FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2017

56 www.fondsprofessionell.de | 3/2017 news & products I banken Foto: © Bankhaus Metzler, Deutsche Bank, LBBW, DZ Bank NEUAUSRICHTUNG Schnigge sucht Heil im Private Banking und Asset Management Die Schnigge Wertpapierhandelsbank hat Christian Maria Kreuser Anfang Juli in die Geschäftsführung berufen. Der Mitbegründer und ehemalige Vorstand der Quirin Bank ver- antwortet künftig die strategische Neuausrich- tung des Instituts, teilte die Wertpapierhan- delsbank mit. „Neben dem Handelsgeschäft und Corporate Finance wird es in Zukunft auch Private Banking, Asset Management und Lösungen für Mittelstandsfinanzierungen geben“, erläutert Kreuser seine Pläne. Über das Ausschöpfen der bestehenden Lizenzen hinaus sei auch der Ausbau zu einer Vollbank eine strategische Option. Kreuser kommt von der St. Galler Kantonal- bank, für die er seit Juli 2016 die Hauptnie- derlassung in München leitete. Im Jahr 2005 gehörte er dem Gründungsteam der auf Hono- rarberatung spezialisierten Quirin Bank an, deren Bereiche Private Banking, Wealth Management und Asset Management er bis Anfang 2014 verantwortete. Danach wechsel- te er zumAsset Manager Assenagon. Die Schnigge Wertpapierhandelsbank gehörte früher zum Portfolio von Augur Capital, einer auf die Finanzbranche spezialisierten Beteili- gungsgesellschaft, die unter anderem Inhaber der Fondsanbieter Veritas und LRI ist. Anfang Dezember vergangenen Jahres verkaufte Augur das Paket mit gut 92 Prozent der Schnigge-Aktien an Geschäftsführer Weber. Zwei Monate zuvor hatte Schnigge für Schlagzeilen gesorgt, weil die Bafin kurzzeitig Insolvenz über das Vermögen der Wertpapier- handelsbank beantragt hatte – nur um diesen Antrag kurz darauf wieder zurückzuziehen. Den Ausschlag für dieses Wirrwarr hatten Probleme mit einem Handelspartner gegeben. PRIVATE BANKING Donner & Reuschel kündigt Normalkunden Konten und Depots Die Privatbank Donner & Reuschel trennt sich systematisch von Kunden, die dem Insti- tut zu wenig Ertrag bringen. Im Sommer wur- den Kunden angesprochen und angeschrieben, „die unsere Beratungsdienstleistungen nicht in Anspruch nehmen“, sagte eine Sprecherin der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ). Die Kon- zentration der Bank auf Klienten mit „umfas- senden und komplexen Vermögen“ bringe es mit sich, dass sich das Institut von Kunden trennen müsse, „die nur Konten führen“. Be- troffen sind in erster Linie Kunden der 1947 gegründeten Reuschel-Bank aus München. Die Hamburger Donner-Bank, die 2010 mit Reuschel fusionierte, richtete sich schon immer an vermögende Kunden. Reuschel da- gegen hatte früher „noch um den Mann und die Frau auf der Straße“ geworben. Die SZ berichtet von einem Kunden, dem zu Ende Oktober Konto und Depot gekündigt wurden. Er soll ein Formular zum Depotübertrag aus- füllen und ein Konto angeben, auf das sein Geld überwiesen wird. Inzwischen betonen viele Institute, dass mit normalen Kunden kaum noch Geld zu verdienen sei. Bislang hatte es aber noch keine Bank gewagt, sich konsequent von dieser Klientel zu trennen. Christian Maria Kreuser, Schnigge: „Der Ausbau zu einer Vollbank ist eine strategische Option.“ Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Johannes Reich, Bankhaus Metzler Johannes Reich hat das Bank- haus Metzler verlassen. Der per- sönlich haftende Gesellschafter der B. Metzler seel. Sohn & Co. und Mitglied des Vorstands der Holding schied Ende Juli aus. Reich war seit 1996 beim Bank- haus Metzler beschäftigt und begann seine Karriere als Leiter des Aktienresearchs. Frank Strauß, Deutsche Bank Postbank-Chef Frank Strauß zog im September in den Vorstand der Konzernmutter Deutsche Bank ein. Dort soll er zusammen mit dem stellvertretenden Vor- standsvorsitzenden Christian Sewing die Privat- und Firmen- kundenbank leiten. Strauß bleibt daneben aber Vorstandsvorsit- zender der Postbank. Thorsten Schönenberger, LBBW Die Landesbank Baden-Würt- temberg hat ein eigenes Vor- standsressort für den Bereich Immobilien und Projektfinanzie- rungen geschaffen. Den Job übernimmt der 45-jährige Thors- ten Schönenberger, der sich bis- her im Range eines Bereichs- vorstandes um den Immobilien- sektor gekümmert hat. Frank Hagenstein, LBBW Frank Hagenstein ist seit Sep- tember Chief Investment Officer Capital Markets der Landesbank Baden-Württemberg. Zu seinen Aufgaben zählt dort etwa die Entwicklung von Anlagestra- tegien. Der 52-Jährige war von Oktober 2012 bis Ende letzten Jahres Geschäftsführer der Deka Investment. Uwe Fröhlich, DZ Bank Der Präsident der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenban- ken, Uwe Fröhlich, hat seinen Vertrag aufgelöst. Er wird sich weiter für die genossenschaft- liche Finanzgruppe einsetzen: Ab 2019 sollen er und Cornelius Riese als Doppelspitze und Co-Vorsitzende die Führung der DZ Bank übernehmen.

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