverwaltungsgesell- schaft Lyxor Interna- tional Asset Manage- ment liquidierte ihre Produktreihe SEG 20XX. Genau diese Fonds steckten in zahlreichen Policen des Versicherers. 302 fondspolicen-spezial I marktstudie FONDS professionell hat die Investmentbestände der deutschen Assekuranz analysiert. Die Studie gibt einen Überblick über 46 Anbieter von Fondspolicen und ihre Zulieferer – und die wichtigsten Fonds. Milliarden schweres Geschäft Foto: © Aachen Münchner Das Gebäude der Aachen Münchener am Hauptsitz in Aachen: Das Unternehmen hat seinen Spitzenplatz als Versicherer mit den höchsten Fondsbeständen verteidigt. Diese belaufen sich auf gut 16 Milliarden Euro. 70 Prozent der Fonds kommen von der Deutschen AM.
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