FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2017

216 www.fondsprofessionell.de | 4/2017 an, eine Tochterfirma der Verlagsgruppe Otto Schmidt mit Unterstützung des VuFO (siehe Tabelle unten). „Dieser Lehrgang vermittelt aus Sicht des VuFO alle wesentlichen Grund- kenntnisse auf sehr hohem Niveau“, sagt We- ber. Doch es müsse nicht immer gleich eine Komplett-Ausbildung sein. Da die Arbeit von Family Offices multidisziplinär ist und Kom- petenzen auf den unterschiedlichsten Fachge- bieten erfordert, könnten sich Finanzplaner et- wa auch zum Steuerberater, Erbschaftsplaner oder Testamentsvollstrecker weiterbilden. Der richtige Einstieg Wäre noch die Frage nach dem richtigen Einstieg in die „Königsklasse der Vermögens- verwaltung“ zu klären. „Dafür ist es gut, sich anzuschauen, welche Arten von Family Offi- ces es gibt“, sagt Professor Peter Schaubach, akademischer Direktor des Competence Cen- ter for Family Office an der Universität für Wirtschaft und Recht in Wiesbaden. Da sind zunächst die Single Family Offices. Ein solches Exklusivbüro betreut eine einzige Familie, die mit einem liquiden Vermögen ab etwa 300 Millionen Euro aufwarten kann. Dynastien wie die Quandts oder die Henkels, die sich eigene Offices leisten können, grün- den diese Unternehmen selbst und wählen die Mitarbeiter aus, die ihr Vermögen verwalten sollen. Zwar ist es für Finanzplaner möglich, in Festanstellung in einem Single Family Of- fice zu arbeiten. „Unsere Mitgliedsunterneh- men in dieser Kategorie haben aber größten- teils Schwerpunkte in bestimmten Anlageklas- sen und beschäftigen hier jeweils Speziali- sten“, gibt Weber zu bedenken. Daher könnte es für Financial Planner, die vielmehr Gene- ralisten als Experten sind, schwierig werden. Anders sieht es bei den sogenannten Multi Family Offices aus, die für mehrere Familien tätig sind. „Diese sind meist breit über alle As- setklassen investiert, da kann ein Finanzplaner gut aufgehoben sein“, sagt Weber. Auch Schaubach sieht Multi Family Offices als eine vernünftige Möglichkeit, um in den Beruf ein- zusteigen. „Zuweilen verlangen solche Büros allerdings, dass ein neuer Family Officer Kun- den mitbringt“, sagt er. Und ob sich in der Klientel eines klassischen Financial Planners Familien finden, die so vermögend sind, dass sie die Dienstleistungen eines Family Office in Anspruch nehmen möchten, ist fraglich. Sollte das aber der Fall sein, haben Finanz- planer Erfahrung mit dieser Klientel und kön- nen auch in Erwägung ziehen, ihr eigenes Bü- ro zu gründen. Es geht auch bei Banken Echte Hardliner zählen sie zwar nicht zu den Family Offices, weil sie nicht unabhängig arbeiten, dennoch kommen gerade für den Einstieg auch Büros von Banken in Frage. „Solche Häuser investieren das Vermögen ih- rer Kunden ebenfalls breit diversifiziert und bieten sich für Financial Planner an“, sagt Schaubach. Aber: Bankenabhängige Family Offices unterstehen anders als Single und un- abhängige Multi Family Offices der Finanz- aufsicht, was die Arbeit mühsam macht. Zu- mindest als Sprungbrett können sie aber gut geeignet sein. Finanzplaner sollten nichts auch vormachen: Derzeit drängen Family Offices auf den Markt, die die Vermögensverwaltung nicht auslagern, sondern selbst übernehmen – und so ebenfalls der Regulierung unterliegen. Thomas Peters möchte künftig in einem unabhängigen Unternehmen arbeiten. Aber erst einmal steht die Weiterbildung zum Fa- mily Officer an. ANDREA MARTENS | FP vertrieb & praxis I family offices Foto: © VUFO Christoph Weber, VUFO: „Bei einem Multi Family Office können Finanzplaner gut aufgehoben sein.“ Ausgewählte Ausbildungsmöglichkeiten für Family Officer Dauer der Kosten Anbieter Ausbildung/Abschluss Ausbildung zzgl. MwSt. Website Deutscher Steuerberater- Fachberater für Mitglieder: 3.620 Euro (inkl. Prüfung) verband e.V. (DStV), Berlin Unternehmensnachfolge (DStV) 20 Tage Sonstige: 3.920 (inkl. Prüfung) dstv.de Europäische Akademie für Kurs: 1.925 Euro Finanzplanung (EAFP), Zertifizierter Erbschaftsplaner (EAFP) 6 Tage Prüfung: 180 Euro eafp.de Bad Homburg Europäisches Institut zur Ökonom/-in Betreuung und Vorsorge (EU-SV) 590 Euro Sicherung der Vermögens- Ökonom/-in Nachlass (EU-SV) 590 Euro nachfolge EWIV (EU-SV), Ökonom/-in Testamentsvollstreckung (EU-SV) Alle Kurse: individuell 590 Euro eu-sv.eu Bochum Ökonom/-in Nachlasssicherung (EU-SV) 590 Euro Diplom-Ökonom/-in Vermögensnachfolge (EU-SV) 1.970 Euro Frankfurt School of Finance Estate Planner (Frankfurt School & Management, of Finance & Management) (CEFP) 1 18 Tage 8.650 Euro 2 frankfurt-school.de Frankfurt Otto Schmidt Verlag/Fach- Zertifizierter Family Officer; seminare von Fürstenberg, Zertifizierung nimmt der Anbieter vor 4 Module, 4.499 Euro fachseminare-von-fuerstenberg.de Köln jeweils 2 Tage Private Finance Institute/EBS Generationenberater (Universitätszertifikat EBS) 4.900 Euro Finanzakademie (PFI/EBS), Estate Planner (Universitätszertifikat EBS) (CFEP) 1 9 Tage 4.900 Euro (bei gleichzeitiger ebs-finanzakademie.de Oestrich-Winkel Buchung: 8.950 Euro) 1 Titel Certified Foundation and Estate Planner (CFEP) setzt Zertifizierung beim Financial Standard Planning Board (FSPB) voraus. | 2 mehrwertsteuerbefreit Quelle: Angaben der Ausbildungseinrichtungen Mehr über die „Kontakte: 2017“: QR-Code scannen oder www.fponline.de/Family417 eingeben 

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